— 100 — Im Berichtsjahre ſind wiederum arbeitswillige, aber beſchränkt erwerbs⸗ fähige Perſonen mit leichten Arbeiten im Straßenreinigungsbetriebe beſchäftigt wor⸗ den, um ſie vor der Inanſpruchnahme der Armenpflege zu bewahren. Die Leute wurden mit Papierſammeln auf den Bürgerſteigen und Promenaden und mit ſonſtigen leichten Ar⸗ beiten beſchäftigt und erhielten einen Tagelohn von 2,— ℳ und 2,25 %1. In dieſer Weiſe ſind im Berichtsjahre 29 beſchränkt erwerbsfähige Perſonen bei der Straßenreinigung tätig geweſen. Das zu reinigende Straßengebiet hatte an Flächeninhalt: Bei Beginn Am Schluſſe Art des Jahres der Straßenfläche m m Straßendammfläche. 1 537 548 1 626 002 Bürgerſteigflächhe. 1 336 376 1 416 575 Promenadenflähhe 48 706 49 212 Zuſammen 2 922 630 3 091 789 Von der am Schluſſe des Jahres vorhandenen 1 626 002 am großen Straßendammfläche ent⸗ fallen: 1 008 787 am auf aſphaltierte Straßen 447 166 „ „ gepflaſterte — 95 270 „ ,„ chauſſierte 4 74770 „ , Straßen mit Holapflaſter Sa. 1 626 002 qm. Das Arbeitsgebiet hat ſich demnach um 169 159 qm vergrößert und zwar die Straßendammfläche um 88 454 am und die Bürgerſteigfläche um 80 199 am. Es wurden rund 40 600 ebm Straßenkehrricht und 6300 ehm Baggerſchlamm der Straßenſinkkäſten nach den Abladeplätzen abgefahren. Das Beſprengungsgebiet umfaßt 666 427 am, die allgemeine Straßen⸗ beſprengung erfolgte an 201 Tagen. Der Waſſerverbrauch ſtellte ſich für das Waſchen der Straßen auf 162 593 cbm, für das Beſprengen der Straßen auf 133 329 ehm, zuſammen auf 295 922 cbm. Zwecks Bekämpfung des Straßenſtaubes wurden größere Verſuche mit Weſtrumit und Chlorcalciumlauge gemacht. Weſtrumit wurde in 1—2 =iger Löſung auf Asphaltſtraßen, Chlorcalciumlauge auf Steinpflaſter⸗ und chauſſierten Straßen angewandt. Ueber das Ergebnis der Weſtrumit⸗Beſprengung läßt ſich bei der Kürze der Verſuchsdauer eines Sommers noch kein abſchließendes Urteil fällen. Dagegen haben die Verſuche mit der Chlor⸗ calciumlauge dazu geführt, daß einige in der Nähe des Herſtellungsortes der Lauge belegene chauſſierte Straßen jetzt regelmäßig mit der Lauge beſprengt werden. Das neue Verfahren der Schneebeſeitigung (vergl. Bericht 1909) hat ſich praktiſch und finanziell durchaus bewährt. Im allgemeinen hatte der Winter des Berichts⸗ jahres eine ſehr milde Witterung, ſodaß nur in 3 Fällen vorübergend Hilfskräfte, Schneepflüge, Hilfswagen ꝛc. eingeſtellt werden mußten. Es wurden rund 12 300 chm Schnee durch Geſpanne und 15 700 ehm Schnee durch Karrenarbeit, zuſammen 26 000 ehm Schnee, mit einem Koſtenaufwande von 21 000 ℳ beſeitigt. Durch die wirtſchaftlich vorteilhaftere Karrenarbeit wurde eine Erſparnis von rund 4000 ℳ gegenüber der Abfuhr des Schnees durch Geſpanne erzielt. Bei der Schneebeſeitigung waren bis zu 422 Hilfsarbeiter beſchäftigt. An Schneebeſeitigungsgeräten wurden neu beſchafft: 2 Schneepflüge, 100 Karren und eine große Anzahl von Handgeräten. 3. Die Müllbeſeitigung. Die im Berichtsjahre von jedem Grundſtück erhobene Gebühr betrug 0,9 % des Gebäudenutzungswertes. Die der „Dreiteilung“, Allgemeinen Müllverwertungsgeſellſchaft m. b. H. vertraglich zu ſtehende Vergütung beträgt 1,80 ℳ pro Kopf der Bevölkerung. Aus dem Stadtgebiete wurden 33 600 t Aſche, Schlacken und Kehricht, 5400 t Speiſe⸗ reſte 0 Küchenabfälle, 11 000 t ſonſtige Müllbeſtandteile, im ganzen 50 000 t Hausmüll abgefahren. 4. Die Bekleidungskammer. Die Zahl der Bekleidungsempfänger hat ſich von 694 auf 729 alſo um 35 Köpfe erhöht. Boten und Pförtner haben zu ihrer bisherigen Bekleidung noch Tuchpelerinen er⸗ halten. Außerdem ſind den 3 ernannten Kolonnenführern der Parkverwaltung Mäntel und Paramatta⸗Pelerinen verabfolgt worden. Da von der Direktion für das Feuerlöſchweſen beantragt worden iſt, die Feuer⸗ wehrmannſchaften mit Tuchpelerinen auszuſtatten, ſind probeweiſe 25 Stück ſolcher Pelerinen beſchafft und in Tragung gegeben.