4 — 151 — Alter der Notſt andsarbeiter. 18—2020—25 25—3030—35 35—4040—45 45—5050—55 55—60 60 Jahr ung elernte Arbeier 5 7 24 32 28 30 51 43 26 20 Gelernte Arbeiter. R 1 2 4 2 3 2 1 1 2 insbeſondere Dachdecer, K — — 1 — — — — 1 — Gäürtner⸗ E Kr 4.. — 2 — — — — Maler , 2— 1 — — —— . — — — — Neatrer . K — — — K K 2 1 1 2 Schtoſſer — — — 1 — 1 — —— — 1— Stellmacher T — — — — 1 — — — — — 5. 1. § 1. 24 ]. 34. 30 83. 14 38. 4 44 27 1 22 Die durch Gemeindebeſchluß vom 5./23. 9. 1908 gebildete gemiſchte Deputation zur Beratung über die auf dem Gebiete der ſtädtiſchen Arbeitsloſenfürſorge eventuell zu treffen⸗ den Maßnahmen hat ihre Beratungen noch nicht zum Abſchluß gebracht. Die öffentliche Schreibſtube für Stellenloſe, welche von der Stadt mit einem Jahresbeitrage von 2000 ℳ unterſtützt wird, zeigte auch im abgelaufenen Jahre ihren praktiſchen und ideellen Wert hauptſächlich in den Fällen, wo arbeitsloſen Perſonen ſofort ein Platz in ihrem Betriebe angewieſen werden konnte. Für den Bedürftigen wie für den Beratenden iſt es gleich erfreulich, wenn man einem in Not geratenen Bittſteller, der eben ſeine traurige Lage geſchildert hat, ſofort eine Beſchäftigung anweiſen kann. Wie mancher, der vielleicht der Arbeitsſcheu nicht fernſteht, lernt in Gemeinſchaft eifrig arbeitender Ge⸗ fährten bei humaner Behandlung die Arbeit wieder ſchätzen oder läßt ſich wenigſtens einige Zeit bei ihr feſthalten. Für den aber, der Unterſtützung ſucht, um nicht arbeiten zu brauchen, iſt die Schreibſtube ein wertvoller Probierſtein. Mehr und mehr machen daher die Organe der öffentlichen und privaten Armenpflege von der Möglichkeit Gebrauch, Arbeitsloſe, die für körperliche Arbeiten nicht geeignet ſind, der öffentlichen Schreibſtube zu überweiſen. Auf der andern Seite benutzen eine Anzahl von Firmen die Schreibſtube als die Ver⸗ mittelungsſtelle, aus der ſie jederzeit koſtenlos Arbeitskräfte zur Aushilfe nachgewieſen erhalten. Im vergangenen Jahre iſt das in einer großen Anzahl von Fällen geſchehen, und in 28 Fällen ſind aus ſolchen Aushilfsſtellen erfreulicherweiſe feſte Anſtellungen hervor⸗ gegangen. Leider mußte immer eine Anzahl von Perſonen als nicht genügend ſchreib⸗ gewandt abgewieſen werden, wenn auch bis zu einem gewiſſen Grade ungeübte Schreiber durch Falzarbeiten geſorgt werden kann. Von 834 Arbeitſuchenden konnten 368, darunter 18 Frauen, beſchäftigt werden (im Vorjahre von 760 Perſonen 310). Sie erhielten in 4536 Arbeitstagen 8410,10 ℳ Lohn. Durchſchnittlich waren 24 Perſonen beſchäftigt, deren Durchſchnittswochenverdienſt ſich auf 12,36 ℳ ſtellte. Hierbei iſt wieder daran zu erinnern, daß der Durchſchnittsverdienſt weſentlich herabgedrückt wird, einmal durch ungeübte Perſonen, die wenig fertigſtellen, dann aber auch durch den ſtändigen Wechſel (da regelmäßig die Be⸗ ſchäftigung nur auf 6 Wochen gewährt wird), ſchließlich auch durch die erheblich niedrigeren Löhne für das Falzen, die, wenn auch gering, immer doch willkommener ſind als ein Almoſen. Die Arbeitsmöglichkeit wurde durch 838 Aufträge von Geſchäften, Vereinen und Privat⸗ perſonen gegeben; die Arbeiten beſtanden wie in früheren Jahren hauptſächlich in Adreſſen⸗ ſchreiben (2 432 134 Stück), hektographiſchen Abzügen (5876), Maſchinenabzügen (5646), Maſchinenabſchriften (4114 Seiten). Es iſt dringend erwünſcht, daß weitere Firmen, Vereine und Privatperſonen, die Arbeiten dieſer Art zu vergeben haben, die Schreibſtube in Anſpruch nehmen, damit, wenn möglich, kein Arbeitswilliger abgewieſen zu werden braucht. D. Das Ledigenheim. Beſuch und Betrieb des Unternehmens haben auch im verfloſſenen Berichtsjahre nach allen Richtungen befriedigt. Nach dem Geſchäftsbericht der Volkshotel⸗Aktiengeſell⸗ ſchaft „Ledigenheim“ war das Haus vom 1. Januar bis 31. Dezember 1909 ſtändig beſetzt. Zum Teil wurden Zimmer auch auf ½ Monat und auch auf kürzere Zeit vermietet. Im ganzen haben die Zimmer im Betriebsjahre 1909 860 Mieter inne gehabt, hiervon 30 bis 3 Tage, 37 4—10 Tage, 172 10 Tage bis 1 Monat, 337 2—5 Monate, 176 5 Monate bis 1 Jahr, 87 über 1 Jahr, 21 ſeit Eröffnung des Heims. Die Bewohner des Hauſes ſetzten ſich zuſammen aus: 66 ungelernten Arbeitern, 408 gelernten Arbeitern und Handwerkern, 61 Hausdienern, Kellnern und Köchen, 134 Handlungsgehilfen, Reiſenden und Bureauangeſtellten, 67 Beamten aller Art, 58 Technikern, Ingenieuren und Schriftſtellern, 23 Penſionären, Rentenempfängern u. dergl. 2 Lehrlingen, 12 Gewerbeſchülern, 26 Studierenden von Hochſchulen und techniſchen Mittelſchulen, 3 Soldaten. 127 ſtanden im Alter unter 20 Jahren, 584 im Alter von 21—40 Jahren, 69 im Alter von 41—50 Jahren, 49 im Alter von 51—60 Jahren, 23 im Alter von 61—70 Jahren und § im Alter von über 70 Jahren.