— 174 — Die Benutzung des neuen ſt ädtiſchen Obdachs ergibt folgende überſicht: Familienobdach Männer Frauen Kinder Es nächtigten in der Zeit vom 4. 2. bis 31. 3. 1910 88 202 232 Es haden gebader , 5 9 147 Kleiderdesinfektion erfolgte beoiſn — RR — Geſpeiſt wurden 88 202 232 Milch ſtatt Kaffee erhielten , — E 133 Von der Geſamtzahl der Aufgenommenen entfallen durchſchnittlich auf den einzelnen Tag: Männer: 1,57, Frauen: 3,61, Kinder: 4,10. Die Beköſtigung erforderte für den Kopf und Tag 0,60 ℳ. Einzelobdach Männer Frauen Jugendüche m. w. Es nächtigten in der Zeit vom 10. 2 vis 31. 3. 1190. 1205 27 4 1 Es haben gebadett („ , e 671 6 2 E Kleiderdesimfektion erfolgte bennnn 126 1 R K Geſpeiſt wurden 1203 26 4 K Als betrunken wurden zurückgewiſen. 2 — Zurückgewieſen wurden, weil zu oft gekommen 45 K E E Einlaß nach 9 Uhr erhielten. 6 1 — — Vor der Kaffeeausgabe verließen das Haaus 69 E Kr K Wegen Überfüllung zurückgewiſen 54 K K K Von der Geſamtzahl der Aufgenommenen entfallen durchſchnittlich auf den einzelnen Tag: Männer⸗ 19 78 Yſenat Perſonen, Frauenobdach: 0,54 Perſonen. Die Beköſtigung erforderte für den Kopf und Tag: 7 ennige. 4. Armen⸗Krankenpflege. Konſultationen von 28 118 auf 29 499 geſtiegen, während die Zahl der Beſuche ſich nur unbedeutend erhöht hat und die Zahl der Gutachten, die im vorigen Jahre gleichfalls ſtark wurden. 764 Patienten ſind Krankenhäuſern überwieſen worden, 153 geſtorben. Epidemien ſind, wie faſt alle Berichterſtatter hervorheben, n irgends vorgekommen. Nur der Keuchhuſt en iſt in einzelnen Bezirken ſtärker als ſonſt aufgetreten. Ein Berichterſtatter ſagt, daß ſich gewiſſe epidemiſche Erkrankungen ſtärker in der Privatpraxis als in der Armenpraxis fühlbar gemacht haben. In einem Bezirk ſind im Winter auffallend viele ſchwere Bronchialkatarrhs behandelt worden. Ein anderer Be⸗ richterſtatter hat Pfingſten und Anfang November eine gehäufte Zahl von Maſernerkrankungen feſtſtellen können. Er führt das darauf zurück, daß zu Beginn des Schuljahres eine Anzahl Schüler in der Schule infiziert werden und die Anſteckungskeime auf die Familie übertragen. 2 Die Geſundheitsverhältniſſe im allgemeinen werden faſt durchweg als befriedigend, zum teil als günſtig bezeichnet. Auch von den Wohnungen gilt das in den meiſten Bezirken. Ein Bericht betont allerdings, daß bei manchen Perſonen die Ernährungs⸗ und Wohnungsverhältniſſe durchaus noch nicht den Mindeſtanforderungen entſprochen haben. Mehrfach wird hervorgehoben, daß noch vorhanden geweſene ſchlechte Wohnungen in alten Häuſern durch den Abbruch der Häuſer jetzt beſeitigt ſind. In einem Bezirk werden die Wohnungsverhältniſſe als nicht günſtig bezeichnet, weil eine Anzahl Hauswirte in der Erwartung, daß über kurz oder lang ihre Häuſer modernen Neubauten Platz machen oder von der Stadt angekauft werden dürften, Reparaturen überhaupt nicht vornehmen. Die in einem Bericht im Vorjahre hervorgehobenen Mängel gewiſſer Wohnungen ſind, wie der Berichterſtatter diesmal hervorhebt, gebeſſert worden; in einer anderen Straße werden dagegen gewiſſe Kellerwohnungen auch diesmal als ſehr zu wünſchen übrig laſſend bezeichnet, ſo daß es dem Bericht⸗ erſtatter dringend nötig erſcheint, daß ſie verſchwinden. Auch ein anderer Berichterſtatter hat die Empfindung, daß die Verbeſſerung der Wohnungen noch immer ſehr nötig iſt und daß, wenn es geſchähe, viele Krankheiten ver⸗ hütet werden könnten. Ein Berichterſtatter, der die Wohnungen bis auf wenige Ausnahmen als geſundheits⸗ gemäß bezeichnet, betont, daß da, wo es nicht der Fall ſei, die Urſache mehr in dem Mangel an Sinn ſal Sauber⸗ keit und Ordnung zu ſuchen ſei; er ſtellt aber zugleich feſt, daß die Belehrungen des Arztes hierüber mehr und mehr auf fruchtbaren Boden fallen. Außerordentlich gering ſind, wie in faſt allen Berichten ausdrücklich hervo ehoben wird, die Erkrankungen der Säuglinge, insbeſondere Darmkatarrh und Vrechduchf Nach der ſtatiſtiſchen Uberſicht ſind im ganzen 23 Kranke an Verdauungskrankheiten e in ſchlie ßlich Brech⸗ durchfall geſtorben, und von den 1051 in Behandlung geweſenen Kindern unter einem Jahre ſind nur 55, alſo weniger als 5 v. H., geſtorben. Die 7 . des auffälligen Rückganges der Sommererkrankungen der Säuglinge wird in mehreren Berichten zu einem Tei mit auf die günſtigen Witterungs ver⸗⸗ hältniſſe des vorigen Sommers zurückgeführt. In zah reichen Berichten wird aber gleichzeitig auch der außerordentlich günſtige Einfluß der Säuglingsfürſorgeſtellen hervor⸗