— 198 — geändert worden, daß jeder Verein für die Ubungsſtunde, auch bei ſchwachem Beſuch, mindeſtens 6 ℳ Ein⸗ nahme gewährleiſten muß. Die Einnahmen betrugen 90 682,84 ℳ (1908: 78 030,58 ℳ) insbeſondere an Gebühren für Benutzung der Bäder 78 513,25 ℳ (1908: 68 819,45 ℳ), für Schwimmunterricht 5049 ℳ (1908: 3153 ℳ). Die Aus⸗ gaben beliefen ſich auf 114 424,49 ℳ, darunter 1360,57 ℳ einmalige Ausgaben für Ergänzungsarbeiten in beiden Anſtalten (1908: 145 082,46 ). 9. Die ſtädtiſche Fleiſchbeſchau und die Freibank. Der ſeit Errichtung der ſtädtiſchen Fleiſchbeſchau am 15. Juli 1897 als I. Fleiſch⸗ beſchauer tätig geweſene Ober⸗Stabsveterinär a. D. Brand iſt am . November 1909 verſtorben. Die durch das Aufrücken des II. Fleiſchbeſchauers, Tierarzt Meis, zum I. Fleiſch⸗ beſchauer erledigte Stelle iſt dem Tierarzt Dr. Windrath übertragen worden. Die Tätigkeit der hieſigen Fleiſchbeſchau in den letzten 3 Jahren iſt aus folgender Tabelle erſichtlich. Schafe Es wurden geſchlachtet Rinder ] Kälber Schweineſ oder Ziegen Lämmer Im Berichtsjahre 1977)... 1989 1317 7364 2258 47 „ „ 199898.. 2125 1633 6280 2367 31 „ 199... 2565 2232 5276 2718 23 Der im vorigen Jahre bereits merkbar gewordene Rückgang in der Zahl der Schweine⸗ ſchlachtungen iſt im Berichtsjahre noch nicht zum Stillſtand gekommen. Der Grund zu dieſer weiteren Einſchränkung der Schweineſchlachtungen dürfte in den im vorjährigen Bericht bereits beſprochenen Verhältniſſen, die ſich bei den immer noch ſehr hohen Preiſen der Schlachtſchweine bis jetzt erhalten haben, zu ſuchen ſein. Es iſt aber anzunehmen, daß die Schweineſchlachtungen bei Eintritt der zu erwartenden normalen Verhältniſſe wieder einen Aufſchwung nehmen werden. Die Zahl der übrigen Schlachtungen hat eine nicht unerhebliche Steigerung erfahren. Sie iſt im weſentlichen zurückzuführen auf die Be⸗ teiligung hieſiger Schlächter an der Beſchickung des Berliner Großmarktes, kommt alſo weniger dem örtlichen Verbrauch zugute. Auf der Freibank fanden 28 Verkäufe ſtatt, gegen 35 im Vorjahrr. Zum Verkauf wurden ausgeboten 7 Rinder, 19 Schweine und 9 mal Fleiſchteile von Rindern, Schweinen und Schafen, darunter 11 Sendungen aus der Schweinemäſterei Seegefeld. Das geſamte der Freibank überwieſene Fleiſch hatte ein Gewicht von 2407,5 kg. Hiervon ſindd 1945,„5 „ verkauft. — — Der Reſ voyn 462,0 kg wurde vernichtet. Im Fleiſchdämpfer wurden 4 Rinder und § Schweine genußtauglich gemacht. Während ſonſt das rohe Fleiſch willige Abnehmer fand, auch wenn es ziemlich minder⸗ wertig war, werden jetzt von dem kaufenden Publikum häufig Ausſtellungen, auch bei beſſerem Fleiſch gemacht, und gegen das gedämpfte Fleiſch verhält es ſich neuerdings ſogar ablehnend, ſo daß mehrfach größere Reſtbeſtände wegen Mangel an Nachfrage verblieben, die ſchließlich vernichtet werden mußten, obgleich das Fleiſch zum Teil von recht guter Qualität war und im Fleiſchdämpfer eine vorzügliche und der Ausnützung zuträgliche Beſchaffenheit erhält, wie ſie durch keine Kochmethode im Haushalt erzielt werden kann. Außerdem bietet das gedämpfte Fleiſch dem Käufer noch den Vorteil des Mehrgewichts gegenüber dem rohen Fleiſch, das bei der küchenmäßigen Zubereitung etwa 50% an Gewicht verliert. Die durch das Dämpfen entſtehende ſehr kräftige Fleiſchbrühe wird den Käufern von Fleiſch noch unentgeltlich verabfolgt. Aus dieſer Beobachtung läßt ſich ſchließen, daß die Anſprüche der Bevölkerungsſchicht, die bei dem Freibankfleiſch⸗Verkauf in Betracht kommt, geſtiegen ſind. — WegenUÜbertretung der Fleiſchbeſchaugeſetze iſt im Berichtsjahre keine 7 Straf⸗ verfügung ergangen. Die Einnahmen des Fleiſchſchauamts und der Freibank betrugen 15 303,59 ℳ (1908 = 17 312,72 ℳ), die Ausgaben 15 751,21 ℳ (1908 - 16 920,13 ). Außerdem iſt ein Mietzuſchuß von 6000 ℳ für das Grundſtück, auf dem das Fleiſchſchauamt ſteht, an den Grundſtückserwerbsfonds abgeführt worden. 10. Die Schulſpeiſung. Die Angelegenheiten der Verabreichung von Mittageſſen an Schulkinder wurden am 1. April 1909 von der Schulverwaltung abgetrennt und der Deputation für Geſund⸗ heitspflege — Geſchäftsſtelle II1I — übertragen, weil die Schulſpeiſung als ein Zweig der geſundheitlichen ſozialen Fürſorge anzuſehen iſt. Das Verfahren der Aufnahme der Kinder iſt wie im Vorjahre gehandhabt worden.