— 38 — Die Genehmigung der Herren Miniſter des Innern und der Finanzen zur Ausgabe von Schuldver⸗ ſchreibungen auf den Inhaber bis zum Betrage von 40 000 000 ℳ. wurde unterm 12. Juni 1908 erteilt. Die erſte zu begebende Abteilung der Anleihe wurde auf 20 Millionen Mark beſchränkt und die Miniſter behielten ſich vor, Zeit und Betrag der auszugebenden weiteren Abteilungen je nach dem Finanzbedarfe der Stadt zur Zeit der Ausgabe auf den Antrag des Magiſtrats ihrerſeits zu beſtimmen. Die Genehmigungsurkunde lautete zwar über den vollen Betrag von 40 000 000 ℳ, die folgenden Beträge: A. zur Ergänzung der Mittel für g) den Bau der höheren Mädchenſchule 11I1I1I11l. 14 904 ℳ h) den Bau der Kaiſer⸗Friedrich⸗Schule 14 430 „ 1) den Bau des Wohnhauſes Wormſer Straße 11I1: 17 250 „ C. für neue Zwecke: K) zur Ausſtattung des Mommſen⸗Gymnaſiums, der Realſchule und der höheren Mädchenſchule 11 mit Unterrichtsmaterialilen.. 63 200 „ zuſammen 109 784 ℳ. waren jedoch nicht mit aufgeführt und mußten demgemäß als abgelehnt gelten. Die Ausgaben für die genannten Zwecke mußten aus laufenden Mitteln der Stadtgemeinde beſtritten werden, während der hierdurch bei der Anleihe verfügbar gewordene Betrag von 109 784 ℳ für Zwecke des Grundſtückserwerbsfonds Verwendung finden wird. Begebung der I. Abteilung der 1908er Auleihe. Unterm 19. Juni 1908 leitete der Magiſtrat eine beſchränkte Ausſchreibung ein, für welche die im Anhang ubgedruckten Bedingungen feſtgeſetzt wurden. Aufforderungen zur Abgabe eines Gebots ergingen an die im § 12 der Bedingungen genannten Bank⸗ inſtitute, ſowie an die Kommerz⸗ und Diskontobank in Berlin und an die Kur⸗ und Neumärkiſche Ritterſchaftliche Darlehnskaſſe. Termin zur Abgabe der Angebote war auf den 24. Juni 1908, vormittags 9 Uhr, anberaumt. Zur Abgabe gelangten 3 Angebote, und zwar von einem unter Führung der Direktion der Diskonto⸗Geſellſchaft Berlin ſtehenden Konſortium zum Kurſe von 97,52%, von der Königlichen Seehandlung zum Kurſe von 97,23%, und von einem unter Leitung der Dresdener Bank ſtehenden Konſortium zum Kurſe von 97,11%. Dem erſtgenannten Angebot wurde durch Gemeindebeſchluß vom 24. Juni 1908 der Zuſchlag mit der Maßgabe erteilt, daß von der Stellung einer Sicherheit zurzeit Abſtand genommen, der Stadtgemeinde aber das Recht vorbehalten wird, jederzeit eine Sicherheit gemäß § 5 der Ausſchreibungsbedingungen binnen 24 Stunden von dem übernehmenden Konſortium zu verlangen. Dem unter der Leitung der Direktion der Diskonto⸗Ge⸗ ſellſchaft Berlin ſtehenden Konſortium gehören außer dieſer noch an: Die Bank für Handel und Induſtrie, Berlin, L. Behrens und Söhne, Hamburg, Berliner Handels⸗Geſellſchaft, Berlin, Bankhaus S. Bleichröder, Berlin, Breslauer Diskonto⸗Bank, Breslau, Bankhaus Delbrück, Leo und Co., Berlin, Deutſche Bank, Berlin, Hannoverſche Bank, Hannover, Mendelſohn Co., Berlin, Ephraim Meyer und Sohn, Hannover, Mitteldeutſche Creditbank, Berlin, Nationalbank für Deutſchland, Berlin, Norddeutſche Bank in Hamburg, Rheiniſche Credit⸗ bank, Mannheim, Schleſiſcher Bankverein, Breslau, Süddeutſche Diskonto⸗Geſellſchaft A.