— 195 — Außer dem Charlottenburger Schwimmverein von 1887, dem Schwimmverein „Arminia“ und dem Klub der Charlottenburger Waſſerfreunde, denen ſchon ſeit Jahren die Schwimmhalle an einem Tage in der Woche nach Schluß des Betriebes eine Stunde lang zu ubmeg wecten überlaſſen war, iſt im Berichtsjahre die Halle auch dem Schwimmverein „Freie Schwimmer“ wöchentlich eine Stunde zur Verfügung geſtellt worden. In der Schwimmhalle ſind im Sommerhalbjahre an 4 Tagen in der Woche 20 Gemeindeſchüler durch einen Gemeindeſchullehrer im Schwimmen unterrichtet worden. Im Winterhalbjahr iſt, wie in den Vorjahren, an 60 Schüler und 60 Schülerinnen der Gemeindeſchulen durch das Perſonal der Anſtalt unentgeltlicher Schwimmunterricht erteilt worden. Durch den Unterricht wurden gute Erfolge erzielt. Die Einnahmen betrugen 77 759,85 ℳ (1906: 78 383,09 ℳ), insbeſondere an Gebühren für Benutzung der Bäder 67 448,05 ℳ (1906: 68 110,95 ℳ), für Schwimmunterricht 3695 ℳ (1906: 3384 ). Die Ausgaben beliefen ſich auf 103 615,95 ℳ (1906: 96 010,15 ℳ). Die 17 010,43 ℳ für einmalige Ausgaben ſind aufgewendet für den Einbau der bereits im vorjährigen Bericht erwähnten Enteiſenungsanlage, die Bekleidung der Wände in der Frauen⸗Wannenabteilung und der Zwiſchenwände in der Männer⸗Brauſeabteilung mit Kacheln. Außerdem ſind aus den bei dem Einbau der Enteiſenungsanlage erſparten Mitteln die Brauſen auf allen Stationen mit Gaebertſchen Miſchventilen verſehen worden. Hierdurch wird eine beſſere Handhabung der Brauſen und eine nicht unbedeutende Waſſer⸗ erſparnis erzielt. Die neue Enteiſenungsanlage wurde am 7. Mai 1907 in Betrieb genommen und hat ſich bis jetzt gut bewährt. 9. Die ſtädtiſche Fleiſchbeſchau und die Freibank. Der bisherige Leiter der Fleiſchbeſchau, Kreistierarzt Dr Paul Jeß, iſt am 28. Januar 1908 verſtorben. Bis zur Neubeſetzung der Kreistierarztſtelle, 1. Mai 1908, wurde die Leitung der Fleiſchbeſchau von dem 1. Fleiſchbeſchauer, Oberſtabsveterinär a. D. Brand, wahrgenommen. Mit dem 1. Mai 1908 iſt die Stelle dem neuernannten Kreistierarzt, Veterinärrat Max Seiffert, durch Vertrag vom 25. April 1908 unter den bisherigen Be⸗ dingungen übertragen worden. Die Benutzung der Freibank iſt im Berichtsjahre bedeutend zurückgegangen. Es fanden 12 Verkäufe ſtatt, gegen 32 im Vorjahre. Verkauft wurden 5 Rinder und 19 Schweine, davon ſind 7 Schweine mit dem Dampfſteriliſator gekocht worden. Wegen Übertretung der Fleiſchbeſchaugeſetze erging nur eine Strafverfügung, gegen zwei im Vorjahre. Im Laufe des Berichtsjahres vom 1. April 1907 bis zum 31. März 1908 wurden in den hieſigen Schlachthäuſern insgeſamt geſchlachtet: 1989 Rinder, 1617 Kälber, 7364 Schweine, 2258 Schafe bzw. Lämmer und 47 Ziegen. Die Tätigkeit der hieſigen Fleiſchbeſchau in den letzten 3 Jahren iſt aus folgender Tabelle erſichtlich: 5 Schafe Es wurden geſchlachtet Rinder Kälber Schweine bzw. Ziegen Lämmer 1 Im Beuicherſahre 1992. j 14s 1103 6631 2231 37 „, , 1908. . 1406 1523 6639 2233 228 — 1902, . 1989 1617 7364 2258 27 Hieraus geht hervor, daß die Zahl der Schlachtungen bei Rindern und Schweinen bedeutend zugenommen haben. An der ſeit einigen Fahren bemerkbaren und beſonders im Berichtsjahre auffallenden Steigerung in der Zahl der Rinderſchlachtungen hat der erhöhte örtliche Fleiſchkonſum den kleinſten Anteil. Die hieſigen Schlachthäuſer werden vielmehr im Gegenſatz zu früher, wo ſie lediglich für den örtlichen Bedarf in Frage kamen, vielfach und regelmäßig von Schlächtern benutzt, die ſich an der Fleiſchverſorgung Berlins beteiligen und nur für den dortigen Engrosmarkt ſchlachten. Fleiſch von Kälbern, Schweinen und Schafen wird dagegen höchſt ſelten nach Berlin ausgeführt. 0 Die Einnahmen des Fleiſchſchauamts betrugen 18 906,09 ℳ (1906: 16 447,03 ℳ), die Ausgaben 15 610,38 ℳ (1906: 15 599,84 ) 10. Impf⸗Angelegenheiten. Es beſtehen 4 Impfbezirke. Für jeden Impfbezirk iſt 1 Impfarzt ernannt. Nähere Angaben enthält die Tabelle, in der auch die durch nichtſtädtiſche Arzte ausgeführten Impfungen berückſichtigt ſind. 25⸗