— 124 — Schülerwanderungen von dreitägiger Dauer wurden im Berichtsjahre mit je 15 Schülern und Schülerinnen der I., V., IX., XIII. und XXIV. Gemeindeſchule nach Mecklenburg, der Ruppiner Schweiz, der Umgegend von Eberswalde und nach Gran⸗ ſee⸗Templin⸗Lychen unternommen. Eislauf. Im Winter wurde außer auf dem Spielplatz in der Goetheſtraße auch auf demjenigen in der Niebuhrſtraße eine ſtädtiſche Eisbahn zu unentgeltlicher Be⸗ nutzung für Gemeindeſchulkinder eingerichtet. Schwimmunterricht wurde auf Veranlaſſung der Schulverwaltung erteilt 4) in der ſtädtiſchen Volksbadeanſtalt an 220 Kinder (100 Knaben und 120 Mädchen) von 2 Gemeindeſchulehrern und 1 Gemeindeſchullehrerin ſowie von dem Schwimmlehrer und der Schwimmlehrerin der Anſtalt, b) in der Militärſchwimmanſtalt des „Königin Eiliſabeth⸗ Garde⸗Grenadier⸗Regiments“ an 100 Schüler von den Schwimmlehrern des Regiments, c) in der Badeanſtalt „Kochſee“ an 80 Schüler vom „Charlottenburger Schwimmverein 1887“, dem wieder eine ſtädtiſche Beihilfe gewährt wurde. Die Benutzung der Schulbrauſebäder zeigt die nachſtehende Tabelle. Kindern in Schulen ohne Badeeinrichtung wurde wie im Vorjahre die Erlaubnis zur unentgeltlichen Benutzung des Schwimmbades der ſtädtiſchen Volksbadeanſtalt erteilt. Am Sprachheilunterricht nahmen 525 (1907: 539) Kinder teil. 244 (1907: 242) wurden geheilt, 268 (1907: 277) gebeſſert, bei 13 (1907: 20) Kindern war eine Beſſerung nicht wahrzunehmen. Schulſpeiſun g. a) Verabfolgung von Früh ſt ü ck. Im Sommer⸗ halbjahr gelangten täglich etwa 420 und im Winterhalbjahr etwa 880 Frühſtücksportionen an bedürftige Kinder der Gemeinde⸗ und Hilfsſchulen ſowie der ſtädtiſchen Kindergärten zur Verteilung. Die Geſamtzahl der Portionen betrug 126 852 (1907: 80 198); die Aus⸗ gaben einſchl. der Nebenkoſten für das Abkochen der Milch und die Beſchaffung von Trink⸗ bechern beliefen ſich auf 10 391,96 . b) Mittageſſen. Die gegen den Schluß des vergangenen Jahres in Angriff genommene Organiſation der Schulſpeiſung wurde im Berichtsjahre zum Abſchluß gebracht. Für die Aufnahme der Kinder in die Schulſpeiſung wurden allgemeine Grundſätze auf⸗ geſtellt, die einerſeits gewährleiſten ſollen, daß alle der Speiſung bedürftigen Schulkinder auch berückſichtigt werden, die anderſeits aber auch verhindern ſollen, daß einer mangelnden Fürſorge der Eltern Vorſchub geleiſtet werde. Um das Verfahren der Aufnahme der Kinder auf eine zuverläſſige Grundlage zu ſtellen, hat der Verein „Jugendheim“ nach ſorgfältiger Vorbereitung des Verfahrens einen Recherchedienſt eingerichtet Zur Ein⸗ ziehung der Erkundigungen in den Familien haben ſich von jeder Schule einige Lehrkräfte dem Verein bereitwillig zur Verfügung geſtellt. Durch die angeſtellten und freiwilligen Kräfte des Vereins werden außerdem ergänzende ſowie Nachrecherchen vorgenommen. Schließlich wurde der Küchenbetrieb geregelt und zur Durchführung der Neuordnung die im Etat vorgeſehene Summe von 12 000 ℳ um weitere 16 300 ℳ verſtärkt. Die als bedürftig ermittelten Kinder wurden nach und nach in die Speiſung auf genommen, ſo daß die Geſamtzahl der täglich geſpeiſten Kinder ſtieg von 340 auf 420 im November, 450 im Dezember 1908 und Januar 1909, 500 im Februar und März 1909. Damit waren alle durch die Recherchen als der Speiſung bedürftig ermittelten Kinder berückſichtigt. Ins⸗ geſamt ſind 108 160 Mittagsportionen (1907: 16 070) ausgeteilt worden, die einſchl. der Nebenausgaben für Vervollſtändigung der Kücheneinrichtung und Entſchädigung für die mit der Verwaltung der Küchen beauftragten Hilfskräfte des Vereins Jugendheim eine Ausgabe von 17 272,80 ℳ verurſacht haben. Ort hopädiſcher Unterricht. Im Berichtsjahre wurden 6 neue Kurſe eingerichtet, je einer an den Knabenſchulen XIX und XXIII und je zwei an den Mädchen⸗ ſchulen XX und XXIV; die Geſamtzahl der Kurſe ſtieg dadurch auf 18. In der Wal dſchulee wurden vom 6. April 1908 ab wieder je 120 Kinder aus den Oſter⸗ und Michaelisjahrgängen in 12 Klaſſen unterrichtet. Mit Schluß des Sommer⸗ halbjahres traten 175 Kinder in ihre Stammſchulen zurück; der Reſt von 65 Kindern, verteilt auf 5 Klaſſen, blieb bis zum 23. Dezember in der Waldſchule. Leiter war wieder Lehrer Lange; bis Michaelis waren außerdem 5 Lehrer, 2 Lehrerinnen und 1 Hilfslehrerin, alsdann 2 Lehrer und 2 Lehrerinnen beſchäftigt. Eine Erweiterung erfuhr der Waldſchulbetrieb im Berichtsjahre durch die Einrichtung eines Licht⸗ und Luftbades ſowie einer Werkſtatt für leichte Holzarbeiten. Ferienunterricht. Wie im Vorjahre erhielten die im Juni entſandten Ferienkoloniſten in den Sommerferien Nachhifeunterricht in Deutſch und Rechnen. Es waren 6 gemiſchte Klaſſen I bis vI eingerichtet; die höchſte Beſuchsziffer betrug 209. Arbeitsſtunden im Winter. Mit Beginn der kalten Jahreszeit wurden wieder einige Klaſſenzimmer an den Nachmittagen zu Arbeits⸗ und Beſchäftigungsſtunden offen gehalten. Din Einrichtung fand ſolchen Anklang, daß es notwendig war, 4 derartige Stationen zu eröffnen, nämlich je eine in den Gemeindeſchulen XIII, XVII, XXIII und XXVI. — Zu ieder Station gehört ein beſonderes Leſezimmer, in welchem gute Bücher und Zeitſchriften den Kindern zur Verfügung ſtehen. Dem Verein Jugendheim, deſſen Helferinnen im vergangenen Jahre verſuchsweiſe zur Beaufſichtigung der Kinder zugelaſſen waren, wurde in dieſem Jahre die geſamte Einrichtung und Leitung der Arbeitsſtunden in der Gemeindeſchule XXVI übertragen. Die Mitarbeit des Vereins hat ſich als ſegensreich