⸗G., Mannheim, M. M. Warburg und Co., Hamburg. Alle dieſe Banken, mit Ausnahme der nunmehr neu hinzugetretenen Süd⸗ deutſchen Diskonto⸗Geſellſchaft A.⸗G., Mannheim, waren bereits als Zahlſtellen für den Einlöſungsdienſt tätig. Der Druck der Schuldverſchreibungen und Zinsſcheinbogen wurde der Reichsdruckerei übertragen. Die Schuld⸗ verſchreibungen wurden dort ſogleich mit dem Reichsſtempel (2 Promille) verſehen und mit den gedruckten Zins⸗ ſcheinbogen Ende Juli 1908 abgeliefert. Für die Zwiſchenzeit bis zur Fertigſtellung des Druckes der Schuldverſchreibungen gelangten Interims⸗ ſcheine zur Ausgabe, deren Druck gleichfalls von der Reichsdruckerei bewirkt worden war. Die Übergabe der Interimsſcheine erfolgte am 4. Juli und die Übergabe der Original⸗Schuldverſchreibungen nebſt Zinsſchein⸗ bogen am 4. Auguſt 1908. Die Koſten für Stempel, Papier, Satz und Druck der Interimsſcheine und Originalſtücke haben 47 495,40 ℳ betragen. Die erſte Abhebung der Valuta in Höhe von 700 000 dℳ erfolgte am 27. Juni 1908. 12. Die Depoſitalverwaltung. Zu Beginn des Rechnungsjahres 1908 befanden ſich im ſtädtiſchen Depoſitorium 17 897 318,01 ℳ in Dokumenten. Der Zugang im Laufe des Jahres betrug 5 900 422,49 ℳ, der Abgang 7 478 048,97 ℳm, ſo daß am Schluſſe des Berichtsjahres im Depoſitorium niedergelegt waren: 16 319 691,53 ℳ. Der Beſtand ſetzt ſich zuſammen aus den Depoſiten der Stadtgemeinde mit 8 141 741,79 ℳ (und zwar Betriebskapitalien, einſtweilige Kapital⸗ anſammlung, Reſervefonds der Kanaliſations⸗Verwaltung und der Lagerplatz⸗Verwaltung, Ausgleichsfonds, Fonds zur Inſtandhaltung des Schillertheaters, ſowie die unter ſtädtiſcher Verwaltung ſtehenden Stiftungen und Legate), ferner aus den Depoſiten von Kranken⸗ und Sterbekaſſen, Vereinen uſw. und aus den Kautionen (Vertrags⸗ und Baukautionen uſw.) mit 8 177 949,74 ℳ. 13. Die Vermittlung von Bankinſtituten bei der Zahlung von Steuern und Abgaben. Im Laufe des Rechnungsjahres 1908 ſind durch Vermittlung der Bank des Berliner Kaſſenvereins zur Einziehung gebracht: 10 827 Quittungen über 5 220 959,96 ℳ gegen 7 613 Quittungen über 4 186 756,78 ℳ im Vorjahre. Beteiligt waren rund 2800 Steuer⸗ zahler und 210 Bankhäuſer. 14. Das Bermögens⸗ und Schuldlagerbuch. Nach dem Abſchluſſe vom 31. März 1909 ſtellt ſich a) das Kämmereivermögen auf. b) das Stiftungsvermögen auf 165 181 145— ℳ e , . 3 373 032,— „ Vermögen zuſammen auf 168 554 177,— . Dem Kämmereivermögen ſtehen an Kämmereiſchulden gegenüber 140 895 044,— ℳ. Dem Stiftungsvermögen ſtehen Schulden nicht gegenüber. Der vorjährige Abſchluß wies auf ein Kämmereivermögen von.. . 157 260 304,— ℳ ein Stiftungsvermögen „ . . 3258 21,— Vermögen in Summe 160 518 825,— 2 dieſem ſtanden an Schulden in Summe 128 142 948,— gegenüber.