193 — Die Einnahmen betrugen 78 030,58 ℳ (1907: 77 759,85 ), insbeſondere an Gebühren für Benutzung der Bäder 68 819,45 ℳ (1907: 67 448,05 ℳ), für Schwimm⸗ unterricht 3 153 ℳ (1907: 3 695 ℳ). Die Ausgaben beliefen ſich auf 145 082,46 ℳ, darunter 27 112,71 ℳ einmalige Ausgaben (1907: 103 615,95 ℳ). Die einmaligen Aus⸗ gaben ſind aufgewendet für die Belegung des Schwimmbaſſins in dem Teil für Schwimmer mit Kacheln, den Anſtrich der Schwimmhalle, die Bekleidung der Wannenbadräume in der Männerabteilung mit Kacheln, die Schaffung eines zweiten Abflußrohres im Schwimm⸗ baſſin, die Bekleidung der Zwiſchenwände der Brauſebadzellen für Frauen mit Kacheln und durch die Einrichtung der Zweigſtelle. 9. Die ſtädtiſche Fleiſchbeſchan und die Freibank. Perſonalveränderungen ſind im Fleiſchſchauamt nicht eingetreten. Die Tätigkeit der hieſigen Fleiſchbeſchau in den letzten 3 Jahren iſt aus folgender Tabelle erſichtlich: Schafe Es wurden geſchlachtet Rinder Kälber Schweine oder Ziegen Lämmer Im Berichtsjahre 196060.. 1 406 1 523 6 639 2 233 28 „ „ 19090. 1 989 1 617 7 364 2 258 47 „, 190800 2 2 125 1 633 6 280 2 367 31 Hieraus geht hervor, daß die Schlachtungen bei den Schweinen erheblich zurück⸗ gegangen ſind. Eine ſtichhaltige Erklärung für dieſe Erſcheinung läßt ſich nicht finden. Die hier ausgeführten Schlachtungen verſorgen nur einen ſehr kleinen Kreis der hieſigen Fleiſchkonſumenten und es kann daher aus dem Rückgange der Schweine⸗ ſchlachtungen in Charlottenburg nicht ohne weiteres auf eine Einſchränkung des Fleiſch⸗ genuſſes geſchloſſen werden. Vermutlich iſt der Fleiſchbedarf zum großen Teil anderweitig ergänzt worden. Denn ſelbſt die hier ſchlachtenden Schlächter beziehen außerdem noch gewiſſe Sorten Fleiſch vom Berliner Schlachthofe oder vom Engrosfleiſchmarkt. Dieſer Bezug pflegt bei günſtiger Konjunktur zu ſteigen und ſich auf alle Fleiſchſorten zu erſtrecken. Ein ſolches Verhältnis hat im Berichtsjahre beſtanden, da zu Zeiten das Fleiſch im Großhandel billiger zu haben war, als es ſich die hieſigen Schlächter aus eigenen Schlach⸗ tungen herſtellen konnten. Der Herr Polizei-Präſident von Berlin hat durch Verfügung vom 24. Dezember 1908 und vom 11. Januar 1909 von Landespolizeiwegen unter Vorbehalt des jederzeitigen Widerrufs die unterm 7. Oktober 1903/13. Oktober 1904 feſtgeſetzten Fle iſchbeſchau⸗ gebühren mit Wirkung vom 15. Januar 1909 ermäßigt und zwar für 1 Rind von 2,50 auf 1,75 ℳ „ 1 Schwein von 0,80 „ 0,75 „ „ 1 Schaf von 0,60 „ 0,50 „ „ 1 Ziege von 0,60 „ 0,50 „ „„1 Lamm von 0,60 „ 0,50 „ „„ 1 Hund von 0,60 „ 0,50 ,„ Auf der Freibank fanden 35 Verkäufe ſtatt gegen 12 im Vorjahre. Verkauft wurden 18 Rinder, 5 Schweine und 15 Fleiſchſendungen aus der Schweinemäſterei Neu⸗ Seegefeld. Im Fleiſchdämpfer wurden 5 und 2¾ Rinder, 3 Schweine und 1579 kg aus Seegefeld eingeſandtes Schweinefleiſch genußtauglich gemacht. Das Freibankfleiſch findet ſtets willige Abnehmer, ſo daß in der Regel eine größere Anzahl Abnehmer unbefriedigt bleiben mußte. Wegen Übertretung der Fleiſchbeſchaugeſetze erging nur eine Strafverfügung. Die Einnahmen des Fleiſchſchauamtes und der Freibank betrugen 17 312,72 ℳ (1907: 18 906,09 ℳ,), die Ausgaben 16 920,13 ℳ. (1907: 15 610,38 ). 10. Die Milchhäuschen. Zufolge Gemeindebeſchluſſes vom 19. Juni 1907/22. Januar 1908 wurde auf dem Wittenberg⸗Platz, dem Stuttgarter Platz und dem Friedrich⸗Karl⸗Platz je ein Milchhäuschen errichtet; ſie haben rund 10 200 gekoſtet. Durch Vertrag vom 3. November 1908 iſt der Betrieb der Häuschen dem Verein für Kaffeeſtuben und Erfriſchungskarren, e. V., in Berlin übertragen worden. Die Häuschen wurden am 9. November 1908 eröffnet. Mit Rückſicht auf die kurze Zeit des Betriebes kann erſt im folgenden Jahre näheres über die Inanſpruchnahme der Milchhäuschen geſagt werden; bis zum Schluſſe des Berichtsjahres bewegte ſie ſich ſtändig in aufſteigender Linie. Die in den Häuschen zum Ausſchank gelangende Milch wird durch das ſtädtiſche Unterſuchungsamt für anſteckende Krankheiten in unbeſtimmten Zeiträumen unterſucht. 25