in gleichen Größenabmeſſungen wie dieſe, der Schulſaal. Er erhebt ſich in ſeinen Höhenabmeſſungen um 2—3 m über die anſtoßenden Gebäudeteile, in denen auf der einen Seite der Phyſikſaal und auf der anderen ein Sammlungszimmer für die Mädchenſchule untergebracht iſt. Ueber die Lage der in den Straßenflügeln untergebrachten Klaſſenräume iſt bereits oben das Erforderliche geſagt. In der Knabenſchule ſind in jedem Geſchoß je 5 Klaſſen vorhanden. Von dieſen haben die drei mittleren eine Länge von 9,24 m, die übrigen eine ſolche von 8,33 m, Maße, welche ſich durch die neuerdings feſtgelegten Schulbankabmeſſungen ergeben. An der Südweſtecke des Gebäudes iſt der Haupteingang für die Knabenſchule angeordnet, von welchem eine Treppe ſofort in das Erdgeſchoß führt. Ueber dem Haupteingangsraum im 1I. Stock ſoll der Rektor, im II. Stock der Arzt ſein Zimmer erhalten, während im III. Geſchoß ein Sammlungssimmer untergebracht iſt. Hinter dieſen Räumen liegen nach einem großen Nebenhof hin die Aborte. Dieſelbe Lage haben die Aborte in der Mädchenſchule. Auch der Haupteingang iſt genau der der Knabenſchule entſprechenden Stelle gegenüber angeordnet. Ueber dieſem Eingang liegen im 1. Stock die Lehrer⸗ und Lehrerinnenzimmer, im II. und III. Stock je eine Kochküche und zwei Speiſekammern. Der anſtoßende lange Flügel enthält 20 Klaſſenräume, von denen wiederum je 5 in einem Geſchoß angeordnet ſind. Von dieſen ſind je drei 8,33 m, die beiden übrigen je 9,24 m lang. Mit den oben erwähnten 2 Klaſſen ſind alſo in der Mädchenſchule im ganzen 22 Klaſſenräume einſchl. zwei Kochküchen vorhanden, von denen jedoch zwei im Erdgeſchoß für einen Kindergarten Verwendung finden ſollen. Die Räume im Untergeſchoß der beiden Straßenflügel ſind für 2 Schuldienerwohnungen, eine Heizerwohnung und 2 Frühſtückszimmer ausgenutzt. er alsdann noch verbleibende Raum iſt in der Mädchenſchule für eine offene Halle, in der Knabenſchule für Zwecke des Jugendhorts verwendbar. Die Baukoſten der geſamten Anlage betragen 1 000 000— ℳ das ergibt 20,50 für den ehm umbauten Raumes. Errichtung des Spielplatzes Weſtend. Nach längjähriger, eifriger Bemühung iſt es gelungen, einen Spielplatz zu ſchaffen, auf dem Schulen und Vereine in größerer Anzahl gleich⸗ zeitig ſpielen können und der auch genügend Platz zur Veranſtaltung des alljährlich ſtatt⸗ findenden Jugendſpielfeſtes bietet. Durch den Ankauf des Grundſtücks auf Beſtend neben den Berliner Waſſerwerken und den Kirchhöfen der Luiſen⸗ und Kaiſer⸗Wilhelm⸗ Gedächtnisgemeinde ſtand ein günſtig gelegenes Gelände zur Verfügung. Das Geſamtgrund⸗ ſtück erſtreckt ſich in einer Länge von etwa 870 m und einer Breite von 115 m von der Span⸗ dauer Chauſſee nach Norden bis faſt zur Berlin⸗Hamburger Eiſenbahn. Auf Antrag der Schul⸗ deputation wurde davon für den Spielplatz ein Stück von rund 20 Morgen Größe, und zwar von der Spandauer Chauſſee aus der hintere Teil des Grundſtücks, in einer Länge von 450 m zur Verfügung geſtellt. Der auf dieſem Gelände errichtete Spielplatz beſteht aus 3 Teilen. Der mittlere Hauptteil enthält den eigentlichen Spielplatz von 200 m Länge und 75 m Breite. Rings um ihn führt eine 500 m lange