— 115 — 2. Die ſtädtiſchen höheren Lehranſtalten für die weibliche Iugend. Mit dem 1. April 1909 traten die Be ſtimmungen über d ie Neu⸗ or dnung des höheren Mädchenſchulweſens in Preußen vom 18. Auguſt 1908 in Kraft. Da die Charlottenburger höheren Mädchenſchulen den neuen Beſtimmungen entſprachen, wurden ſie vom Königlichen Provinzial⸗Schulkollegium als „höhere Lehranſtalten für die weibliche Jugend“ und die mit der Auguſte⸗Victoria⸗Schule verbundenen Realgymnaſialklaſſen als „Studienanſtalt“ der realgymnaſialen Richtung anerkannt. An der Sophie⸗Charlotten⸗Schule wurde Oſtern eine zweite Klaſſe für den zehnten Jahrgang eingerichtet, ſo daß die Anſtalt ſeitdem 10 Oſter⸗ und 10 Michaelis⸗ klaſſen hat. An der in der Entwicklung begriffenen Höheren Mädchen ſchule III wurden die Klaſſen v 0 und v M neu errichtet. Außerdem wurde in dem Schulhauſe der Höheren Mädchenſchule III, Danckelmannſtraße 26/28, eine vierte höhere Mädchen⸗ ſchule eröffnet, und zwar wurden Oſtern die 4 unterſten Oſterklaſſen und Michaelis die 4 unterſten Michaelisklaſſen aufgemacht. Die Leitung der Höheren Mädchen⸗ ſchule IV wurde von dem Direktor der Höheren Mädchenſchule I1I1I mit übernommen. Bei der am 4. September 1909 an der Studienan ſt a lt abgehaltenen Abi⸗ turientinnenprüfung erhielt 1 Schülerin, die ſich der Prüfung zum zweiten Male unter⸗ zog, das Zeugnis der Reife, bei der am 28. Februar 1910 abgehaltenen Prüfung beſtanden 30 Schülerinnen, 4 unter Befreiung von der mündlichen Prüfung. Zur Förderung des neuſprachlichen Uunterrichts wurde der Sophie⸗ Charlotten⸗Schule eine engliſche und der Auguſte⸗Viktoria⸗Schule eine franzöſiſche Lehr⸗ amtsaſſiſtentin überwieſen. Ferner erhielt je eine ordentliche Lehrerin der genannten beiden Anſtalten zu einer Studienreiſe nach Frankreich eine Beihilfe von 300 ℳ. An der Höheren Mädchenſchule 1I11 wurden 2 katholiſche Religions⸗ abteilungen, je eine für die Mittel⸗ und Unterſtufe, eingerichtet. Den Unterricht erteilte ein katholiſcher Lehrer der Anſtalt. Die Zahl der jüd iſchen Religions⸗ abteilungen betrug an der Sophie⸗Charlotten⸗Schule 4, an der Auguſte⸗Viktoria⸗ Schule 10 und an den Höheren Mädchenſchulen III und IV zuſammen 4. An Lehrkräften wurden angeſtellt: Oſtern 1909: Oberlehrer Dr Buchenau und die Oberlehrerinnen Wolff und Roſeno an der Sophie⸗ Charlotten⸗Schule, die Oberlehrer Dr Müller und Dr Depdolla, der ordentliche Lehrer Süßenbach und die Hand⸗ arbeitslehrerin Goß an der Auguſte⸗Viktoria⸗Schule, die Oberlehrerin Neitzke und die ordentliche Lehrerin Wün che an der Höheren Mädchenſchule III, die ordentlichen Lehrer Aſch und Müncheberg und die ordentlichen Lehrerinnen Stiewe und Eppinger an der Höheren Mädchenſchule N. Michaelis 1909: Oberlehrer Dr Winter und Handarbeitslehrerin Münſter an der Auguſte⸗Viktoria⸗ Schule, Oberlehrer Frohn und Handarbeitslehrerin Radicko an der Höheren Mädchenſchule III, ordentlicher Lehrer Traute und die ordentlichen Lehrerinnen Gutzeit und Schäffer an der Höheren Mädchenſchule IV. Ausgeſchieden ſind Oſtern 1909 Oberlehrer Prof. Dr von Napolski, Michaelis 1909 der Direktor der Sophie⸗Charlotten⸗Schule von Mittelſtaedt und am 1. Dezember 1909 Oberlehrer Prof. Dr Jaenſch infolge Verſetzung in den Ruheſtand, ſowie Michaelis 1909 die Handarbeitslehrerin Goß von der Auguſte⸗Viktoria⸗Schule infolge Verheiratung. Die höheren Mädchenſchulen zu Beginn des Winterhalbjahres (7. Oktober 1909). Darunter Zahl der Zahl der I. 4 —. genoſſen venen. eſ an⸗ neben⸗ Schülerinnen Freiſchule en im geſtell⸗ amtlich ilfs⸗ Haupt⸗ ten im tätigen lehrer amt Haupt⸗ Lehr⸗ und Bezeichnung der Anſtalt tätigen amt kräfte Hilfs⸗ Unter⸗ 3 einhei⸗ über⸗ Lehrer tätigen (Religi⸗ lehre⸗ 4 . miſche . haupt Lante halbe f einſch Lente. maeh⸗ 3% klaſſen 7 grier rinnen rer uſw.) Sophie⸗Charlotten-Schule .] 10 20] 64 12 7] 72 4 12 12 17 1 Auguſte⸗Viktoria⸗Schule. 10 6 26 699 218 917 44 4 1 Höhere Mädchenſchule III. 6 121 501 5] 506 29 26 6 8 1 Höhere Mädchenſchule IV 4 8 ] 228 5 233 3 1 3 4 1 %* 2 =