— 18 — 4. Die Vertretung der Stadt in den geſetzgebenden und den Selbſtverwaltungskörpern. Wahlen zu den geſetzgebenden Körperſchaften haben im Berichtsjahre nicht ſtatt⸗ gefunden. Wie bisher wird die Stadt im Reichstag durch den Berliner Stadtver⸗ ordneten Zubeil (Sozialdemokrat), im Abgeordnetenhaus durch unſeren Stadtverordneten Prof. v. Liszt (fortſchr. Vpt.) vertreten. — Im Herrenhaus re⸗ präſentiert der Oberbürgermeiſter unſere Gemeinde; zum Provinzial⸗ landtage ſind wie bisher die beiden Bürgermeiſter, die beiden Stadt⸗ verordnetenvorſteher und Stadtrat Dr IJaff abgeordnet. 5. Denkwürdigkeiten. Auf die Glückwunſchadreſſen des Magiſtrats und der Stadtverordneten zum Ge⸗ burtstage und zum Neujahrsfeſte ſind von Ihren Majeſtäten dem Kaiſer und der Kaiſerin folgende Dankſchreiben eingegangen: Dem Magiſtrat und den Stadtverordneten ſpreche Ich für die Übermittlung der Glückwünſche der Bürgerſchaft zu Meinem Geburtstage herzlichen Dank aus. Mit Freude habe Ich erſehen, mit welcher warmen Anteilnahme die Reſidenz all' die frohen Tage begleitete, die Mir und Meiner Familie durch Gottes Gnade im verfloſſenen Lebensjahre beſchieden worden ſind. Daß auch Meiner Bemühungen um Förderung humanitärer und gemeinnütziger Beſtrebungen in freundlichen Worten gedacht wird, erfüllt Mich mit aufrichtiger Dantbarkeit. Ich will aber nicht unterlaſſen, wiederholt darauf hinzuweiſen, wie hoch Ich hierbei die kräftige Mitwirkung und beharrliche Tätigkeit der Behörden und Einwohner Charlottenburgs zu ſchätzen weiß. Neues Palais, den 2. November 1909. gez. A An den Magiſtrat und die Stadtverordneten der Königlichen Reſidenzſtadt Charlottenburg. Die freundlichen Worte, mit denen der Magiſtrat und die Stadtverordneten Mir die Glückwünſche der Charlottenburger Bürgerſchaft zum Jahreswechſel dargebracht haben, ſind Mir als erneutes Zeichen der treuen Geſinnung Meiner Reſidenz Charlottenburg ſehr angenehm geweſen. Ich ſpreche Ihnen Meinen wärmſten Dank dafür aus und gebe zugleich gern dem Wunſche Ausdruck, daß unter den Seg⸗ nungen des Friedens die tatkräftige Arbeit der ſtädtiſchen Körperſchaften auch im neuen Jahre von reichem Erfolge begleitet ſein möge. Berlin im Schloß, den 5. Januar 1910. gez. Wilhelm K. An den Magiſtrat und die Stadtverordneten zu Charlottenburg. Dem Magiſtrat und den Stadtverordneten ſage Ich für die Mir und den Meinen zum Neuen Jahre ausgeſprochenen Glückwünſche freundlichen Dank. Möge das kommende Jahr auch der immer ſchöner emporblühenden Reſidenzſtadt Charlottenburg nur Gutes bringen! Daß die ſtädtiſchen Behörden Mir auch fernerhin in Meinen Bemühungen zur Abhülfe mancher Nöte unter den Armen und Schwachen ihre verſtändnisvolle und kräftige Mithülfe gewähren werden, dafür bürgen Mir die in den letzten Jahren bereits erreichten ſchönen und ſegensreichen Erfolge. Berlin, den 14. Januar 1910. gez. Auguſte Victoria I. R An den Magiſtrat und die Stadtverordneten der Reſidenzſtadt Charlottenburg. Zu Meinem Geburtstage haben Magiſtrat und Stadtverordnete Meiner Reſidenz Charlottenburg Mir freundliche Glückwünſche geſandt und Mich durch das vietätvolle Gedenken der in Charlottenburgs Mauern ruhenden Königin Luiſe erfreut, deren bevorſtehender hundertſter Todestag ſo wehmütige und dankbare Erinnerungen wach ruft. Ich ſpreche Ihnen für Ihre freundliche Aufmerkſamkeit Meinen herzlichen Dank aus. Berlin, den 31. Januar 1910. gez. W 2 Ihel m An den Magiſtrat und die Stadtverordneten zu Charlottenburg. Zur Feier des Geburtstages Sr. Maje ſtät des Kaiſers und Königs fand — wie üblich — am 27. Januar 1910 in den Feſtſälen des Rathauſes unter Teilnahme der Behörden und der Bürgerſchaft ein Feſtmahl ſtatt, bei dem 305 Perſonen Frache. waren und bei dem der Oberbürgermeiſter das Hoch auf den Landesherrn aus⸗ brachte. Zur Feier der 150. Wiederkehr des Geburtstages Friedrich von Schillers fanden am 10., 12. und 26. November 1909 im Charlottenburger Schillertheater Feſtvorſtellungen vor den Mitgliedern der ſtädtiſchen Körperſchaften, den im Ehrenamt tätigen Mitbürgern und Mitbürgerinnen und den Schülern der ſtädtiſchen Lehranſtalten ſtatt. Die Direktion des Schillertheaters hatte hierzu ſämtliche Plätze des Theaters zur Verfügung geſtellt. Zur Aufführung kam die Wallenſtein⸗Trilogie.