— 199 — Bei den geſund aufgenommenen Kindern war die Entwicklung in der Fürſorge g ün ſt ig in 93,46 vom Hundert, un g ün ſt ig im 2,89, noch nicht zu beurteilen in 3,65 vom Hundert aller Fälle. Auch die krank aufgenommenen Kinder zeigten in 83,96 vom Hundert der Fälle eine gün ſt ig e Entwicklung. Zwiſchen Bruſt⸗, Flaſchen⸗ und 3wiemilch⸗ kindern waren in der Ent wicklung während der Fürſorge nur prozentual geringfügige Unterſchiede. Weſentliche Unterſchiede zeigt dagegen die Sterblichkeit der verſchieden ernährten Kinder. Insgeſamt ſind von den 1907 die Fürſorgeſtelle beſuchenden 2653 Kindern 119, d. h. 4,49 vom Hundert, alſo ein ſehr niedriger Prozentſatz, geſtorben, von 1481 Bruſt⸗ tindern aber nur 41, d. h. nur 2,77 vom Hundert, von 685 Flaſchenkindern jedoch 53, d. h. 7,74 vom Hundert; an Magendarmkatarrh und Brechdurchfall nur 0,81 vom Hundert der Bruſt⸗ kinder, aber 1,90 vom Hundert der Flaſchenkinder. Beträgt die Sterblichkeitsziffer bei den in Fürſorge geweſenen Kindern danach nur wenig über ein Drittel der allgemeinen, ſchon an ſich günſtigen Sterblichkeitsziffer für Charlottenburg, ſo iſt ſie doch bei den Flaſchen⸗ kindern noch immer faſt dreifach und bei den Todesfällen an Ernährungs⸗ ſtörungen mehr als doppelt ſo hoch als bei den Bruſtkindern. Ein deutlicher Hinweis, in welcher Richtung eine weitere Beſſerung angeſtrebt werden muß. Die Gewährung von Beihilfen an Schwangere und ſtillende Mütter erfolgte auch 1907 für Rechnung der Stadt nach den bisherigen Grundſätzen, in der Hauptſache in Form von kräftigem Mittageſſen (für Schwangere) und von Milch (für ſtillende Mütter). Der Hauspflegeverein unterſtützte im Auftrage der Stadt 1906 — 148 Schwangere in den letzten 4 Wochen vor der Entbindung mit 1486,25 ℳ, Surchſchnümcc, . 2. . 10,04 ℳ 1907 — 185 Schwangere ebenſo mit 1869,40 ℳ, durchſchnittlichh 10,10 ℳ. Die Säuglingsfürſorgeſtellen gewährten Beihilfen an ſtillen de Mütter (auch an ſolche, die den Kindern neben der Bruſtnahrung noch Flaſchennahrung gaben): 1906 1907 Beihilfe im 5 Beihilfen im Anzahl der Anzahl der 2 Fürſorgeſtelle mtent 2Werte vont Durchſchnitt f un ee Werte bon Durchſchnitt Mütt Mütter % 18 4 18 : 18. % 18 1 251 3 076 31 1220 514 5 8803 1144 11 296 3 846 61 13— 471 6 03920 1282 111 138 1 81290 13114 186 2 61153 1404 Iv 377 5 738 66 1522 501 7 30346 1458 1 1 4 1 Zuſammen 1 062 14 47448 1341 1 672 21 83512 1322 1 Mehrfach gelang es dabei wieder, Frauen mit ſehr reichlicher Nahrung gegen Ge⸗ währung von Beihilfe zu veranlaſſen, ein darmkrankes Kind teilweiſe oder ganz mit zu ernähren und ſomit auch dieſen Kindern den Segen der natürlichen Ernährung zu verſchaffen. Die Ko ſten, die der Stadt durch den Betrieb der Säuglingsfürſorgeſtellen und die Beihilfen an Schwangere und ſtillende Mütter erwachſen ſind, haben 1907 betragen 1. Müchbedarf (Flaſchennmich . 2,: 42. 30 312,18 ℳ Dongrar ſur dic Arteeee 5 500,00 „ Honorar ſur 4 Schweſtern 6840,00 „ für Schreinilfen , 1 500,00 „ Micten fur Stenen e 4 558,75 „ Druckſachen und Scegreiovedarf . „ . 1 838,23 „ Porig und Fahrgader . 205,26 „ Sonſtige Koſten für Heizung, Beleuchtung, Reinigung und dergl. 2 176,68 „ Herſtellung trinkfertiger Portiovnen 4 696,90 „ Inſtandyaltung der Gerütee 1 204,48 „ Regermäßige Muchiruterſuchung 300,00 „ Jusgemein,, 555,85 „ II. Beihufen an Schwangere⸗⸗ 1 869,40 „ Beihilfen an ſtillende Mutterr 222:: 21 835,12 „ zuſammen 83 392,80 „