— 187 — Der Aufenthalt in der Waldſchule hat für die Kinder, deren Zahl zwiſchen 95 und 99 ſchwankte, nach den Feſtſtellungen des Waldſchularztes den gehofften Erfolg gehabt. Kein Kind, das längere Zeit die Waldſchule beſuchte, hat nach dem ärztlichen Bericht die Waldſchule ver⸗ laſſen, ohne daß eine auch objektiv nachweisbare Hebung des Geſundheitszuſtandes zu ver⸗ zeichnen geweſen wäre. Bei den meiſten nahm das Körpergewicht erfreulich zu, und alle Kinder zeigten beim Schluß der Waldſchule ein friſches und geſundes Ausſehen. Auch in erziehlicher und unterrichtlicher Hinſicht ſind befriedigende Erfolge zu ver⸗ zeichnen. Infolge des ſtetigen engen Verkehrs zwiſchen Lehrern und Kindern befleißigten ſich letztere anhaltend eines wohl anſtändigen und geſitteten Benehmens, und die tägliche nahe Be⸗ rührung der Kinder untereinander weckte das Gefühl der Freundſchaft und Kameradſchaft und die Bereitwilligkeit zu gegenſeitiger Hilfeleiſtung. Nach ihrer Rückkehr in die Mutteranſtalten iſt die große Mehrzahl der Waldſchulkinder mit den früheren Klaſſengenoſſen mitfort⸗ gekommen; einer kleinen Anzahl, deren Leiſtungen hinter denen der übrigen zurückgeblieben waren, ſteht eine größere Anzahl gegenüber, deren Leiſtungen beſſer geworden waren. Was das Verſetzungsergebnis anbelangt, ſo konnten von 47 Schülern der Michaelisklaſſen 43 verſetzt werden. Von den vier nicht verſetzten Schülern waren 3 bereits mit erheblichen Lücken in die Waldſchule eingetreten. Am 29. September wurde die Waldſchule geſchloſſen. Während der großen Ferien vom 2. Juli bis 8. Auguſt 1910 iſt in der Waldſchule eine Tagesferienkolonie eingerichtet worden. Zur Aufnahme gelangten nur Schüler und Schüle⸗ rinnen der höheren Lehranſtalten bis zum 14. Lebensjahr. Die Aufſicht über die Kinder übten ein Lehrer und eine Lehrerin aus. Die Beköſtigung erfolgte in der üblichen Weiſe. Als Bei⸗ trag für die Verpflegung und die Mitbenutzung der Waldſchuleinrichtung ſind von den Eltern für jedes Kind 2 ℳ für den Tag erhoben worden. Die Ferienkolonie wurde von 52 Kindern beſucht. Durch den Aufenthalt in geſunder Waldluft während des ganzen Tages, durch er⸗ friſchendes Jugendſpiel mit Altersgenoſſen, durch Wanderungen in den Wald, durch Luft⸗, Brauſe⸗ und Sonnenbäder konnte auch hier bei faſt ſämtlichen Kindern eine Kräftigung und Stärkung des Körpers, Friſche des Geiſtes und des Gemüts, ſowie überhaupt eine Hebung des Geſamtbefindens erzielt werden. 4. Die Bürgermädchenſchule. Michaelis 1910 erreichte die Einrichtung von Michaelis⸗Klaſſen mit der Eröffnung einer 1 M ihren Abſchluß. Zugleich wurde die am 1. Oktober 1903 geſchaffene, bisher offene Lehrerinſtelle durch die Lehrerin Caspari beſetzt. 8 Zu Beginn des Sommerhalbjahres der letzten 10 Jahre war die Schule von nach⸗ ſtehender Anzahl von Schülerinnen beſucht: 1902 1903 1904 1905 1906 1907 1908 1909 1910 1911 530 531 559 564 546 564 539 540 532 573 Unterhaltungskoſten. Bezeichnung der Ausgaben und Einnahmen 1908 1909 1910 Frequenz am Anfange des Winterhalbjahres. 563 557 555 A. Aus Lee % % % 1. Perſönliche Koſten: Beſolduugen . ee e 57 786 63 66 711,66 71 444,52 Stellvertretung und Mehrſtunden 1153552 2 329,16 3 590 85 ugendpuice) :, 200,00 K 270,00 um Ausgleich von Beſoldungsunterſchieden. K 187,50 rhebung des Schulgeldeses 228.00 224,00 224 00 Schreiohuſe 2. . 2 222 2 2 114,00 112 00 168.00 Verwaltung der Lehrer⸗ und Schülerinnenbibliothek 175.00 175.00 200,00 amilienzuagennn — 450.00 tſchädigung für eine Schulärzin 300,00 300,00 Teuerungszulagen , e 3 890,00 2 955,00 — Insgemin — 450,00 — 1. Summe perſönlicher Koſten ] 64 229,20 73 444,32 76 347,37 ) Der für die Bürgermädchenſchule eingeſetzte Betrag ſtellt die Vergütung an die Spielleiter dar.