„144 7 1899 1900 1901 1902 1903 1904 1905 1906 1907 1900 1901 1902 1903 1904 1905 1906 1907 1908 Abteilung für Männer Auf 100 offene Stellen kamen Arbeitſuchende 140,8 157,7 188,6 201,2 Von 100 Arbeitſuchen⸗ den wurden unterge⸗ 139,9 124,) 115,3 11,8 136,5 Dracht „ 55,4 47,9 47,4 38,1] 56,8 59,9 60,9 66,5 58,6 Von 100 offenen Stel⸗ len wurden beſetzt. 78,0 75,5 89,4 76,! 79,2 74,8] 70,2 73,6 79,9 Abteilung für Frauen Auf 100 offene Ste len kamen Arbeitſuchendeſ 96,7 127,1 174,1 110,8 92,3 93,1 84,3 80,4 92,3 Von 100 Arbeitſuchen⸗ den wurden unterge⸗ Pracht „ ] 49,0] 40,4 37,9 42,8 52,2 56,4 66,3 74,1] 71,9 Von 100 offenen Stel⸗ len wurden beſetzt. 47,1 50,3 66,1 47,! 48,1 52,5 55,9 59,6 66,3 Von 100 vermittelten Stellen entfielen 77,5 auf die ungelernten, 22,2 auf die gelernten Arbeiter und 0,3 auf die Lehrlinge. Nachdem die Tätigkeit des Arbeitsnachweiſes vom Jahre 1901 /02 ab fortlaufend eine Steigerung aufzuweiſen hatte, iſt in dieſem Jahre ein Rückgang in der Vermittlungs⸗ tätigkeit eingetreten. Der Rückgang im wirtſchaftlichen Leben iſt in den Ziffern des Arbeits⸗ nachweiſes deutlich erkennbar. Die Zahl der offenen Stellen war in allen 12 Monaten geringer, als im vorhergehenden Jahre, während die Zahl der Arbeitſuchenden ſich noch vermehrte. In der männlichen Abteilung wurden 1463 offene Stellen weniger als im Vor⸗ jahre angemeldet, 619 Stellen wurden weniger beſetzt, die Zunahme der Arbeitsgeſuche betrug 240. Nach der vorſtehenden Tabelle iſt auch die Verhältniszahl der Arbeitſuchenden, die ſich um 100 offene Stellen bewarben, im Berichtsjahre erheblich geſtiegen, ſie betrug 136,5 gegen 110,8 im Vorjahre. In der Abteilung für ungelernte Arbeiter war faſt während des ganzen Jahres ein Überangebot von Arbeitskräften zu verzeichnen, hauptſächlich von Bauarbeitern infolge der geringen Bautätigkeit. Der Rückgang der offenen Stellen entfiel auch lediglich auf dieſe Abteilung. In der Abteilung fürn gelernte Arbeiter entfiel der größte Verkehr wieder auf das Malergewerbe. Die Vermittlungstätigkeit hielt ſich trotz der ungünſtigen Lage im Baugewerbe doch ungefähr auf derſelben Höhe wie im Vorjahre. In dem im vorigen Jahre neu eingerichteten Arbeitsnachweis für Schneider hat ſich der Verkehr noch in beſcheidenen Grenzen gehalten. Immerhin hat ſich die Vermittelungstätigteit gegen das Vorjahr verdoppelt. Die Zahl der beſetzten Stellen betrug 182 gegen 73 im Vorjahr. In der Lehrlingsvermittlung ſind die Ergebniſſe wieder ſehr gering. Obgleich ſich 224 Knaben gemeldet hatten und 175 offene Lehrſtellen zur Verfügung ſtanden, gelang es doch nur 19 Knaben unterzubringen, da die Wünſche der Beteiligten in den meiſten Fällen nicht befriedigt werden konnten. In der weiblichen Abteilung hielt ſich die Vermittlungstätigkeit in denſelben Grenzen wie im Vorjahre. Der Rückgang der offenen Stellen um 282 gegen das Vorjahr entfiel größtenteils auf das Dienſtperſonal. Eine Anzahl Dienſtherrſchaften verzichtete auf die Vormerkung, da die Ausſicht auf Erfolg ſehr gering war. Die Zahl der ſtellenſuchenden Dienſtmädchen verminderte ſich um 53. Die Lage der Hauptſtelle iſt für dieſen Zweig der Arbeitsvermittlung nicht geeignet. Eine Beſſerung dürfte erſt ein⸗ treten, ſobald geeignete Räume zur Verfügung geſtellt werden. Die Ergebniſſe für gewerb⸗ liches Perſonal (Fabrikarbeiterinnen uſw.) waren ebenfalls wieder ſehr gering. Die Ruhe und Ord nung in dem Warteraum für ungelernte Arbeiter konnte auch im Berichtsjahre nur mit großen Schwierigkeiten aufrecht erhalten werden. Ein Aufſeher war faſt während des ganzen Jahres nötig. Junge Burſchen und bedauerlicherweiſe auch erwachſene Arbeiter mußten zeitweiſe wegen Verletzungder Hausordnung und ungebührlichen Betragens von der Benutzung des Arbeitsnachweiſes ausgeſchloſſen werden. In 2 Fällen kamen ſo große Ausſchreitungen vor, daß Strafanträge wegen Hausfriedensbruchs, Be⸗ leidigung, Sachbeſchädigung und Bedrohung nicht zu umgehen waren. 19˙