— 133 — 3. Die Künigliche akademiſche Hochſchule für Muſik und das akad. Inſtitut für Kirchenmuſik. Die Hochſchule war im Sommerſemeſter 1908 von 295, im Winterſemeſter 1908/09 von 316 Schülern beſucht. Von dieſen ſtudierten im Somme rſemeſter 72 Klavier⸗ ſpiel, 8 Orgelſpiel, 14 Kompoſition, 89 Streichmuſik, 50 Blasmuſik, 62 Geſang; im Winter⸗ ſemeſter 85 Klavierſpiel und Orgelſpiel, 13 Kompoſition, 149 Orcheſterinſtrumente, 69 Geſang. — Außerdem beſuchten 33, bzw. 36 Schüler das akademiſche Inſtitut für Kirchen⸗ muſik. Von dieſen waren je 32 Volksſchullehrer, die übrigen Muſitbefliſſene. 4. Die Volkshochſchulen. Die Humboldtakademie und die Leſſinghochſchule veranſtalteten Vortragskurſe wie in früheren Jahren. Die Stadtgemeinde ſtellte wiederum Schulräume zur Verfügung. C. Die Städtiſche Volksbücherei. Die Städtiſche Volksbücherei erfuhr im Berichtsjahre eine weſentliche Erweiterung durch die am 1. April 1908 erfolgte Eröff nung einer neuen 3weigſtelle (We ſt) die, nach den Plänen des Stadtbauinſpektors Walter erbaut, ſich auf dem Grundſtücke des ebenfalls neu errichteten „Ledigenheims“ (Volkshotel⸗Aktiengeſellſchaft) befindet. An die letztere iſt dafür eine jährliche Miete von 2 500 ℳ zu zahlen. Die Zweigſtelle Weſt iſt in ähnlicher Weiſe wie die 1904 begründete Zweigſtelle Oſt dazu beſtimmt, den Leſe⸗ bedürfniſſen der an ſie angrenzenden, von der Hauptbücherei ziemlich weit entfernten, ſtark bevölterten Stadtteile in ausreichendem Maße entgegenzukommen; ſie iſt täglich von mittags 12 bis abends 10 Uhr geöffnet. Durch einen beſonderen Eingang von der Danckelmannſtraße her und durch einen Hofraum vom Ledigen⸗ heim geſchieden, umfaßt die neue Zweigſtelle einen auch bei Tage gut belichteten Leſeſaal mit rund 60 Sitzplätzen und eine zugleich als Magazinraum dienende Ausgabeſtelle, die durch einen mit Schreibgelegenheit verſehenen Vorraum vom Leſeſaal getrennt iſt. Als bemerkenswert iſt hervorzuheben, daß ſich der Leſeſaal ohne Trennungs⸗ wand, nur einige Stufen tiefer gelegen, an den Vorraum unmittelbar anſchließt, eine Einrichtung, die den in der Ausgabe beſchäftigten Beamten bei geringerem Verkehr eine bequeme Überſicht über den gegenüber liegenden Leſeſaal geſtattet. Dieſer iſt mit einer ſorgfältig ausgewählten Handbibliothek und zahlreichen Zeitſchriften verſehen, der Magazinraum kann rund 8 005 Bänden Aufnahme gewähren. Die Zweigſtelle Weſt ſteht mit der Hauptbücherei und der Nebenſtelle Oſt unter einheitlicher Verwaltung, den Dienſt verſehen Bibliothetsaſſiſtentinnen, Hilfsarbeiter und Diener, die auch in der Hauptbücherei beſchäftigt werden. Bücher, die in den Zweigſtellen nicht vorhanden ſind, werden für die Leſer aus der Hauptbücherei auf Beſtellung täglich mittels zweier Kaſtendreiräder dorthin befördert. Über die Benutzung der Zweigſtelle Weſt im erſten Betriebsjahre gibt die unten mitgeteilte ſtatiſtiſche Tabelle Auskunft. Auch die 3weigſtelle O ſt, Wormſer Straße 6a, wurde im Berichtsjahr und zwar im Juni durch die Hinzunahme weiterer, an den bisherigen Leſeſaal angren⸗ der Mietsräume bedeutend vergrößert. Die Zahl der dort vorhandenen Sitzplätze iſt dadurch auf 60 erhöht. Neueingeſtellt wurden in den Dienſt der Volksbücherei mit Rückſicht auf die Ver⸗ größerung des Betriebes: 1 Bibliothetsaſſiſtentin, 1 Hilfsarbeiter, 1 Hilfsarbeiterin, 1 Diener. Im Berichtsjahre waren danach insgeſamt 17 Beamte und Angeſtellte tätig. Außerdem wurden, wie in den früheren Jahren, zeitweilig Volontärinnen zu Ausbildungszwecken beſchäftigt. Zur Beſchaffung von Büchern und Zeitſchriften ſowie für das Einbinden ſtanden 14 900 ℳ (1907: 14 300 ℳ) zur Verfügung. Der Geſamtbücherbeſtand, der ſich am 1. April 1908 auf 32 369 katalogiſierte Bände belief, wurde durch den Zuwacks im Laufe des Berichtsjahres um 3 783 Bände vermehrt. Davon ſind 3 443 Bände aus den etats⸗ mäßigen Mitteln beſchafft worden, 340 Bände als Geſchenke überwieſen. Unter Berück⸗ ſichtigung des Abgangs von 242 Bänden erreichte der Bücherbeſtand am 31. März 1909 die Höhe von 35 910 katalogiſierten Bänden. Von dieſen ſind 5 704 Bände auf die Hand⸗ büchereien der drei Leſeſäle verteilt. Im Leſeſaale der Hauptbücherei lagen außerdem 160, im Leſeſall der Zweigſtelle Oſt 42, der Zweigſtelle Weſt 41 abonnierte Zeitſchriften aus. In die Leſerliſte neu eingetragen wurden gezählt: in der Hauptbücherei 4 052, in der Zweigſtelle Oſt 1 659, in der Zweigſtelle Weſt 1 400, insgeſamt 7 111 Perſonen, darunter 4 351 männliche, 2 760 weibliche. (Hauptbücherei 2 630 m., 1 422 w., Oſt 669 m., 990 w., Weſt 1 052 m., 348 w.) Auf die drei Ausleihſtellen entfielen insgeſamt 287 606 Entleihungen (1907 251 041); die Geſamtleihziffer erhöht ſich demnach gegen 1907 um 14,57%, gegen 1906 um 26,19% (ſiehe auch die Benutzungstabelle). Im ganzen wurden ſeit der Eröff nung der Anſtalt am 3. Januar 1898 bis zum 31. März 1909 1 713 064 Bände ausgeliehen. Von der Ausleihbücherei wurden 6 643 Bände (1907: 9 666) im Leſeſaal der Hauptſtelle benutzt. 8 Die drei Leſehallen wurden von 171 366 Leſern (1907: 164 153) beſucht, im ganzen ſeit dem Beſtehen der Anſtalt von 1 063 153 Leſern. Weitere Einzelheiten der Benutzungs⸗ ſtatiſtit werden durch die beigefügten Tabellen veranſchaulicht.