außerdem im Mädchenflügel 2 Haushaltungsküchen mit den erforderlichen Nebenräumen. Der Haupteingang zur Knabenſchule liegt in der Mitte der Straßenfront gegenüber der Roſcherſtraße und iſt hallenartig ausgebildet. Zwei Freitreppen vermitteln den Zugang zu den Treppenhäuſern, die ſich unmittelbar an die Halle anſchließen. Den Hauptzugang zur Mädchenſchule bildet die Durchfahrt, mit anſchließendem Treppenhaus. Sämtliche Flure ſind in einer Breite von zirka 3,40 bis 4,0 m angelegt, ſo daß dieſelben gleichzeitig als Kleiderablage dienen können. Die Treppenhäuſer find ſo gelegen, daß der Beſtimmung „Sämtliche Räume ſollen Zugang zu 2 Treppen haben“ genügt wird. Die Abortanlagen beider Flügel ſind in den 4 Geſchoſſen übereinander angeordnet, gut belichtet und und gut ventiliert. Für Zu⸗ und Abgang iſt je eine beſondere Tür vorgeſehen. Beſondere Aborte für Lehrer und Lehrerinnen ſind in jedem Geſchoß untergebracht. Im Erdgeſchoß ſind die Aborte ſo angeordnet, daß dieſelben von der Turnhalle, von den Brauſebädern, von den Küchen und vom Hof aus bequem erreicht werden können. Das Gebäude ſoll mit einer modernen Zentralheizungs⸗ und Lüf⸗ tungsanlage verſehen werden, welche hinreichend bemeſſen iſt, um die Klaſſen, die Aula und Turnhalle noch bei — 20 C Außentemperatur auf + 20 0 Innenwärme, die Flure und Treppen auf — 15 C zu erwärmen. In den Rektor⸗, Lehrer⸗, Lehrerinnen⸗ und Arztzimmern werden außerdem noch Einzelöfen aufgeſtellt. Ebenſo in den Schul⸗ dienerwohnungen. Die Knaben⸗ und die Mädchenſchule erhalten 2 Niederdruckdampf⸗ heizungsſyſteme mit vollſtändig getrenntem Betrieb. In den Klaſſen werden Radiatoren aufgeſtellt. Die Keſſel⸗ und Kohlenräume liegen im Kellergeſchoß unter der Turnhalle. Die den einzelnen Unterrichtsräumen zuzuführende Friſchluft wird in den im Keller⸗ geſchoß befindlichen Vorwärmekammern auf Raumtemperatur gebracht und dann erſt durch ſenkrechte Mauerkanäle den einzelnen Räumen zugeführt. Die verbrauchte Luft wird durch Abluftkanäle über Dach geführt. Die Faſſaden des Schulgebäudes ſind in Backſtein aus roten, gerauhten Ma⸗ ſchinenverblendern gedacht und durch einfache Werkſteingliederungen und Putzflächen belebt. Die Dächer ſind mit ſilbergrauen Falzziegeln gedeckt. Ebenſo der Turm, in den eine beleuchtbare und mit elektriſchem Gehwerk verſehene Uhr eingebaut werden ſoll. Der Neubau wurde als Rohbau im Laufe des Verwaltungsjahres 1908 ſo gefördert, daß die polizeiliche Abnahme am 30. April 1909 ſtattfinden konnte. Die Fertigſtellung ſteht zum 1. Oktober 1909 zu erwarten. Neubau der höheren Mädchenſchule III mit Direktorwohnhaus, Danckelmann⸗ ſtraße 26/28. Nach Fertigſtellung des Innenputzes wurden die ſämtlichen noch fehlenden Arbeiten des inneren Ausbaues im Berichtsjahre fertiggeſtellt und die Gebäude am 8. Oktober 1908 bezogen. Die Übergabe an die Schulverwaltung erfolgte am 16. Oktober 1908. Die Abrechnungsarbeiten ſind zurzeit noch nicht abgeſchloſſen. Erweiterungsbau der Auguſte⸗Victoria⸗Schule, Nürnberger Straße 63. Der Erweiterungsbau iſt am 3. Oktober 1908 an die Schuldeputation übergeben und in Betrieb genommen worden. Die Abrechnung iſt noch nicht fertiggeſtellt, jedoch ſind die Baukoſten im Rahmen der bewilligten Mittel verblieben. Erweiterungsban des Familien⸗Obdachs, Sophie⸗Charlotten⸗Straße 113. Am 1. September 1908 wurde mit dem durch Gemeindebeſchluß vom 5./11. März 1908 ge⸗ nehmigten Bau der beiden neuen Häuſer des Familienobdachs begonnen. Das ſogenannte „Aufnahmehaus“, das an Stelle des im Auguſt 1908 abgebrochenen alten Familien⸗ hauſes I an der Straßenfront ſteht, enthält außer den Wohnungen des Verwalters und Pförtners die Aufnahme⸗, Bade⸗, Speiſe⸗, Schlaf⸗ und Tagesräume für Obdachloſe, und zwar grundſätzlich getrennt für Männer und Frauen nebſt Kindern. Die Schlafräume für Männer ſollen durch inneren Umbau eines Seitenflügels des vorläufig ſtehenbleibenden alten Familienhauſes 1I1 gewonnen werden; dadurch werden die etwa 175 Betten des Neubaus, die in größeren und kleinen Sälen untergebracht werden können, lediglich für Frauen und Kinder verfügbar. Die Tagesräume ſollen vorwiegend für den Aufenthalt der Kinder dienen. Daneben ſind 2 Zimmer für aufſichtführende Perſonen ſo vorgeſehen, daß auch die kleinen Schlafſäle beobachtet werden können. Die Küche wird mit allen Er⸗ forderniſſen eines Großbetriebes, nämlich 4 großen Kochkeſſeln, 1 Bratherd, 1 Wärm⸗ tiſch, 4teiligem Spültiſch, Milchkühler verſehen; außerdem wird neben den Schlafſälen Gelegenheit zum Wärmen von Milch u. a. geboten. Das Männerbad enthält 2 Wannen⸗ zellen und 3 Brauſebäder mit An⸗ und Auskleideabteil, das Frauenbad 3 Wannen und 2 Brauſen in derſelben Einteilung; zwiſchen beiden iſt der Desinfektor ſo eingebaut, daß das Bedienungsperſonal gleichzeitig die Entnahme und Rückgabe der Kleidungsſtücke ohne Störung der Badenden vornehmen kann. Zwiſchen dem Männer⸗ und Frauen⸗Aufnahme⸗ raum iſt das Geſchäftszimmer angeordnet. Für die auf längere Zeit überwieſenen obdachloſen Familien iſt gleichzeitig mit dem Aufnahmehaus für Einzelperſonen ein Familien⸗Wohnhaus auf dem Hinterland des Grundſtücks errichtet. Dasſelbe enthält 28 Wohnungen von je 1 großen Zimmer (mit Platz für 3—5 Betten) und einem abgetrennten Abteil als Küche, deſſen Abmeſſungen ſo gewählt ſind, daß nur die Kücheneinrichtung und ein Gaskochherd darin Platz findet, eine Benutzung zu Wohn⸗ oder Schlafzwecken aber ausgeſchloſſen iſt. Dazu kommen 20 Wohnungen von je 1 Zimmer (mit Platz für 2—3 Betten) und 1 größeren Küche; hieraus können auch bei Bedarf 3⸗Zimmer⸗ und 1⸗Zimmerwohnungen gebildet