—— 1442 — Zahl der am Handfertigkeitsunterricht teilnehmenden Schüler: 1906 1907 1908 1909 1910 Art der Handfertigkeit — Som⸗ Minteiſ Som⸗ Winterſ Som⸗ Winteiſ Som⸗ Winterſ Som⸗ Winter mer mer mer mer mer Hobelarbeiten. 114 124] 138] 145] 168 151] 179] 165 166 178 Kerbſchuut. 92 120] 106] 113] 60 54 263] 228] 273 256 Papparbeiten. 109 597 144 133] 202 180] 227 268] 263 234 Summe] 315 341] 388 391 ] 430 385] 669 661 702] 668 Der zur Ausbildung von Lehrern im Oktober 1909 eingerichtete Pappkurſus wurde nach einjähriger Dauer im September 1910 beendet. Haushaltungsunterricht iſt obligatoriſch für alle Mädchen im letzten Schuljahre, drei Stunden wöchentlich. Die Zahl der Kurſe betrug im Sommerhalbjahr 54, im Winterhalbjahr 56. Zu den vorhandenen 12 Haushaltungsküchen traten Michaelis zwei weitere im neuen Schulhauſe Leiſtikowſtraße 7/8 hinzu. Den mit der Verwaltung der Küchen beauftragten Lehrerinnen wird ſeit dem 1. April 1910 eine Vergütung gewährt, wenn mehr als 4 Haushaltungskurſe in der betr. Küche ſtattfinden. Franzöſiſcher Unterricht für würdige und begabte Schüler und Schüle⸗ rinnen der Klaſſen 1—III, 4 Stunden wöchentlich. Im Sommerhalbjahr waren 15 Knaben⸗ und 17 Mädchenkurſe, im Winterhalbjahr 16 Knaben⸗ und 17 Mädchenkurſe vorhanden. Den Zoologiſchen Garten beſuchten 20 857 (1909: 20 882) Kinder. Die Urania wurde von den erſten Klaſſen je einmal im Sommer⸗ und im Winterhalbjahr be⸗ ſucht. Es wurden folgende Themata behandelt: a) Sommerhalbjahr: Experimentalvortrag „Die verſchiedenen akuſtiſchen Schwingungen und ihre Demonſtration“, Projektionsvortrag „Eine Wanderung durch Rom“; p) Winterhalbjahr: Experimentalvortrag „Elektromagnetis⸗ mus und die Elektromotoren“, Projektionsvortrag „Die Entdeckungsgeſchichte des Nordpols“. Im Schillertheater fanden für die in den beiden letzten Schuljahren ſtehenden Kinder 4 Nachmittagsvorſtellungen ſtatt; am 14. und 17. Dezember 1910 und am 18. und 22. März 1911; je zweimal wurde „Wilhelm Tell“ und „Die Jungfrau von Orleans“ ge⸗ geben. Iugendkonzerte wurden vom Direktor Hutſchenreuter am 17. und 24. Sep⸗ tember 1910 in der Aula der 16. Gemeindeſchule am 10. und 17. Dezember 1910 in der Aula der 3. höheren Mädchenſchule und am 18. und 25. März 1911 in der Aula der Kaiſer⸗ Friedrich⸗Schule veranſtaltet. JIugendſpiele fanden vom 1. Mai bis Ende September 1910 unter Leitung von 52 Lehrern und 10 Lehrerinnen ſtatt. Es beteiligten ſich an ihnen 48 357 (1909: 45 348) Schüler und Schülerinnen der Klaſſen I1—vI. Während der Sommerferien wurde an ſämt⸗ lichen Wochentagen auf drei Spielplätzen unter Leitung je eines Lehrers geſpielt. An dieſen Ferienſpielen nahmen im ganzen 11 618 Kinder teil. An den Ferienſpielen der B⸗Klaſſen be⸗ teiligten ſich 1156 Kinder. Für die Kinder der VII. Klaſſen (35 Knaben⸗, 36 Mädchenklaſſen) traten auch in dieſem Jahre an Stelle des Turnunterrichts Spielſtunden, die einmal in der Woche unter Leitung des Klaſſenlehrers ſtattfanden. Das g. öffentliche Spielfeſt wurde am 28. Auguſt 1910 unter Teilnahme von 63 Spielabteilungen der Schulen auf dem neuen Spiel⸗ platz an der Spandauer Chauſſee veranſtaltet. Am Sonntag vorher fand ein Dreikampf für Knabenſchulen ſtatt. Er beſtand in: 1. Weitſprung, 2. Schleuderballwerfen und 3. 100 m⸗ Laufen. Die Zahl der Spielplätze hat ſich gegen das Vorjahr um 1 vermehrt. Schülerwanderungen von 5—6 tägiger Dauer wurden im Berichtsjahre nach verſchiedenen Punkten der Mark, nach Rügen, der Sächſiſchen Schweiz, und dem Rieſen⸗ gebirge unternommen. Berückſichtigt wurden die I. und II. Klaſſen der Knabenſchulen vII, XXI und XXV mit je 14 bezw. 17 Schülern, zuſammen 45 Knaben, und die der Mädchen⸗ ſchulen vI und XII mit 33 Teilnehmern, ſo daß zuſammen 78 Kinder eine Wanderung mit⸗ machten. An 32 halbtätigen Ferienwanderungen nahmen 3065 Kinder teil. Jedes Kind er⸗ hielt unentgeltlich 1—2 Glas Milch. Außerdem wurden noch 62 halbtägige Wanderungen nach dem Grunewald und der Jungfernheide mit einer Teilnehmerzahl von 4209 Kindern unter⸗ nommen. Eislauf: Im Winter wurde auf den Spielplätzen in der Goethe⸗ und Niebuhr⸗ ſtraße und auf Weſtend je eine ſtädtiſche Eisbahn zu unentgeltlicher Benutzung für Ge⸗ meindeſchulkinder eingerichtet. Schwimmunterricht wurde auf Veranlaſſung der Schulverwaltung erteilt: a) in der ſtädtiſchen Volksbadeanſtalt an 200 Kinder (100 Knaben und 100 Mädchen) von Gemeindeſchullehrern und einer Lehrerin; p) in der Militärſchwimmanſtalt des „Königin Eliſabeth⸗Garde⸗Grenadier⸗Regiments“ an 60 Schüler; c) in der Badeanſtalt „Kochſee“ an 80 Schüler vom „Charlottenburger Schwimmverein von 1887“, dem wieder eine ſtädtiſche Bei⸗ hilfe gewährt wurde.