— 95 — Zugleich mit der Aufſtellung der Gebäudebeſchreibungen werden für das ſtatiſtiſche Amt der Stadt Charlottenburg Zählkarten für Neu⸗ und Umbauten ausgefertigt, die über die Art und Entſtehung der Neubauten, über deren Feuerkaſſenwert, über den Umfang und über die Miets⸗ preiſe der Wohnungen in eingehendſter Weiſe Auskunft geben. Grundſkizzen auf den Auf⸗ ſtellungen erläutern die Bebauung und die Lage der Grundſtücke. Auf Grund § 8 des Geſetzes vom 2. Juli 1875 ſind mit Königlicher Genehmigung folgende neue Fluchtlinien feſtgeſetzt: Datum Datum Bezeichnung der Aenderung. der der förml. All. K.⸗O. Feftſtellung Anlegung bzw. Aenderung der Fluchtlinien der Schwarzburgallee, ſowie Aenderung einiger Abſtumpfungen der Reichsſtraße in Abteilung Sertion 9 2 2 ½, Anlegung von Fluchtlinien für die Straße 35 c zwiſchen Spandauer Chauſſee und Koburgallee, ſowie für die Straße 35d zwiſchen Gothaallee und Altenburgallee in Abteilung v Sektion 5.. 20. 2. 11 25. 3. 11 20. 2. 11 25. 3. 11 10. Techniſche Entwurfs⸗ und Prüfungsarbeiten. Im Etatsjahre 1910 hat das mit der Bearbeitung der Vorarbeiten und Ent⸗ würfe für den geſamten ſtädtiſchen Tiefbau beauftragte Tiefbauamt 111 folgende größere Ar⸗ beiten erledigt: Fluchtlinien und Bebauungspläne. Die Einmündung der Reichsſtraße in die Spandauer Chauſſee wurde in mehreren Löſungen eingehend bearbeitet und in einem Regulierungsentwurf endgültig feſtgelegt. Daran anſchließend wurde ein Fluchtlinienplan aufgeſtellt, der die Spandauer Chauſſee bis zur Eiſenbahnbrücke, die Straße nach dem Kraftwerk Unterſpree und eine Schmuckplatzanlage nördlich von der Spandauer Chauſſee umfaßt. Bebauungspläne wurden ferner bearbeitet für das Gebiet ſüdlich von der geplanten Paſcalbrücke. Im Zuge der Chriſtſtraße wurde über die Stadt⸗ und Ringbahn hinweg ein Straßenzug entworfen und ein Bebauungsplan für den alten Luiſenkirchhof und das angrenzende Gelände feſtgelegt. Im Zuſammen⸗ hang damit ſtehen die allgemeinen Entwürfe der Rognitzſtraße zwiſchen Spandauer Berg und Knobels⸗ dorffbrücke. Für das 90 ha große Gebiet nördlich von der Spree zwiſchen Nonnendamm, Königsdamm und dem Tegeler Weg wurde ein den modernen Anforderungen des Städtebaues entſprechender Bebau⸗ ungsplan ausgearbeitet. Allgemeine Entwürfe des Straßenbaues. Auf Antrag von Intereſſenten im Stadtgebiet jenſeits der Spree wurden für die Straße 45 und den Nonnendamm allgemeine Pläne und Koſtenanſchläge unter Berückſichtigung der Vorflutverhältniſſe aufgeſtellt, desgleichen für die Uferſtraßen längs der Spree und des Verbindungskanals zwiſchen Schloßbrücke und Charlottenburger Brücke unter Berückſichtigung von Ladeſtraßen teils mit, teils ohne Krananlagen. Für die Parallelſtraße zwiſchen Sophie⸗Eharlotten⸗Straße und Bahnhof Jungfernheide wurden die Unterlagen zum Vertrage mit der Königlichen Eiſenbahn⸗Direktion in techniſcher und wirtſchaftlicher Hinſicht eingehend bearbeitet und ein allgemeiner Entwurf nebſt Koſtenanſchlag und