— 140 — Die Erſtattung der Hälfte der verwendeten Beiträge, deren Rückzahlung gemäß §§ 42 bis 44 des Geſetzes zuläſſig iſt, wurde beantragt: a) von weiblichen Perſonen, die eine Ehe eingegangen waren, in 1102 Fällen (1908: 1153, 1907: 1104). Die Belehrung über die erheblichen Vorteile der Weiterverſicherung hatte bei den jungen Frauen — wie in früheren Jahren — leider wenig Erfolg; 2 p) von 3 (1908: 6, 1907: 5) Verſicherten wegen dauernder durch Betriebsunfall hervorgerufener Erwerbsunfähigkeit, denen aber nach § 15 des Geſetzes eine Invalidenrente nicht zuſtand, weil die ihnen gewährte Unfallrente jene überſteigt: c) von Hinterbliebenen verſtorbener Verſicherten in 159 (1908: 152, 1907: 150) Fällen. Die Berichtigung von Quittungskarten, die von der Landes⸗Verſicherungsanſtalt oder dem Königlichen Polizeipräſidenten überſandt wurden, erforderte noch immer eine recht erhebliche Tätigkeit. Es wurden 823 Quittungskarten berichtigt (1908: 843, 1907: 894). Außerdem mußten, wie in den Vorjahren, in zahlreichen Fällen rückſtändige Beiträge von ſäumigen Arbeitgebern (Hausbeſitzern uſw.), die für die von ihnen Beſchäftigten Invalidenmarken nicht verwendet hatten, eingezogen werden. Gemäß §§ 155 und 157 des Geſetzes wurde der Magiſtrat als untere Verwaltungsbehörde zur Ent⸗ ſcheidung von Streitigkeiten in 34 (1908: 24, 1907: 97) Fällen angerufen. Davon wurden erledigt: 1909 1908 1907 durch förmliche Entſcheduung. 22 2 15 „ Doccheſched , 12 2 2 2 6 95 55 6 „ Zurücknahme und auf andere Weiſee. In 1 Falle (1908: 0, 1907: 5 Fällen) wurde die diesſeitige Entſcheidung durch Beſchwerde bei dem Regierungspräſidenten, jedoch ohne Erfolg, angefochten. 3. Die Unfallverſicherung. Gewerbe⸗ und Bauunfallverſicherung. Zur Verſicherung ſind 494 (1908: 395, 1907: 616) Betriebe angemeldet worden. Hiervon entfielen auf die Nordöſtliche Bau⸗ gewerks⸗Berufsgenoſſenſchaft 139, die Nordöſtliche Eiſen⸗ und Stahl⸗Berufsgenoſſen⸗ ſchaft 115, die Lagerei⸗Berufsgenoſſenſchaft 68, die Fleiſcherei⸗Berufsgenoſſenſchaft 58, die Fuhrwerks⸗Berufsgenoſſenſchaft 39, die Holz⸗Berufsgenoſſenſchaft und die Berufs⸗ genoſſenſchaft für chemiſche Induſtrie je 12 Betriebe. Der Reſt mit 11, 8, 7, 5 und weniger Betrieben verteilt ſich auf die übrigen Berufsgenoſſenſchaften. Bei / Betrieben wurde die Aufnahme in das Kataſter abgelehnt. Hiergegen wurde von 3 Betriebsinhabern beim Reichsverſicherungsamt Beſchwerde erhoben, welche in 2 Fällen Erfolg hatte. Infolge Betriebsverlegungen und Betriebseinſtellungen wurden insgeſamt 141 Betriebe im Kataſter gelöſcht. Hiervon entfielen auf die Nordöſtliche Baugewerks⸗Berufsgenoſſenſchaft 75 und auf die ſonſtigen Berufsgenoſſenſchaften 66 Betriebe. Von der Nordöſtlichen Baugewerks⸗Berufsgenoſſenſchaft wurden gemäß § 104 des Gewerbeunfall⸗ verſicherungs⸗Geſetzes wegen Sicherung der fälligen Prämienbeiträge 4 Anträge geſtellt und diesſeits die er⸗ forderlichen Anordnungen gegen die zahlungsunfähigen Unternehmer erlaſſen. Gegen die vorläufigen Rentenfeſtſetzungen