— 48 — ſtaatliche Gebäudeſteuer⸗Reviſion, bei der zum Teil weſentlich höhere Nutzungswerte ermittelt worden ſind, welche wieder eine höhere Bewertung der bebauten Grundſtücke zur Folge haben mußten. Dieſe Steigerung der gemeinen Werte zuſammen mit der hierdurch und durch die höheren Steuerſätze herbeigeführten höheren Steuerveranlagung hatte naturgemäß zur 709 50 in geſteigertem Maße Rechtsmittel eingelegt wurden. (1907: 172, 1908: 5458, Die ſachverſtändige Begutachtung der Grundſtückswerte liegt nach einer Verein⸗ barung mit der Königl. Regierung zu Potsdam dem hieſigen Kataſter⸗Kontrolleur ob, wofür im Berichtsjahr insgeſamt 6000 ℳ gezahlt werden mußten. Ausfälle ſind wie in den Vorjahren nicht entſtanden. Der Reſtbetrag am Jahres⸗ ſchluß iſt aber von 20 292 ℳ im Steuerjahr 1907 und 34 229 ℳ im Steuerjahr 1908 auf 45 535 ℳ geſtiegen. Strafen waren nicht zu verhängen. Mit der Grundſteuer zuſammen erfolgt die Veranlagung der Kanaliſations⸗ gebühr und der Müllabfuhrge bühr. Das Veranlagungs⸗Soll der erſteren betrug 891 801,52 ℳ, das der letzteren 481 230,70 ℳ. umſatzſtener. Die Umſatzſteuer betrug wie bisher 1% des Wertes beim Umſatz bebauter und 2% beim Umſatz unbebauter Grundſtücke. Die Umſätze und Einnahmen daraus ſind folgende geweſen: Umſatz an Grundſtücken Geſamtpreis für die im durch Kauf und im Zwangs⸗ Soll⸗ Steuerjahr Zwangs⸗ Tauſch verfahren Einnahme durch verſtei⸗ durch in Kauf gerungs⸗ Tauſch Summa erworbenen Grundſtücke verfahren 1 12 9 D, 1904 567 29 17 613 129 995 300 5 304 451 1 250 25542 1905 659 38 10 707 141 104 415 10 164 458 1 523 999 91 1906 607 52 2 661 137 667 585 14 783 947 1 943 77528 1907 477 104 — 581 113 405 432 24 144 338 1 715 14569 1908 458 100 1 559 91 607 834 23 246 433 1 376 311 72 1909 695 77 E 772 118 827 388 20 575 986 1 980 510 47 Während alſo die zwangsweiſen Umſätze wieder zurückgegangen ſind, haben die freiwilligen im Berichtsjahr die höchſte bisherige Zahl erreicht. Der Geſamtpreis der um⸗ geſetzten Grundſtücke bleibt freilich hinter dem im Steuerjahr 1906 und 1905 zurück, weil im Berichtsjahr mehr unbebaute Grundſtücke als in den Vorjahren umgeſetzt worden ſind. Der vergrößerte Umſatz hat ſeine Urſache in der Einführung der Reichsſtempelabgabe. Die Wirkung der drohenden Reichszuwachsſteuer und der inzwiſchen in Kraft getretenen örtlichen Wertzuwachsſteuer⸗Ordnung wird ſich erſt im nächſten Berichtsjahr geltend machen. Die Solleinnahme mit beinahe 2 Millionen Mark iſt die abſolut höchſte, die bisher erreicht worden iſt Die Einſprüche gegen die Veranlagungen ſind von 74 auf 33 gefallen, nur 14 davon hatten Erfolg. Klagen im Verwaltungsſtreitverfahren wurden 11 erhoben. In Reſt geblieben ſind am Schluß des Steuerjahres 126 310,90 ℳ gegen 106 094,60 ℳ im Steuer⸗ jahr 1908. In Ausfall geſtellt werden mußten, weil nicht beizutreiben, ſchon im Berichts⸗ jahr ſelbſt 2450 ℳ. Strafen brauchten nur in einigen Fällen ausgeſprochen zu werden. 28. Januar 1909 Gewerbeſteuer. Durch Gemeindebeſchluß vom 17. März 1909 wurde der Zu⸗ ſchlag für die Klaſſen I und II der Gewerbetreibenden auf 150%, für die Klaſſen III und IV auf 100% zu der vom Staate veranlagten, aber außer Hebung bleibenden Gewerbeſteuer feſtgeſetzt. Der Zuſchlag der Klaſſe IV wurde durch die Warenhausſteuer (vergl. dieſe) voll gedeckt, während in der Klaſſe III die Zuſchläge zu den Sätzen bis einſchl. 64 ℳ noch Deckung durch die Warenhausſteuer fanden. Betriebe und Veranlagungsſumme. Veranlagte Betriebe in Klaſſe Veranlagungsſumme der Klaſſen Veran⸗ Steuer⸗ gungs⸗ jahr 1 1 I11 11 2 11 Ir V ſ ſumme 2 L 14 1905 78 130 830 4 144 182 132 39 684 66 944 52 555 341 315 1906 103 149 927 4 425] 164 040 44 280 75 760 54 434] 338 514 1907 131 164 1 069 4 793] 268 324 49 872 86 732 59 100] 464 028 1908 141 201 1 236 5 142] 270 796 61 704 101 396] 82 972] 516 868 1909 139 211 1 407 5 519] 272 164] 63 672 ] 112 868 88 368] 537 072 An Einſprüchen wurden eingelegt in Klaſſe I1I 141 (gegenüber 111 in 1908 und 103 in 1907), in Klaſſe IV 139 (gegen 146 in 1908 und 234 in 1907).