— 139 — 5. Die Gemeinde⸗ und Hilfsſchulen. Die Gemeindeſchulen waren wie bisher 7 ſtufig. Die einzelnen Schulen zählten 9—25 Klaſſen; die Geſamtfrequenz betrug im Oktober 1910 24 665. Der Lehrkörper beſtand aus 33 Leitern, 437 Lehrern, 133 wiſſenſchaftlichen und 30 Handarbeitslehrerinnen. Zahl der Schulen und Klaſſen. Oſtern 1910 wurde die Gemeinde⸗ ſchule XXX neu errichtet. Michaelis 1910 wurde das neue Schulhaus Weſtend bezogen. Es wurden dorthin die Gemeindeſchulen XXVII und XXVIII verlegt. Neu eröffnet wurden die Gemeindeſchulen XXXI (katholiſch) und XXXII. Es waren vorhanden: 14 voll entwickelte Knabenſchulen, 14 voll entwickelte Mädchenſchulen und 4 in der Entwickelung be⸗ griffene Gemeindeſchulen (XXIX, XXX, XXXI und XXXII). Die Gemeindeſchulen XXIX, XXXI und XXXII hatten Knaben⸗ und Mädchenklaſſen, Gemeindeſchule XXX nur Knaben⸗ klaſſen. Die Zahl der Klaſſen belief ſich im Sommer auf 571, im Winter auf 587. Im Sommer waren 92, im Winter 88 Klaſſen in Mietsräumen und einigen in ſtädtiſchen Beſitz übergegangenen ehemaligen Wohnhäuſern und in Baracken untergebracht. Außerdem waren im Sommerhalbjahr 2, im Winterhalbjahr 3 fliegende Klaſſen vorhanden. Die im Berichtsjahre eingetreternen Veränderungen in dem Lehr⸗ und ſon⸗ ſtigen Perſonal der Gemeindeſchulen ſind folgende: Zu Rektoren wurden gewählt: Zum 1. Oktober 1910 Lehrer Frädrich für die Ge⸗ meindeſchule IV als Erſatz für den in den Ruheſtand verſetzten Rektor Zoellner und Lehrer Riedel für die Gemeindeſchule XXXII. 5 Angeſtellt wurden: a) 39 Lehrer, und zwar im Sommerhalbjahr: die Lehrer Lücke; Spreen; Albrecht; Steak; Pakuſch: Wegener II, Friedrich; Schultze II, Fritz; Richter vI, Friedrichz Richter v, Paul, Schulz IV, Ernſt; Voigt 1, Adolf; Schmidt. Fritz; Blum; Boriſch; Klingbeil; im Winterhalbjahr: die Lehrer Lukas; Schrader; Tietz; Block; Feßkorn:; Kühn II. Guſtav; Köhler; Reinberg; Meißner; Zietlow, Roß; Lehmann 11, Jobannes; Gärtner: Voat, Wil⸗ helm; Schmidt VI, Georg; Bratkus; Schröder, Garduhn; Looſe; Spohr; Böhme; Schulz V, Ernſt; Schönlein; „ b) 15 Lehrerinnen, und zwar im Sommerhalbiahr: die Lehrerinnen Brenck, Winde, Aron, Hannebohn; im Winterhalbiahr die Lehrerinnen von Fiedler, Schmidt I1I1I, Frieda, Willigmann, Kahlmeier, Ongley, Fleſſing II, Katharina, Brandi, Urlaub, Schäfer, Homann und von Dorpowski; 6 c) 5 Handarbeitslehrerinnen, und zwar im Sommerhalbjahr: die Handarbeits⸗ lehrerinnen Lepach, Kindt I1, Charlotte, Ruprecht; im Winterhalbjahr: die Handarbeits⸗ lehrerinnen Schiya und Thurau. Ausgeſchieden ſind: a) 15 Lehrer, und zwar infolge Ablebens: Lehrer Radeke 11, Ernſt (30. 7. 10): infolge ihrer Verſetzung in den Ruheſtand: Mittelſchullehrer Wolff und Lehrer Krüger I1, Ludwig, auf eigenen Antrag: Lehrer Müller VvI, Oskar, infolge ſeiner Wahl als Lehrer in Magdeburg, Lehrer Ziemann infolge ſeiner Wahl als Rektor in Boianowo, ferner die Lehrer Lewin 1, Friedrich und Albrecht 1, Otto, welche an die Hilfsſchule, Lehrer Stob⸗ ſchinski, welcher an die Schwerhörigen⸗Schule, die Lebrer Fleiſcher und Wegener, welche an die Fortbildungsſchule für männliche Perſonen, Lehrer Kraefft, welcher als Ober⸗ lehrer an die Siemens⸗Oberrealſchule, Lehrer Manteuffel, welcher als Turnlehrer am Mommſen⸗Gymnaſium, Lehrer Proske, welcher als Vorſchullehrer an die Siemens⸗ Oberrealſchule und die Lehrer Wittwer und Schüler, welche als Lehrer an die Realſchule berufen wurden; 5) 6 Lehrerinnen, und zwar die Lehrerinnen Krauſe 1, Katharina, Schade, Gerlach, Lehmann, Witte IV, Maria und Winde wegen ihrer Verheiratung; c) 2 Handarbeitslehrerinnen. und zwar Handarbeitslehrerin Zieting wegen ihrer Verheiratung und Handarbeitslehrerin Dehnert, welche an die Höhere Mädchenſchule I1V berufen wurde. Die Zahl der Schulärzte ſtieg am 1. Dezember 1910 durch dic Wahl des Ir Schiffer auf 18. Städtiſche Schulkindergärten. Im Sommer 1910 wurde ein neuer ſtädtiſcher Kindergarten errichtet. Insgeſamt beſtanden nunmehr 7 Schulkinderaärten, und zwar 2 in der Nehringſtraße 10, 1 Bismarckſtraße 22, 1 Lützowerſtraße 5, 1 im Schulhaus in der Hallerſtraße. 1 im Schulhauſe Snbelſtraße 2123 und 1 im Schulhauſe Joachimsthaler⸗ ſtraße 31/32. Die Beſchäftiaungszeit in den Kindergärten dauerte 3—4 Stunden täglich. Die Oberleitung blieb der Lehrerin Damrow übertragen, der zugleich die Leitung einer Ab⸗ teilung des Kindergartens oblag. Die übriaen Ahteilungen waren geprüften Kindergärtne⸗ rinnen übergeben. Daneben waren wieder einige in der Ausbildung für Kinderpflege ſtehende Schülerinnen der Mädchenfortbildunasſchule als Helferinnen tätig. Die Geſamtzahl der Kinder⸗ gartenzöglinge betrug im Sommerhalbjahr 206, darunter 21 noch nicht ſchulpflichtig: Kinder, im Winterhalbiahr 216, unter letzteren 21 noch nicht ſchulpflichtige Kinder. Von den 135 bezw. 195 Schulpflichtigen wurden am Ende der Halbiahre 138 bezw. 155 ſchulreif, d. ſ. 74,59 % bezw. 79,49 %.