% 499 Die Unterſchiede zwiſchen Bruſt⸗ und anderer Ernährung zeigen ſich deutlicher bei der un günſtigenn Entwicklung. Nur 4,47%, der nur an der Bruſt ernährten Kinder hatten eine ungünſtige Entwicklung, gegen 14,83% der nur mit der Flaſche ernährten Kinder. Auch bei den Kindern, die wenigſtens zeitweiſe Bruſtnahrung erhalten haben, iſt die Zahl der ungünſtig entwickelten Fälle geringer als bei den nur mit der Flaſche ernährten. Die Zahl der Todesfällle während der Dauer der Fürſorge iſt auch im Jahre 1908 außerordentlich gering geweſen. Von 3 279 Kindern ſind nur 139, d. h. 4,24% (davon nur 34an Magendarmkatarrh) verſtorben. Von den 632 unehelichen Kindern ſind nur 43, d. h. 6,96% (nur 11 an Magendarmkatarrh) durch den Tod ausgeſchieden. Dieſe Zahlen bleiben hinter den Ziffern der allgemeinen Säuglingsſterblichkeit in Charlotten⸗ burg, ſo niedrig dieſe an ſich ſind, noch ſehr erheblich zurück. Bei allen Kindern betragenſie nur etwa ein Drittel, bei den unehelichen einen noch geringeren Prozentſatz der allgemeinen Sterblichteitsziffer, die bei den unehelichen 1908 immer noch 22,82 (gegen 10,68 bei den ehelichen) betragen hat. Die Urſache liegt zu einem Teil darin, daß ein erheblicher Prozentſatz der Kinder erſt zu einer Zeit in Pflege kommt, wo die erſten am meiſten be⸗ drohten Lebenswochen bereits überwunden ſind, dann aber auch darin, daß faſt durch⸗ weg nur die Sterbefälle während der Dauer der Fürſorge gezählt worden ſind, während ſicher ein Teil der Kinder nmach dem Ausſcheiden aus der Fürſorge, aber noch vor Vollendung des erſten Lebensjahres geſtorben, alſo in den Zahlen der allge⸗ meinen Säuglingsſterblichkeit mitenthalten iſt. Auch mit dieſer Einſchränkung dürften aber die Ergebniſſe als günſtig zu erachten ſein. Nach der Art der Ernährung bis zum Tode zeigen ſich auch diesmal weſentliche Unterſchiede namentlich zwiſchen Bruſtkindern und Flaſchenkinder n. Von 100 ausgeſchiedenen, nur an der Bruſt ernährten Kindern ſind nur 5,1, von 100 nur mit der Flaſche ernährten Kindern aber 8,8 verſtorben; an Magendarmkatarrh von den ausgeſchiedenen Bruſtkindern nur 0,8%, von den Flaſchenkindern aber 2%. Ein wirklich zutreffendes Bild deſſen, was die Säuglings fürſorgeſtellen und im Verein mit ihnen die weiteren ge troffenen Maßnahmen zur Herabminderung der Säuglings ſterblichkeit erreicht haben, wird ſich erſt nach einer Reih von Jahren gewinnen laſſen. u Wir ſchließen hieran noch eine Überſicht über die von den Säuglingsfürſorgeſtellen im Jahre 1908 abgegebene Milch, über die abgegebenen trinkfer⸗ tigen Portionen aus den Milchküchen und über die entſtandenen Koſt en. Die Fürſorgeſtellen haben 1908 208 576½ Liter paſteuriſierte Milch und 2 260 Liter Rohmilch für Säuglinge abgegeben. Nicht eingerechnet hierbei iſt die Milch, die als Unterſtützung an ſtillende Mütter gewährt worden iſt. Von der abgegebenen Milch ſind 139 954½ Liter d. h. „66%, gegen Bezahlung von 10 Pf. für den halben Liter, 70 882 Liter, d. h. 34%, unentgeltlich auf Grund der Beſcheinigungen der Armen⸗Kommiſſions⸗Vorſteher und Waiſenräte verabfolgt worden. Im Jahre 1907 ſind nur 28% unentgeltlich, dagegen 72% gegen Bezahlung abgegeben worden. Auch in dieſen Zahlen zeigt ſich die wirtſchaftliche Verſchlechterung, die im letzten Jahre eingetreten iſt. Auf är ztliche Anordnung beſonders hergeſtellte trink⸗ fertige Portionen aus den Milchküchen wurden 19 090, davon 11 177, d. h. 58,6%, gegen Bezahlung und 7 913, d. h. 41,4% unentgeltlich abgegeben. Die Zahl der unent⸗ geltlich abgegebenen Portionen iſt hier weſentlich höher als bei der Milch, weil augenſchein⸗ lich die Kinder, für die der Arzt beſonders hergeſtellte trinkfertige Portionen für nötig erachtet, zum großen Teil den ärmſten Kreiſen entſtammen. Übrigens wird auch auf jede be zahlte Portion von der Stadt ein Zuſchuß von 16 Pf. geleiſtet, während er bei der Milch 10 Pf. auf den Liter beträgt. Die geſamten Koſten der Säuglingsfürſorgeſtellen haben einſchließlich der Unterſtützungen an ſtillende Mütter und der Vor⸗ ernährung für Schwangere und einſchließlich der Koſten der Verpflegung der Säuglinge in der Kindererholungsſtätte, im Rechnungsjahre 1908 103 667,66 ℳ betragen. Im einzelnen ſind ſie aus der folgenden Aufſtellung erſichtlich: 1. Mchoedarf (Ilaſchenmuco)hy 35 316,93 ℳ Honorar für die Arztee 6 500— „ Hongrar Aitr. 2 Schweſtern 8 254,48 „ fKur Schreibhiſen 1 800,— „ Mieten für 5 Stellen und für Waſſerverbraauchhhge 5 392,52 „ Druckſachen und Schreibbedoarfffk.. 1 063,76 „ Porto und Fahrgelderrnn 347,58 „ Sonſtige Koſten für Heizung, Beleuchtung, Reinigung und dgal. 3 453,87 „, Herſtellung trinkfertiger Portionen K) iitt di Beſtandteut. 2 040,28 ℳ E) Berſtenlungetoſtenn⸗⸗, 2 2 672,60 „ 9) Itaſchenerſat , . 41. 426,96 „ 5 139,84, Seite 67 268,98 ℳ