— 85 2. Die Innungen und die Handwerkskammer. Über die Zahl, die Art und den Stand der Innungen gibt die nachſtehende Überſicht Auskunft: Zahl der Zahl v 3w. Bezeichnung Mitglieder J Lehrlinge ausgeſchriebenen Weiteren Innungs⸗ bänd 5 der Innung am 1. Dezember Lehrunge Geſellen Verbänden angehörig 1905 1906)190719051906 190711905 1906,1907J1905 19061907 3wangs⸗Innungen Glaſer 47 48 60 34 49 53] 8 9 15I— — 7 Verband deutſcher Gla⸗ ſer⸗Innungen. Schmiede. 30 31 32] 19 18 11] 4 2 8]— 6 — Deutſcher Schmiedebund TDiſchter 82 90 105 73 78 75 15 20 8— — 1 Bund deutſcher Tiſchler⸗ Innungen. Gas⸗, Waſſerleitungs⸗ und Heizungsan⸗ lagen Fachmänner ſ 50 51 50 20 21 16 1 1 81— —— — Klempnenrn 59 58 60 18 28 361 3 2 4 — — — — Freie Innungen 4Bäckerrrn 165 104 190] 89 89 90 22 24 18])— — — Iz3entralverband deutſcher Bäcker⸗Innungen Ger⸗ mania. Barbiere, Friſeure u. Perückenmacher. ſ130 140 149 ſ 33 36 38 11 16 66— Verband deutſcher Bar⸗ bier⸗, Friſeur⸗ und Perückenmacher ⸗ In⸗ nungen. Malerr 56 62 65] 80 85 90 21 12 9)— — — JI Deutſcher Malerbund u. Unterverband der Malermeiſter der Pro⸗ vinz Brandenburg. meiſter 55 52 48] 23 69 51 ] 12 20 28]) — — — ] Innungsverband deut⸗ ſcher Bau⸗Gewerks⸗ meiſter. Schtächter 177 77 80 3 10 8 101 5 5 31 3 — 21 Tiang Fleiſcherver⸗ and. Sehloſſer 44 46] 50 ſ136 160 160 29 30 391 — — — H Schneideerr⸗ 41 41 45 ] 22 20 28 5 6 1ſ 2 — — ] Bund deutſcher Schnei⸗ der⸗Innungen. Schuhmacher. . . . ſ126 140 115] — 23 25] 6 4 3 — — — 3entral⸗ Innungsver⸗ band deutſcher Schuh⸗ macher⸗Innungen. Stell⸗ u. Rademacher ] 12 13 13 2 2 2 2 1 11 — 2 — Zuſammen ſ974 953 100f ⸗ 686 685 144 152 151] 5 8 10 Ein Zuwachs an Innungen iſt nicht zu verzeichnen. Die Drechſler⸗Zwangsinnung in Berlin hatte die Ausdehnung ihres Innungsbezirks auf ſämtliche Vororte beantragt. In dem in den Monaten November und Dezember 1907 ſtattgefundenen Feſtſtellungs⸗ verfahren lehnten die beteiligten Handwerker jedoch die Ausdehnung ab. Im Februar 1908 beantragte eine Anzahl hieſiger Tapezierermeiſter, nachdem ſchon im September 1907 ein nicht genügend unterſtützter Antrag vorher gegangen war, wiederholt die Bildung einer Zwangsinnung für ihr Handwerk in hieſiger Stadt, weil ſie ihre Intereſſen in der Berliner Zwangsinnung, deren Bezirk auch auf Charlottenburg ausgedehnt iſt, nicht ausreichend gewahrt erachten. Die Eingabe iſt zur Anſtellung weiterer Erhebungen zurückgegeben und bis zum Schluß des Berichtsjahres nicht wieder zur Vorlage gelangt. In Streitigkeiten war auf Grund der Reichs⸗Gewerbeordnung in 6 (1906 6, 1905 17) Fällen zu entſcheiden. Von dieſen betrafen: 1 die Beitragspflicht (§ 89), 1 das Innungs⸗ ſtimmrecht (§ 96), 2 die Beitrittspflicht zu einer 3wangsinnung (§ 100 h), 2 das Lehrver⸗ hältnis. Davon wurden 5 Fälle durch Vorbeſcheid und auf andere Weiſe erledigt, 1 Streitig⸗ keit blieb ſchwebend. An Handwerkskammerkoſten war für 1907 der Betrag von 2 764,85 ℳ (gegen 2 513,50 ℳ in den Vorjahren) aufzubringen, weil in dieſem Jahre 5½ 0 ſtatt bisher 5% des ſ. 3. feſtgeſetzten Verteilungsmaßſtabes umgelegt wurden. Die Umlage auf die beitragspflichtigen Betriebe erfolgte in der bisherigen Weiſe. Eine handelsgerichtlich eingetragene Baufirma hatte gegen die Heranziehung zu den Koſten der Hand⸗ werkskammer 7 4 1 erhoben und dieſelbe damit begründet daß ſie mit dem Geſamtbetriebe, wozu eine Holzbearbeitungsfabrik gehört, auch zu den Handelskammerkoſten herangezogen ſei; letztere Veranlagung halte die Firma für richtig, da in der Hauptſache ein kaufmänniſcher Betrieb vorliege. Auf die diesſeitige Begründung der Veranlagung iſt bis zum Schluß des Berichtsjahres die Entſcheidung noch nicht ergangen. * mit Fachſchule, I mit Krankenkaſſen für Innungsmitglieder, Geſellen uſw.