— 135 — 31. März 1911 15 579 119,07 %, von welchem Betrage 3 287 406,72 ℳ. abgeſchrieben ſind; mithin beträgt der Buchwert des Elektrizitätswerkes am 31. März 1911⸗ 12 291 712,35 ℳ. Der Reingewinn des Jahres 1911 bezifferte ſich auf 1 358 733,90 ℳ. 3. Die Waſſerwerke. Die Geſchäft sführung der Charlottenburger Waſſerwerke iſt im Berichtsjahre unverändert geblieben. Neu⸗ und Erweiterungsbauten. Das im vorigen Berichtsjahre bis zur Königin Eliſabeth⸗Straße verlegte zweite Druckrohr von Werk Jungfernheide iſt durch die Königin Eliſabeth⸗Straße und den Kaiſerdamm bis zur Schloßſtraße weitergeführt worden. Für die Weiterführung des Druckrohres ſind ebenfalls ſchmiedeeiſerne Rohre verwendet worden, deren Durchmeſſer bis zum Kaiſerdamm 700 mm und auf der übrigen Strecke 650 mm keträgt. Um das neue Rohr voll ausnutzen zu können, wurde noch eine 400mm weite Rohrverbindung in der Bismarckſtraße zwiſchen Leibnizſtraße und Knie hergeſtellt. Die Koſten waren auf insgeſamt 226 000 ℳ veranſchlagt. Die im vorigen Berichtsjahre be⸗ gonnene Aufſtellung einer neuen Vorpumpe auf Werk Jungfernheide iſt durchgeführt. Neu aufgeſtellt und genehmigt ſind folgende Bauentwürfe: a) Gebäude für Arbeiteraufenthaltsräume, Bureau und Werkſtatt, b) Klärbecken für die Abwäſſer der Sandwäſche, auf Werk c) Erweiterung der Hof⸗ und Wegebefeſtigung und Verlegung der Zugänge, Jungfern⸗ d) Gasbeleuchtung, id e) Erweiterung der Brunnenanlage, heide. 1) Neuer Reinwaſſerbehälter g) Erneuerung der Dampfkeſſel des Werkes Teufelsſee und h) Beſchaffung einer Abpumpmaſchine. Zu a) Mit einem Koſtenaufwande von 28 000 ℳ wurde auf Werk Jungfernheide ein Ge⸗ bäude errichtet, in welchem für die Arbeiter dieſes Werks Aufenthalts⸗, Waſch⸗ und Bade⸗ räume mit den entſprechenden Einrichtungen — Brauſebäder, ein Wannenbad, Waſch⸗ ſtänder mit warmem und kaltem Waſſer, Speiſewärmer, Kaffeekochmaſchine und der⸗ gleichen untergebracht ſind. In dem Gebäude iſt außerdem eine Werkſtatt, ein Bureau⸗ raum und ein Raum zum Anſetzen der bakteriologiſchen Waſſerproben vorgeſehen. Zu b) Das mit 10 000 ℳ veranſchlagte Klärbecken ſoll die Abwäſſer von der Sandwäſche aufnehmen, die das aus dem Waſſer durch Rieſelung und Filtration ausgeſchiedene Eiſen⸗ oxyd mit ſich führen. Dieſe Abwäſſer wurden bisher der faulen Spree zugeführt. Die Bauausführung wurde durch andere bauliche Maßnahmen verzögert; mit dem Bau konnte deshalb noch nicht begonnen werden. Zu c) Infolge der Ausdehnung des Betriebes war es notwendig, auf dem Werk Jungfern⸗ heide eine Erweiterung der durch Klinkerpflaſter befeſtigten Kohlen⸗ und Sandlager⸗ plätze vorzunehmen und für die Anfuhr von Betriebs⸗ und Baumaterialien gepflaſterte Wege herzuſtellen, die bisher überhaupt nicht vorhanden waren. Auch war die Verlegung der ſ ere erforderlich. Die Geſamtkoſten dieſer Bauausführungen betragen 19 000 ℳ. Zu d) Die bisherige Beleuchtung des Werkes Jungfernheide mit Petroleumanlagen erwies ſich mit der Zeit als unzureichend. Es iſt deshalb die Gasbeleuchtung eingeführt worden. Die Anlagekoſten hierfür betragen im ganzen 13 000 ℳ. Zu e) Auf dem Waſſerwerk Jungfernheide ſind 11 Brunnen neu angeleat worden. Die Leiſtungsfähigkeit des Werks wurde dadurch um rund 11 000 chm pro Tag erhöht. Die Koſtenanſchlagſumme betrug 65 000 ℳ Zu f) Die ſtetig wachſende Inanſpruchnahme des Werkes Jungfernheide erfordert die Her⸗ ſtellung eines neuen Reinwaſſerbehälters auf dieſem Werk. Es ſind hierfür 425 000 ℳ aufzuwenden. Der Nutzinhalt des neuen Behälters iſt auf 9000 chm bemeſſen. Mit der Bauausführung iſt begonnen; ſie ſoll im nächſten Jahre beendet werden. Zu g) Anftelle der ſeit 1873 in Betrieb befindlichen 4 Dampfkeſſel des Werkes Teufelsſee find auf dieſem Werk 3 neue Dampfkeſſel — Flammrohrkeſſel — mit je 90 qm Keiz⸗ fläche aufgeſtellt worden. Zu h) Für das Abpumpen der Brunnen der Waſſerwerke iſt mit einem Koſtenaufwande von 12 500 ℳ eine mit Druckluft betriebene ſoaenannte Mammutpumpe beſchafft worden. Das Abpumpen der Brunnen, das nach jeder Neuanlage. nach jeder Ausbeſſerung und auch dann erfolgen muß. wenn die Brunnen aus irgendwelcher Urſache kein einwandfreies Waſſer geben, wurde bisher in zeitraubender und ſehr unvollkommener Weiſe durch Handpumpen bewirkt.