— 176 — Die Säuglingsſterßblichkeit iſt, wie mehrere Berichterſtatter hervorheben, außerordentlich gering geweſen. Ein Bericht glaubt dies lediglich auf die allgemeinen vorzüglichen hygieniſchen Verhältniſſe in Charlottenburg und auf die zur Verfügung ſtehende beſſere Milch zurückführen zu ſollen. Aber auch die be⸗ ſonderen von der Stadt ſelbſt oder mit ihrer Unterſtützung zur Bekämpfung der Säuglingsſterblichkeit getroffenen Maßnahmen dürften darauf nicht ohne Einfluß geweſen ſein. Von 812 überhaupt behandelten Kindern unter einem Jahre ſind 45, und an Krankheiten der Verdauungsorgane, einſchließlich Brechdurchfall der Kinder, im ganzen 13 Perſonen geſtorben. Weiteres ergeben die Berichte nicht. Die allgemeine Säuglingsſterblichkeit aber in Charlottenburg hat im Jahre 1908 12,79% betragen, darf alſo, wenn ſie auch etwas höher iſt als 1907, außerordentlich niedrig genannt werden. Ein Bericht betont die Gefahren, die daraus entſtehen, daß aus der ſtädtiſchen Entbindungsanſtalt die Säuglinge dirckt von der Mutterbruſt in Pflege gegeben werden: die Pelege⸗ mütter wiſſen oft zunächſt nicht, welche Nahrung ſie dem Kinde geben ſollen, und werden erſt in den Fürſorge⸗ ſtellen darüber belehrt. Alles in allem werden die hygieniſchen Verhältniſſe in den Berichten als befrie digen d, zum Teil ſogar als g ün ſt i g bezeichnet. Das gilt im allgemeinen auch von den Wohnungen. Ein Bericht allerdings ſagt, daß die Wohnungen in dem Bezirk oft zu wünſchen übrig ließen, und bezeichnet die Wohnungen eines ganzen neuen Viertels als feucht und ſtockig, nennt auch einzelne be⸗ ſonders ſchlimme Häuſer. Auch in mehreren anderen Berichten wird auf einzelne im Bezirk vorhandene feuchte und dumpfige Wohnungen hingewieſen; namentlich die Keller⸗ wohnung e n widerſprächen häufig den Anforderungen der Hygiene und ſeien eigentlich als Wohnungen überhaupt nicht zu dulden. Ein Berichterſtatter betont, daß er die Woh⸗ nungen nur ſelten überfüllt, aber häufig feucht und dumpfig gefunden habe und deshalb oft ge⸗ zwungen geweſen ſei, auch nicht Schwerkranke dem Krankenhaus zu überweiſen — wobei er allerdings nicht ſelten die Erfahrung habe machen müſſen, daß die Kranken wegen UÜberfüllung abgewieſen wurden. Ein anderer Berichterſtatter hat dagegen wegen der teuren Mieten oft eine Überfüllung der Wohnungen beobachtet, die ſich nament⸗ lich bei anſteckenden Krankheiten beſonders unangenehm fühlbar gemacht habe. Er hebt aber gleichzeitig die im allgemeinen herrſchende Sauberkeit in den Wohnungen hervor. Im Gegenſatz hierzu hat in einem anderen Bezirk gerade die Sauberkeit manchmal zu wünſchen übrig gelaſſen — was freilich, wie der Berichterſtatter hinzufügt, bei der finanziellen Not der Leute nicht zu verwundern ſei. Mehrere Berichte heben hervor, daß ſie von den Erholungsſtätten gern und häufig Gebrauch gemacht haben und in der Lage geweſen ſind, namentlich bei Kindern ihren wohltätigen Einfluß zu beobachten. Ein Berichterſtatter erwähnt lobend auch das ausgezeichnete 3uſammenarbeiten der zu ſeinem Bezirk gehörigen Armen⸗ kommiſſionen mit ihm, das weſentlich dazu beigetragen habe, ihn ſeinen Beruf mit voller Freudigkeit erfüllen zu laſſen. Auch das Zuſammenarbeitender Fürſorge⸗ ſtellen mit den Arzten wird in einem Bericht anerkennend hervorgehoben. Fürſorge für Tuberkulöſe. Heilbare Lungenkranke. 1 Das „ 2 8 2⸗ Zahl en Nicht auf⸗ 2 ⸗ Erwerbs⸗ Erfolg bei ſ2 2. 10 Venfahern genommen 2 fähigkeit bei 8 22 2 im ſ eingeleitetf wurden 222 Erwachſenen] Kindern 222 Rech⸗] 2.2ſ2 2 222 2 22 *0% 23 2322 222 Zuſchuß ES2 mungs⸗ E 2 2 5 1. 2 2 3.5 2 222 jahr 2 22 23 2 222] Geſamt⸗] der 22 J22 2 1908]5 3 22 5,.5 82 2 8*8 22 2 * 3 ſ33 3]3 52 S 224 koſten ] Armen⸗ 12 21. 22. 2 an. 2 25 23 22 2 222 „ 2 2f= 2 2 2f622 zun1 ? 8 2 2 ſ2 22 2 22 5 2 1 E — 2 182 — — 12 2 2 hängigſ 3 ⸗ 22 5S 8 232 direktion S ſerab⸗2 E 2 ² 2 2623 ge⸗ 22 2 2 25 2 2 25 232 S2 22 26 2 3 2 25 2 2 2 2 gejetzt 212 2 2 mach⸗J3 23 342 2 2 22— 18225 ten 2 72 2]2 2 2 22 3 22 2 22 23 3 2 222 1523 Fälle ſ 3 ſ33 2 2 22 ſ2S 3 212 2 32 %ũ ³3 ) Manner.. 114 ſ 1 s2 10— — — 147 74 9] 10 228 2) 2% 211———— 31 b) Frauen.. 96 44 50 2— — — 9628 647 13ſ 15 562 97J24 32 5— 131— — — — 22 e) Kinder 97 97 — — — 97 26 669 89 26 669 89— — —14336 2 4] 12 Dazu: Af Nichtaufgenommene 1. Erwachſene .] 78 ſ 17 57 4 2 2353 —] — — — — — 2. Kinder 12 1 12 ——— 4 8 —1 —1 — — T 4 4— H 4 Summe] 397 183 189 25] 2 r1 307 93 065 96] — —f96111 224]½4336 2 4] 65 und zwar: 1 4 aus dem Vorjahre 75 39 31 5 — — — 25 33 39437 — —f25]10 1] 1 41616—] 2 — neue Fälle . . .] 322 J144 158 20] 2 2761 232] 59 671500 — —4]51 10 120½27 20 2 65 Aufgenommen wurden 307 Perſonen, davon ab 65 Perſonen am Jahresſchluß noch in Behandlung, bleiben 242 Perſonen.