— 204 — G ünnſtig ent wickelt haben ſich 86,20% (87,67% der ehelichen und 80,47 % der unehelichen). Ungünſtig ent w ickelt haben ſich 4,„94% (4,80% der ehelichen und 5,47% der unehelichen). Noch ui cht zu beurteilen war der Erfolg diesmal bei 8,86% (7,53% der ehelichen und 14,06% der unehelichen). Nach der Ernährung der ausgeſchiedenen Kinder bis zum Z3eit⸗ punkt des Ausſcheidens zeigen die Kinder, die nur Bruſtnahrung erhalten haben, eine gün ſt ig e Entwickelung in 87,44% aller Fälle (87,60% bei den ehelichen und 85,19% bei den unehelichen). Die Kinder, die nur Flaſch ennahrung erhalten haben, haben ſich in 80,29% der Fälle gün ſtig entwickelt; die ehelichen und unehelichen Kinder ſte hen bei dieſer Art der Ernährung in bezug auf die günſtige Entwickelung (80,43% zu 80,14%) nahezu gleich. Auch die Kinder, die ver⸗ ſchiedene Arten der Nahrung nebeneinander oder hinter⸗ einander erhalten haben, haben ſich in einem großen Prozentſatz der Fälle g ü n ſt i g entwickelt; die Kinder mit Bruſt⸗ und 3 w ie milch⸗ Nahrung in 88,80%, die mit Bruſt⸗ und Flaſchennahrung in 84,48% und die mit Br u ſt⸗, 3wie milch⸗ und Flaſchennahrung auffallenderweiſe am g ü n ſt i g ſt e n von allen, in 90,10% aller Fälle. Zeigen ſich hiernach bei der Art der Ernährung überall verhältnismäßig geringe Unterſchiede hinſichtlich der günſtigen Entwickelung, ſo erhellt der weſentliche Unter⸗ ſchie d zwiſchen Bruſt⸗ und Flaſchennahrung ſofort, wenn man die ung ün ſt i g en Ergebniſſe ins Auge faßt. Hier ſtehen 4,19% ungünſtiger Entwickelung bei den bruſternährten Kindern nicht weniger als 8,96%, alſo mehr als das Doppelte, bei den Kindern gegenüber, die nur Flaſchennahrung erhalten haben. Noch günſtigere Ergebniſſe zeigen hier die Kinder, die Bruſt⸗ und 3wiemilch⸗ Nahrung erhalten haben, da ſie nur in 3,08% der Fällle ungünſtige Ent⸗ wickelung aufweiſen. Die Zahlen zeigen, daß auch die Kinder, die nur zeit weiſe oder neben anderer Nahrung Bruſtnahrung erhalten, immer günſtiger daſtehen als die Kinder, die lediglich Flaſchennahrung erhalten haben. Die Zahl der Tod esf ällle iſt 1909 außerordentlich gering geweſen: von 3561 Kindern ſind während der Fürſorge nur 119, d. h. 3,36% (1908: 4,24%) geſtorben. Auch von den 783 unehelichen Kindern ſind 1909 nur 29, alſo nur 3,67% geſtorben, ſo daß eheliche und uneheliche Kinder bezüglich der Todesfälle während der Dauer der Fürſorge nahezu gleich ſtehen. Die eingangs angeführten Zahlen der Sterblichkeit ſind weſentlich höher als die hier ermittelten. Sie erklären ſich daraus, daß ein Teil der Kinder erſt zu einer Zeit in Fürſorge kommt, wo die erſten am meiſten bedrohten Lebenswochen bereits überwunden ſind, dann aber auch daraus, daß ein Teil der Kinder erſt nach dem Ausſcheiden aus der Fürſorge, aber noch vor Vollendung des erſten Lebensjahres ſtirbt, alſo wohl in den Zahlen der allgemeinen Säuglingsſterblichkeit, nicht aber in der Zahl der Todesfälle während der Fürſorge enthalten iſt. Trotz dieſer Einſchränkung werden auch in dieſem Jahre die Ergebniſſe der Fürſorge in bezug auf die Sterblichkeit als nicht ungünſtig zu erachten ſein. Ganz beſonders ſelten waren im Jahre 1909 die To desfällle an Magen⸗ darmkatarrh und Brechdurchfall, von denen nur 12, gegen 24 im Jahre 1908, gezählt worden ſind. Auch von den 783 unehelichen ſind nur 4 während der Dauer der Fürſorge an Magendarmkatarrh und Brechdurchfall verſtorben. Im vorigen Jahre waren nach der Art der Ernährung bis zum Tode weſentliche Unterſchiede namentlich zwiſchen Bruſtkindern und Flaſchenkindern bezüglich der Sterblich⸗ keit feſtzuſtellen: in dieſem Jahre iſt das nicht der Fall, da auf 100 ausgeſchiedene Bruſtkinder 6,7, auf 100 ausgeſchiedene Flaſchenkinder 6,6, alſo ſogar noch weniger Todesfälle entfallen. Der Unterſchied zwiſchen Bruſt⸗ und Flaſchennahrung tritt aber deutlich auch in dieſem Jahre zu Tage beim Prozentſatz der To d e sf älle an Magen⸗ darmkatarrh und Brechdurchfall: von den ausgeſchiedenen Bru ſt⸗ kindern ſind nur 0,4% , von den ausgeſchiedenen Flaſchenkindern dagegen 0,8% dieſen Krankheiten erlegen. Wir ſchließen hieran wieder eine Überſicht über die im Jahre 1909 von den 6 Säug⸗ lingsfürſorgeſtellen abgegebene Milch, über die aus den Milchküchen ab⸗ Aen, trinkfertigen Portionen und über die en tſt andenen Ko ſt en. Die Fürſorgeſtellen haben 1909 214 052½ Liter p a ſt e u riſiert e Milch und 1565½¼ Liter rohe Milch für Säuglinge abgegeben; 65% davon gegen Bezahlung von 10 5,, für ½ Liter, 35% auf Empfehlung der Armen⸗Kommiſſions⸗Vorſteher und Waiſen⸗ räte unentgeltlich (die als Stillunterſtützung an ſtillende Mütter gewährte Milch iſt in dieſen Zahlen nicht enthalten). Auf ärztliche Anordnung beſonders hergeſtellte trinkfertige Portionen ſind in der Zahl von 30 119ℳ abgegeben worden; 56% davon gegen Bezahlung, 44% koſtenlos. Auch für jede bezahlte Portion leiſtet die Stadtgemeinde einen Zuſchuß von zurzeit 20 9, bei der paſteuriſierten Milch einen ſolchen von 10 5 für den Liter.