der Berufsgenoſſenſchaften wurde von 20 (1908: 16, 1907: 19) Unfallverletzten Einſpruch erhoben. Von 16 (1908: 22, 1907: 21) Rentenempfängern wurde der Antrag auf Kapitalabfindung ihres Renten⸗ anſpruches geſtellt und dieſen Anträgen, entſprechend dem Gutachten der Armendirektion, zugeſtimmt. Gemäß § 121 des Gewerbe⸗Unfallverſicherungs⸗Geſetzes wurde auf Antrag der Bekleidungs⸗Induſtrie⸗ Berufsgenoſſenſchaft 1 Beamter vereidigt. Als Anteil zur Deckung der Entſchädigungen für unfälle, welche bei Bauten von geringerer als ſechs⸗ tägiger Dauer (§ 23e des Bau⸗Unfallverſicherungs⸗Geſetzes) vorgekommen ſind, hatte die Stadtgemeinde an die Verſicherungsanſtalt der Nordöſtlichen Baugewerks⸗Berufsgenoſſenſchaft den Betrag von 743,84 ℳ (1908: 661,39 ℳ, 1907: 659,86 ℳ“) abzuführen. unfallverſicherung für Land⸗ und Forſtwirtſchaft. Das Grundſteuerſoll der Sektion 6 der Brandendurgiſchen landwirtſchaftlichen Berufsgenoſſenſchaft, die nur die Stadt Charlottenburg umfaßt (vgl. Verw.⸗Bericht 1907 S. 139) betrug nach der Umlage⸗ berechnung der Beiträge 4486,54 (1908:4275,92 ℳ, 1907:4352,96 ℳ). Unter Zugrunde⸗ legung dieſes Betrages waren 4740,72 ℳ (1908: 4630,84 ℳ, 1907: 4745,50 ℳ) an Bei⸗ trägen aufzubringen, außerdem wurden 243,26 ℳ (1908: 184,06 ℳ, 1907: 128,66 ℳ]) an Verwaltungskoſten erſtattet. Die Mitgliederzahl der Sektion ſtellte ſich auf 162 (1908 auf 162, 1907 auf 185). Für die Einziehung der Beiträge erhielt die Stadtgemeinde 94,81 ℳ (1908: 96,30 ℳ, 1907: 94,91 ℳ) Hebegebühren. Von 12 (1908:13, 1907:18) Unfällen ſind nur 3 (1908:2, 1907 :1) als rentenpflichtig anerkannt worden Dieſe betrafen 2 mal Handverletzungen und 1 mal eine Knieverletzung. Im Berichtsjahre ſind 9 Rentenbeſcheide erteilt worden und zwar 2 Rentenfeſtſtellungsbeſcheide, 3 Ablehnungsbeſcheide und 4 Rentenminderungs⸗ bzw. Einſtellungsbeſcheide. Von dieſen 9 Beſcheiden ſind 8 rechtskräftig, während in 1 Falle die Sache noch in der Berufungsinſtanz ſchwebt. B. Die ſtädtiſche Sparkaſſe. Allgemeines. Mit dem Ablauf des Jahres 1909 vollendete die Sparkaſſe ihr 22. Geſchäftsjahr. Der Verlauf des Geſchäftsjahres war günſtig. Der umſatz im Sparverkehr hat im Jahre 1909 ⸗ 29 793 867,82 ℳ in 238 059 Poſten be⸗ tragen (24 482 760,77 in 206 316 Poſten) und zwar ſind einſchl. der am Schluſſe des Jahres zugeſchriebenen Zinſen 17 696 187,52 ℳ in 142 609 Poſten eingezahlt (12 885 065 ℳ in 118 830 Poſten) und 12 097 680,30 ℳ in 95 450 Poſten (11 597 695,77 ℳ in 87 486 Poſten) abgehoben worden. Der Geldumſatz iſt hiernach gegen das Vorjahr um rund 22% und die Buchpoſtenzahl um rund 14% geſtiegen. Das Guthaben der Sparer hat ſich von 42 340 441,24 ℳ im Berichtsjahr einſchließlich der am Jahresſchluſſe zugeſchriebenen Zinſen auf 47 938 948,46 ℳ erhöht. Die Zahl der Sparer hat ſich um 8372 (4224) vermehrt, d. i. um 4,78%, gegenüber 5,11% im Vorjahr und iſt damit von 86 805 auf 95 177 angewachſen. Die den Zahlenangaben im Text zwiſchen Klammern beigefügten Zahlen beziehen ſich auf das Vorjahr 1908.