— 131 — Der Mädchenfortbildungsſchule 1 konnte im Gebäude der Gemeindeſchule I1V, Schloßſtraße 2a ein zweiter Klaſſenraum zum ausſchließlichen Gebrauch überwieſen werden, wodurch ſich eine weitere Verlegung von Unterricht in die Vormittagsſtunden ermöglichen ließ. Die Zahl der Schülerinnen nahm in erfreulicher Weiſe zu. Im Sommer 1908 wurde die Mädchenfortbildungsſchule 1 von 226, die Mädchen⸗ fortbildungsſchule II von 516 Schülerinnen, im Winterhalbjahr 1908/09 von 255 bzw. 620 Schülerinnen beſucht. Von den 481 Schülerinnen der Mädchenfortbildungsſchule 1 waren 150, von den 1 126 Schülerinnen der Mädchenfortbildungsſchule II1 waren 292 über 18 Jahre alt; 41 bzw. 30 Schülerinnen waren verheiratet. Einem Lehrer und zwei Lehrerinnen, die nebenamtlich an der Schule tätig ſind, wurde zu ihrer weiteren Ausbildung ein längerer Urlaub bewilligt; eine weitere Lehrerin erhielt zu einer Reiſe nach Frankreich zum Studium der franzöſiſchen Sprache eine weſent⸗ liche Beihilfe. Den Schülerinnen war im Winter Gelegenheit zu einem gemeinſamen unent⸗ geltlichen Beſuch des Schillertheaters gegeben. Ferner wurden im Laufe des Jahres mehrfach Ausflüge und Unterhaltungsabende veranſtaltet. Am Jahresſchluſſe fand in der Mädchenfortbildungsſchule I eine Ausſtellung von Schülerinnenarbeiten ſtatt, die ſich eines regen Beſuchs erfreute. Die Entwicklung der beiden Anſtalten ſeit Errichtung der Schule II1 im Jahre 1904 in bezug auf Schülerinnenzahl zeigt folgende Zuſammenſtellung: Zahl der Schülerinnen in der Geſamtſchülerinnen⸗ M. F. Sch. 1 M. F. Sch. 11 zahl Sommer⸗Halbjahr 19011... 190 68 258 Winter⸗ . 133.. 214 151 365 Sommer⸗ „ 1955. 193 2 211 404 Winter⸗ „ 190506.. 216 209 425 Sommer⸗ „ 1900. 186 303 489 Winter⸗ „ 1900.. 230 360 590 Sommer⸗ „ 1900 205 379 584 Winter⸗ „ 1297. 264 489 753 Sommer⸗ „ 19000.. 226 516 742² Sinter⸗ „ 190O08. 25⁵ 620 875 Von den Schüleri der Mädchenfortbildungsſchul 1 1 on den erinnen der enfortbildungsſchule: i 1 Sommer] Winter Sommer Winter i 1908 1908 entſtammten: a) den Volksſchulen 168 180 384 444 b) „ Mittelſchulen. 24 29 69 70 c) „ höheren Schuulen 34 46 63 106 zuſammen 226 255 516 520 Die im Berichtsjahre aufgewendeten Koſten betrugen: für die Madchenfortbildungsſchule 1 20 623 %ℳ (1907 ⸗ 14227 ) 11 11 — 56 817 „, (1907 — 41 023 5 ) zuſammen 77 445 ℳ (1907 ⸗ 55 250 J). Dieſen Ausgaben ſtanden Einnahmen — aus Schulgeld — gegenüber: in der Mädchenfortbildungsſchule 1⸗ 2 111 11 5 346 , zuſammen ⸗ 7457 . „ 1 7¹ 3. Das Kgl. Kaiſerin⸗Auguſta⸗Gymnaſinm. Das Kgl. Gymnaſium zu Charlottenburg hatte am 1. Februar 1908 einen Beſtand von 575 (Gymnaſium) — 208 (Vorſchule) ⸗ 783, am 1. Februar 1909 einen ſolchen von 571 — 205 ⸗ 776 Schülern. Die Durchſchnittsfrequenz der Gymnaſialklaſſen betrug am 1. Februar 1909: 32, die der Vorſchulklaſſen 41. Von den Schülern des Gymnaſiums waren 475 evangeliſch, 25 katholiſch, 70 jüdiſch, 1 Diſſident; 539 Preußen, 26 nichtpreußiſche Reichsdeutſche, 6 Ausländer; 511 Einheimiſche, 60 Auswärtige. Der Unterricht hat ſowohl nach der altſprachlichen wie nach der naturwiſſenſchaft⸗ lichen Seite hin eine Erweiterung erfahren durch die Einführung von Freien Lateinarbeiten im Anſchluß an die Lektüre und durch Errichtung eines phyſikaliſchen Laboratoriums, letzteres mit einem Koſtenaufwand von rund 4 400 ℳ. Zur Unterſtützung des Unterrichts in der Literatur gewährte der Magiſtrat den Schülern der Kgl. Anſtalt Zutritt zu den für die Schüler der ſtädtiſchen Schulen veranlaßten Vorſtellungen im Schillertheater. Die zum Andenken an das viertelhundertjährige Beſtehen des Gymnaſiums im Jahre 1894 begründete Jubiläumsſtiftung beſaß am Ende des Jahres ein Kapital von 13 677,71 ℳ. Aus den Zinſen wurden 4 Schülern und 2 Abiturienten Unterſtützungen gewährt. 17˙