— 237 — Begebung der II. Abteilung der 1908er Anleihe. In der Genehmigungsurkunde zur Ausgabe von Schuldverſchreibungen auf den Inhaber bis zum Betrage von 40 000 000 ℳ vom 12. Juni 1908 war die erſte zu begebende Abteilung der Anleihe auf 20 000 000 beſchränkt worden, und die Herren Miniſter des Innern und der Finanzen hatten ſich vorbehalten, Zeit und Betrag der auszugebenden weiteren Abteilungen je nach dem Finanzbedarfe der Stadt zur Zeit der Ausgabe auf den Antrag des Magiſtrats ihrerſeits zu beſtimmen. Die 1. Abteilung der Anleihe im Betrage von 20 000 000 ℳ war am 1. Juli 1908 begeben worden. Die Mittel wurden zur Ausführung der verſchiedenen Anleihezwecke ſtark in Anſpruch genommen, weshalb der Magiſtrat unterm 24. April 1909 die miniſterielle Genehmigung nachſuchte, den vollen Reſtbetrag der Anleihe von 20 000 000 ℳ in einer II. Abteilung begeben zu dürfen. Die Genehmigung wurde am 9. Juni 1909 erteilt. Unterm 11. Februar 1910 leitete der Magiſtrat eine beſchränkte Ausſchreibung ein, für welche die im Anhang abgedruckten Bedingungen feſtgeſetzt wurden. Aufforderungen zur Abgabe eines Gebots ergingen an die im § 12 der Bedingungen genannten Bank⸗ inſtitute, ſowie an die Kommerz⸗ und Diskontobank in Berlin, an das Bankhaus F. W. Krauſe « Co. in Berlin und an die Kur⸗ und Neumärkiſche Ritterſchaftliche Darlehnskaſſe. Termin zur Abgabe der Angebote war auf den 16. Februar 1910, vormittags 9 Uhr, anberaumt. Zur Abgabe gelangten 3 Angebote, und zwar von einem unter Führung der Dresdner Bank ſtehenden Konſortium zum Kurſe von 100,91%, von einem unter Leitung der Deutſchen Bank ſtehenden Konſorttium zum Kurſe von 100,68% und von der Königlichen Seehandlung zum Kurſe von 100,66%. Die Banken boten ſämtlich nur eine Rückverzinſung mit 3% gegenüber der in den Bedingungen vor⸗ geſchriebenen Verzinſung mit 4,. Unter Anerkennung dieſer Abänderung der Ausſchreibungsbedingungen wurde dem erſtgenannten Angebot durch Gemeindebeſchluß vom 16. Februar 1910 der Zuſchlag mit der Maß⸗ gabe erteilt, daß von der Stellung einer Sicherheit zurzeit Abſtand genommen wird, ſich iedoch die Stadtgemeinde das Recht vorbehält, die Hinterlegung einer dem § 5 der Ausſchreibungsbedingungen entſprechenden Sicherheit innerhalb 24 Stunden jederzeit zu verlangen. Dem unter der Leitung der Dresdner Bank ſtehenden Konſortium gehören außer dieſer noch an: der A. Schaaffhauſenſche Bankverein ſowie die Bankfirmen Hermann Bartels in Hannover, L. & E. Wertheimber in Frankfurt a. M. und E. Heimann in Breslau. Der Druck der Schuld⸗ verſchreibungen und Zinsſcheinbogen wurde der Reichsdruckerei übertragen. Die Schuldverſchreibungen wurden dort ſogleich mit dem Reichsſtempel (5 Promille) verſehen und mit den gedruckten Zinsſcheinbogen Ende März 1910 abgeliefert. Auf Wunſch des Bankkonſortiums waren für die Zeit bis zur Fertigſtellung des Druckes der Schuld⸗ verſchreibungen Interimsſcheine durch die Reichsdruckerei hergeſtellt und am 28. Februar 1910 der Dresdn er Bank üb ergeben worden. Die Übergabe der Original⸗Schuldverſchreibungen nebſt Zinsſcheinbogen erfolgte am 2. und 5. April 1910 gegen Rückgabe der Interimsſcheine, von deren Verausgabung die Dresdner Bank Abſtand genommen hatte. Die Koſten für Stempel, Papier, Satz und Druck der Interimsſcheine und Orginalſtücke haben 107 561,20 ℳ betragen. Die erſte Abhebung der Valuta in Höhe von 1 000 000 ℳ erfolgte am 31. März 1910. 12. Die Depoſitalverwaltung. Zu Beginn des Rechnungsjahres 1909 befanden ſich im ſtädtiſchen Depoſitorium 16 319 691,53 ℳ in Dokumenten. Der Zugang im Laufe des Jahres betrug 6 301 668,25 ℳ, der Abgang 7 227 789,66 ℳ, ſo daß am Schluſſe des Berichtsjahres im Depoſitorium niedergelegt waren: 15 393 570,12 ℳ. Der Beſtand ſetzt ſich zuſammen aus den Depoſiten der Stadtgemeinde mit 6 253 918,75 ℳ (und zwar Betriebskapitalien, einſtweilige Kapital⸗ anſammlung, Reſervefonds der Kanaliſations⸗Verwaltung und der Lagerplatz⸗Verwaltung, Ausgleichsfonds, Fonds zur Inſtandhaltung des Schillertheaters, ſowie die unter ſtädtiſcher Verwaltung ſtehenden Stiftungen und Legate), ferner aus den Depoſiten von Kranken⸗ und Sterbekaſſen, Vereinen uſw. und aus den Kautionen (Vertrags⸗ und Baukautionen uſw.) mit 9 139 651,37 ℳ. 13. Die Vermittlung von Bankinſtituten bei der Zahlung von Steuern und Abgaben. Im Laufe des Rechnungsjahres 1909 ſind durch Vermittlung der Bank des Berliner Kaſſenvereins zur Einziehung gebracht: 12 441 Quittungen über 6 423 909,98 ℳ gegen 10 827 Quittungen über 5 220 959,96 ℳ im Vorjahre Beteiligt waren rund 3100 Steuer⸗ zahler und 210 Bankhäuſer. 14. Das Vermögens⸗ und Schuldlagerbuch. Nach dem Abſchluſſe vom 31. März 1910 ſtellt ſich a) das Kämmereivermögen auf. 176 084 594,— b) das Stiftungsvermögen auf „ 3407994, — „ 2 0 Vermögen zuſammen auf 179 491 688,— ℳ. Dem Kämmereivermögen ſtehen an Kämmereiſchulden gegenüber. . 148 189 299,— „ Dem Stiftungsvermögen ſtehen Schulden nicht gegenüber. Der vorjährige Abſchluß wies auf: ein Kämmereivermögen voynn.. 165 181 145,— ein Stiftungsvermögen „ 3 373 032,— „ Vermögen in Summe 158 357 177— I dieſem ſtanden an Schulden in Summe 140 895 044,— ℳ gegenüber.