Grunderwerbsplan angefertigt. Die anläßlich des Ein⸗ baues der Untergrundbahn zwiſchen Wittenbergplatz und Uhlandſtraße erforderliche Umgeſtaltung des Wittenbergplatzes wurde eingehend durchgearbeitet und daraufhin der genaue Bauentwurf in Angriff genommen. Zur Feſtſtellung der Höhe der von der Stadt Charlottenburg aufzunehmenden Anleihe wurden weitere allgemeine Entwürfe für Straßen und Brücken erforderlich. Als Grundlage für die Verhandlung zur Aufſchließung neuer Straßenzüge wurden 42 Koſtenanſchläge für Regulierungne auf⸗ 9ef 554 920 4 auf 163 286 am Fahrdammfläche bezogen und einen Geſamtkoſtenaufwand umfaßten von 5 2 Bauentwürfe auf dem Gebiete des Straßenbaues wurden im Laufe des Etatsjahres für 77 532 am Fahrdammfläche und 2 553 000 ℳ Geſ amtkoſten aufgeſtellt. Allgemeine Entwürfe für die Kanaliſation, Die Unterſuchungen über die Wirtſchaftlichkeit des Anſchluſſes des Oſtviertels der Stadt Charlottenburg an die Char⸗ lottenburger Kanaliſation wurden auf den Fall ausgedehnt, daß der neue Sammelkanal durch die Kantſtraße nach dem Pumpwerk in der Sophie⸗ Charlotten⸗Straße geführt wird. Der Anſchluß des Luftſchifferkaſernements an die Charlottenburger Kanaliſation war Gegenſtand einer Reihe vergleichender Entwürfe und Koſtenanſchläge, wovon einer von den ſtädtiſchen Körperſchaften ge⸗ nehmigt wurde und zu Verhandlungen mit dem Militärfiskus dienen ſoll. Der Vorentwurf des ge⸗ planten Pumpwerks 2! 3 am alten Fürſtenbrunner Weg wurde unter Berückſichtigung der architektoni⸗ ſchen Wirkung weiter bearbeitet. Ueber die wirtſchaftliche Entwäſſerungsmöglichteit außerhalb des Stadtgebietes Charlottenburgs gelegener Gebiete wurden Unterſuchungen angeſtellt. U. a. wurde der Anſchluß des Kraftwerks Unterſpree, der Waldſchulen im Grunewald und der Strafanſtalt Plötzenſee an die Charlottenburger Kanaliſation unterſucht. Zur Prüfung der Frage, ob es zweckmäßig iſt, eiſen⸗ betonummantelte Tonrohre größeren Durchmeſſers bei den Kanaliſationsbauten Chalottenburgs zu ver⸗ wenden, wurden auch im vergangenen Jahre Verſuche und eingehende Koſtenvergleiche angeſtellt, welche die Wirtſchaftlichkeit und techniſche Ueberlegenheit der neuen Rohre erwieſen. Die durch den Bau der Kurfürſtendamm⸗Linie erforderliche Aenderung der Kanaliſationsleitungen mit den notwendig werden⸗ den Dückern wurden entworfen. Die angefertigten Kanaliſationskoſtenanſchläge umfaßten 925 500 ℳ, 8318 m Tonrohrleitung und 1742 m gemauerte Kanäle. Bauentwürfe der Kanaliſation. Für ſämtliche neu zu regulierenden Straßen wurden Bauzeichnungen angefertigt. Sie betrafen 10 477 m Tonrohrleitung und 1086 m gemauerte Kanäle und umfaßten eine Koſtenſumme von 509 100 ℳ. Außerdem wurden die Bauzeichnungen des proviſoriſchen Pumpwerks Neu⸗Weſtend aufgeſtellt, desgleichen diejenigen für die Anſchluß⸗, Ueberfall⸗ und Ausmündungsbauwerke der Zuführungskanäle von Neu⸗Weſtend und der Kolonie an der Heerſtraße ſowie des proviſoriſchen Notauslaſſes auf den Dahlemer Wieſen.