Laufbahn, die durch ein Geländer von dem Zuſchauerraum getrennt iſt. Eine 16,50 m lange und 7,40 m tiefe Halle an der weſtlichen Langſeite enthält Geräte⸗ und Auskleideräume. Auf ihrem Dache erhebt ſich ein Kommandoturm. Eine Schutzhalle, dem Spielplatz zugekehrt, bietet bei ſchlechter Witterung Unterkunft. In den nach Oſten gelegenen Ecken des Platzes befinden ſich weitere Geräte⸗ kammern mit Schutzhallen, hinter denen ſich Bedürfnisanſtalten anſchließen. Der vordere, von der Spandauer 4. zuerſt zu erreichende Teil des Geländes enthält einen 100 m langen und 75 m breiten Platz für Wurfübungen, Schleuderball, Ger⸗, Speer⸗ und Diskuswerfen, ferner einen 100 m langen und 35 m breiten Platz für Uebungen im Springen, Stein⸗ und Kugelſtoßen. Die Plätze ſind durch einen 7 m breiten Weg, der zum Hauptplatz führt, getrennt. Der hintere Teil des Ge⸗ ländes umfaßt einen Raum von 115 m Breite und ca. 70 m Länge und iſt für einen Fußballplatz in Ausſicht genommen. Augenblicklich wird das Gelände in ſeiner Urwüchſigkeit der Jugend als will⸗ kommener Tummelplatz zur Verfügung geſtellt. Ein Lichtluftbad, welches ſich auf der weſtlichen Seite erhebt, iſt 60 m lang und 22 m breit und mit einem Bretterzaun umgeben. Es enthält Auskleide⸗ räume und mehrere Brauſebäder. Das ganze übrige Spielplatzgelände iſt von einem hohen Drahtzaun umgeben. Die Seiten ſind mit Bäumen bepflanzt, und mit gärtneriſchen Anlagen verſehen. Bewäſſe⸗ rungs⸗ und Trinkwaſſeranlagen ſind in genügender Anzahl vorhanden. Die ganze Anlage, die im Laufe der Zeit noch durch Bauten und weitere Ausbauten oer Spielplätze ergänzt werden ſoll, macht auf jeden Beſucher vor allem durch ihre freundliche und geſunde Lage einen ſehr befriedigenden Eindruck. Die Geſamtanlage iſt mit einem durch Gemeindebeſchluß vom 18./25. Mai 1910 ge⸗ nehmigten Koſtenaufwand von rund 65 000 ℳ hergeſtellt worden. Am Sonntag, den 28. Auguſt 1910 wurde der Spielplatz anläßlich des 9. Spielfeſtes eingeweiht. Mehr als 2400 Schüler Turner und Spielleute verſammelten ſich zum friedlichen Wettkampfe und zeigten dem Publikum feſſelnde turneriſche Bilder. Verlegung der Waldchule für Gemeindeſchulkinder und Errichtung einer Waldſchule für Schüler höherer Lehranſtalten. Die Wal dſchule für Gemeindeſchulkinder war im Juli 1904 auf einem von der Boden⸗Atien⸗Geſellſchaft Neu⸗Weſtend zur Verfügung geſtellten Gelände errichtet und Anfang Auguſt 1909 dem Betriebe übergeben worden. Durch die Fortführung des Baues der Untergrundbahn und die Anlage von Straßen in jener Gegend war die Verwendung dieſes Geländes nicht mehr möglich. Es mußte deshalb die Waldſchule nach einem von der Königlichen Regierung in Jagen 81 des Grune⸗ waldes bei Eichkamp erpachteten Gelände verlegt werden. Zu dieſem Zwecke wurden durch Gemeindebeſchluß vom 10./14. März 1910 55 000 ℳ bewilligt. Die Bauarbeiten begannen am 21. März 1910 und wurden ſo gefordert, daß die Schule bereits am 25. April 1910 in Jagen 81 eröffnet werden konnte. Die maſſive Bade⸗ und Abortbaracke wurde am 1. Juni 1910 in Benutzung genommen. Auf Verlangen des Bezirksausſchuſſes wurde im Frühjahr 1911 der Weg von der Teufelſee⸗Chauſſee nach der Waldſchule befeſtigt.