— 126 — Schwimmunterricht wurde auf Veranlaſſung der Schulverwaltung erteilt ) in der ſtädtiſchen Volksbadeanſtalt an 200 Kinder (100 Knaben und 100 Mädchen) von 2 Gemeindeſchullehrern und einer Gemeindeſchullehrerin, ſowie von dem Schwimmlehrer und der Schwimmlehrerin der Anſtalt; b) in der Militärſchwimmanſtalt des „Königin⸗ Eliſabeth⸗Garde⸗Grenadier⸗Regiments“ an 60 Schüler; ) in der Badeanſtalt „Kochſee“ an 80 Schüler vom „Charlottenburger Schwimmverein 1887“, dem wieder eine ſtädtiſche Beihilfe gewährt wurde. Schulbrauſebäder befinden ſich in den Gemeindeſchulen I—XXVI. Den Kindern in den Schulen ohne Badeeinrichtung (XXVII XXIX) wurde, wie im Vor⸗ jahre, die unentgeltliche Benutzung des Schwimmbades der ſtädtiſchen Badeanſtalt ge⸗ ſtattet. Am Sprachheilunterr icht nahmen 541 (1908: 525) Kinder teil. 208 (1908: 244) wurden geheilt, 309 (1908: 268) gebeſſert; bei 24 (1908: 13) Kindern war eine Beſſerung nicht wahrzunehmen, 10 davon nahmen erſt 1—2 Monate an dem Unter⸗ richt teil. Schulſpeiſun g. Vom 21. Mai bis 15. November 1909 wurden täglich etwa 750 und vom 16. November bis zum Schluß des Schuljahres etwa 950 F r üh ſt ücks⸗ portionen verteilt. Die Geſamtzahl der Portionen betrug 178 087 (1908. 126 852); die Ausgaben einſchl. der Nebenkoſten für das Abkochen der Milch und die Ergänzung des Beſtandes von Trinkbechern betrugen 14 194,29 ℳ. Orthopädiſcher Unterrich t. Im Berichtsjahre wurden 6 neue Kurſe eingerichtet, je einer an den Knabenſchulen Yund XV und je 2 an den Mädchenſchulen v1 und XVI; die Geſamtzahl der Kurſe ſtieg dadurch auf 24. Die Wald ſchule war vom 14. April bis 29. September (Beginn der Herbſt⸗ ferien) wieder für 240 Kinder geöffnet. Mit Schluß des Sommerhalbjahres traten 158 Kinder in ihre Stammſchulen zurück oder wurden nach beendeter Schulpflicht entlaſſen. Die übrigen 82 Kinder, verteilt auf 6 Klaſſen, blieben zunächſt bis zum 23. Dezember in der Waldſchule, während ſie im 4. Vierteljahr beſonderen Unterricht im Schulhauſe Bis⸗ marckſtraße 49 durch das bisherige Kollegium der Waldſchule erhielten, alſo nicht, wie früher, in ihre Stammſchulen zurückkehrten. Auf reichliche Bewegung der Kinder im Freien, ſowie Verſorgung mit Frühſtück und Mittagbrot war auch hier Bedacht genommen. Die Leitung war dem Lehrer Stave von der Gemeindeſchule XXVII übertragen. Zum Kol⸗ legium gehörten außerdem 5 Lehrer, 2 Lehrerinnen und 1 Hilfslehrerin, von Michaelis ab 2 Lehrer und 2 Lehrerinnen. Ferienunterricht: Wie im Vorjahre erhielten die im Juni entſandten Ferienkoloniſten in den Sommerferien Nachhilfeunterricht in Deutſch und Rechnen. Es waren 6 gemiſchte Klaſſen, I bis vI, eingerichtet; die höchſte Beſuchsziffer betrug 220. Arbeitsſtunden im Winter wurden von Mitte November bis Ende Februar an 6 in verſchiedenen Stadtteilen gelegenen Gemeindeſchulen (XIII, XVI, XVII, XXIII, XXIV und XXVIII) abgehalten. Die einzelnen Stationen waren in derſelben Weiſe wie in den Vorjahren eingerichtet. Auf 2 Stationen (XXIV und XXVIII) be⸗ teiligte ſich wieder der Verein Jugendheim an der Aufſichtsführung. Auf einer dieſer Stationen (XXIV) war außerdem im Einverſtändnis mit der Schulverwaltung ein „Nach⸗ mittagsheim“ eingerichtet, deſſen Betrieb das ganze Jahr hindurch aufrecht erhalten wurde. Die Schifferkinderſchule wurde am 4. Januar in den Schulräumen Krummeſtraße 89 eröffnet. Während des Stillſtandes der Schiffahrt war der Betrieb derſelbe wie in den früheren Jahren. An dem Unterricht nahmen bis zur Wiedereröffnung der Schiffahrt 32 einheimiſche und 277 fremde Kinder in “ Klaſſen teil. Bei der Abreiſe der Schiffer wurde die Schule nicht mehr wie früher vollſtändig aufgelöſt, ſondern blieb mit dem Reſt der Kinder in 2 Abteilungen weiter beſtehen, da ein ſtärkerer Beſuch infolge der neuen Einſchulungsbeſtimmungen auch im Frühjahr, Sommer und Herbſt zu erwarten iſt. Die Königliche Regierung zu Potsdam hat nämlich angeordnet, daß die auf der Fahrt befindlichen Schiffer verpflichtet ſind, ihre Kinder ſchon dann der Schule zuzuführen, wenn ſie vorausſichtlich länger als drei Tage (bisher § Tage) in einem Orte anlegen. Die Lei⸗ tung war dem Lehrer Stave, dem Leiter der Waldſchule, übertragen. Damit die Kinder auf der Fahrt unter Anleitung ihrer Eltern das Gelernte weiter üben und befeſtigen können, ſind von der Schulleitung beſondere „Sommerarbeitspläne“ ausgearbeitet worden, die den Eltern als Leitfaden dienen ſollen. unterricht für ſchwerhörige Kinder. Der im vergangenen Jahre gegründeten Unterklaſſe wurde Oſtern 1909 eine neue Klaſſe angegliedert, ſo daß im Be⸗ richtsjahre die ſchwerhörigen Kinder der Gemeindeſchulklaſſen bis VII aufgenommen werden konnten. Den Unterricht erteilten die Lehrer Föſe und Gronde. Hilfsſchulen für ſchwachbefähigte Kin der. Zu Oſtern und zu Michaelis 1909 erfolgte die Errichtung je einer neuen Klaſſe an der III. Hilfsſchule im er Bericht uber die Verabreichung von Mittageſſen findet ſich im Abſchnitt XIV 9er. 10.