VIII. Das Verkehrsweſen. 1. Straßenbahn⸗, Untergrundbahn⸗ und Omnibusverkehr. Abgeſehen von Arbeiten kleineren Umfanges ſind Anderungen an vorhandenen Gleis⸗ und Oberleitungsanlagen bzw. neue Gleisanlagen für die Straßenbahn nicht ausgeführt worden. Durch die Eröffnung der neuen Straßenbahnlmie 89 (Rirdorf —Bahnhof Zoologiſcher Garten), die vom Bahnhof Zoologiſcher Garten aus die Joachims⸗ thaler Straße durchfährt, ſowie der Straßenbahnlinie U (Halenſee—Kupfergraben), durch Gabelung der Strecke auf Charlottenburger Gebiet aus der noch weiterbeſtehenden Linie T hervorgegangen, durch die Holtzendorff⸗, Suarezſtraße, Sophie⸗Charlotte⸗Platz, Bismarck⸗, Berliner Straße, hat der Straßenbahnverkehr in unſerem Gemeindegebiet eine weitere Ausdehnung erfahren. Die beſtehenden Untergrundbahn linien verkehrten auch im Berichts⸗ jahre. Der Stand der Arbeiten für die von der Stadtgemeinde Schöneberg auszuführende Untergrundbahn in der Motzſtraße läßt annehmen, daß die Eröffnung der Linie, und zwar zunächſt mit einer auf Charlottenburger Gemeindegebiet — Nollendorfplatz — belegenen proviſoriſchen Endhalteſtelle zu dem planmäßigen Zeitpunkt (Dezember 1910) ſtattfinden wird. Die Verhandlungen wegen Weiterführung dieſer Untergrundbahn ſind noch nicht abgeſchloſſen. Bezüglich der Weiterführung der Untergrundbahn in Weſtend ſchweben die Verhand⸗ lungen noch. Um aber die Regulierung der mit einer Untergrundbahn zu verſehenden Straßenzüge weſtlich vom Reichskanzler⸗Platz nicht hinausſchieben zu müſſen, bzw. um den Wiederaufbruch der Straßenbefeſtigung für den Einbau der Untergrundbahn zu ver⸗ meiden, iſt mit der Geſellſchaft für den Bau von Untergrundbahnen ein Vertrag für den Bau eines Tunnels, nicht aber für den Betrieb einer Untergrundbahn abgeſchloſſen und demgemäß der Tunnel bereits eingebaut worden. Die beſtehenden Omnibuslinien wurden wie im Vorjahre betrieben. Der Verkehrsausſchuß der Tiefbau⸗Deputation iſt im Berichtsjahre bemüht geweſen, eine weitere Ausgeſtaltung dieſes Zweiges des Verkehrsweſens in die Wege zu leiten. Der Stand der hierauf bezüglichen Verhandlungen mit der Allgemeinen Berliner Omnibus⸗Aktien⸗ Geſellſchaft wegen Einrichtung einer Pferdeomnibuslinie von Alt⸗Moabit (Ecke Gotzkowsky⸗ ſtraße) nach Charlottenburg (Sophie⸗Charlotten⸗ Ecke Potsdamer Straße) ſowie einer Kraftomnibuslinie vom Wittenbergplatz nach der Bismarckſtraße, Ecke Wilmersdorfer Straße bzw. nach dem Wilhelmsplatz läßt indeſſen mit Sicherheit ein poſitives Ergebnis nicht vorausſagen. 2. Staatsbahnverkehr. Zur Aufſchließung der im Grunewald zu beiden Seiten der Döberitzer Heerſtraße weſtlich der Hamburger Anſchlußbahn vom Forſtfiskus zu ſchaffenden Villenkolonie und des ſtädtiſchen Geländes auf der Oſtſeite der Berlin—Hamburger⸗Anſchlußbahn iſt neben der Heerſtraßenbrücke ein Perſonenbahnhof für den Vorortverkehr an der dieſes Gebiet berührenden bereits erwähnten Bahnlinie errichtet worden. Die Koſten für den Bahnhof ſind zu gleichen Teilen auf die beiden Grundſtücksintereſſenten, nämlich auf den Forſtfiskus und auf die Stadtgemeinde verteilt worden. Die Eröffnung des Bahn⸗ hofs iſt am 1. November 1909 erfolgt. Aus dem vorhergehenden Berichtsjahre (1908) iſt noch zu erwähnen, daß der Bahn⸗ hof Jungfernheide Anſchluß an den Vorortverkehr nach Spandau und Nauen erhalten hat. Über den Perſonen⸗ und Güterver kehr auf den Charlottenburger Bahnhöfen geben nachſtehende Zuſammenſtellungen Auskunft: