— 159 — Im ganzen hatten ſich 61 Teilnehmer gemeldet, die in einem Ober⸗ und einem Unterkurſus unterrichtet wurden. Den Oberkurſus beſuchten 38, den Unterkurſus 23 Schiffer. Zur Elbſchifferprü⸗ fung meldeten ſich 22 Schiffer. 21 von ihnen erhielten das Patent, darunter 8 mit der Berechtigung zur Führung von Dampfſchiffen. Der Unterricht hat auch in dieſem Jahre eine Erweiterung erfahren, es wurde wöchentlich 3 Stunden mehr unterrichtet in Schiffsmaſchinenkunde, Statiſtik, Unfallverhütung und in erſter Hilfeleiſtung bei Unglücksfällen. Wie bisher die Glaſer, Barbiere, Inſtallateure, Bäcker und Schlächter, ſo haben auch die Tapezierermeiſter den Antrag geſtellt, praktiſchen Werkſtattunterricht im Umfang von wöchentlich 3 Stunden in der Fortbildungsſchule durch einen Handwerksmeiſter erteilen zu laſſen. Die Stadt hat dieſem Antrage gerne Folge gegeben. Es bricht ſich immer mehr die Er⸗ kenntnis Bahn, daß bei der fortſchreitenden Spezialiſierung der Arbeitsgebiete, bei der Ver⸗ ſchiedenartigkeit der Teilaufgaben innerhalb eines Berufes eine Ergänzung der Meiſterlehre durch Werkſtattunterricht in der Fortbildungsſchule notwendig iſt. Der Werkſtatt⸗Unterricht in der Fortbildungsſchule ſoll nicht die Meiſterlehre erſetzen, aber er bildet eine notwendige Ergänzung derſelben, um dem heranwachſenden Handwerkerſtand die nötige Allſeitigkeit, Ver⸗ tiefung und Tüchtigkeit im Berufe nach Möglichkeit zu vermitteln. Die jugendfürſorglichen Veranſtaltungen waren die gleichen wie bisher: Klaſſenſpaziergänge, größere Ausflüge, Unterhaltungsabende, Beſichtigung von Muſeen und Fabriken, Beſuch des Schillertheaters uſw. Zur Pflege der Geſellſchaft und des Sports haben ſich zwei Vereinigungen gebildet, die aus den Schülern der kaufmänniſchen und der Metall⸗ arbeiterklaſſen hervorgegangen ſind. Die Beſtrebungen dieſer Vereinigungen, denen je ein Lehrer als Berater zur Seite ſteht, werden nach Möglichkeit gefördert. Das Lehrerkollegium beſtand am Ende des Berichtsjahres aus einem Direktor, 17 Lehrern im Hauptamte und 83 im Nebenamte beſchäftigten Stundenlehrern. Zur praktiſchen Ausbildung wurden drei Lehrer auf längere Zeit beurlaubt; der eine arbeitete bei einem Zimmermeiſter, der andere bei einem Bäckermeiſter und der dritte beſuchte acht Wochen lang die Hirſch'ſche Schneiderakademie. Zwei Lehrer machten Studienreiſen in die Induſtrie⸗ ſtädte des Rheinlandes und Süddeutſchlands. Wie im Vorjahre beſuchte wiederum eine größere Anzahl Lehrer die Kurſe des Vereins für Wirtſchafts⸗ und Gewerbekunde. Die für die Fortbildungsſchule aufgewendeten Geſamtkoſten beliefen ſich auf 185 997,75 %ℳ für laufende und 1 649,46 ℳ für einmalige Ausgaben, zuſammen auf 187 647,21 ℳ. Hiervon wurden 2840 ℳ durch Schulgeld und 244 ℳ durch Teilnehmerbeiträge gedeckt. 20 000 ℳ Zuſchuß leiſtete der Staat, 1000 ℳ die Schlächter⸗, 200 %ℳ die Tapezier⸗, 100 %ℳ die Bäcker⸗ und 50 ℳ die Barbierinnun g. Somit blieb für die Stadtgemeinde noch eine Nettoausgabe von 163 213,21 . Ueber den Beſuch der Pflichtklaſſen, der wahlfreien kaufmänniſchen Kurſe und der freiwilligen gewerblichen Klaſſen gibt folgende Ueberſicht Auskunft. 41 Sommer 1910 Winter 1910/11 ie Zahl 3abl für der Klaſſen der Schüler] der Klaſſen der Schüler A. Pflichtklaſſen. Kaufleute. 17 396 17 413 Maſchinenbauer 4 85 4 86 Schloſſer. 15 360 15 349 Inſtallateure, Klempner 3 52 3 4⁴ echanikfer 5 112 6 127 1 4 Stellmacher 3 53 3 50 Glaſer.. 2 39 2 40 Baugewerbe 4 89 4 86 Mar. 5 93 4 86 Töpfer, Stuckateur 2 29 2 31 Gärnner 1 23 1 21 Buchgewerbe 4 7 42 65 Schneider 3 64 3 78 Schuhmacher 2 43 2 41 Sattler, Tapezierer 4 63 3 61 ücker , 7 146 7 150 Teuner , 2 35 2 37 Barbiere, Friſeure 3 80 3 79 Schtuchterr 1 16 1 9 Steinſetzer und div 1 31 2 28 Surobuichen . 5 107 4 104 Arbeiter 38 884 40 870 Dütsnaſe... 2 1 19 1 21 132 2 889 132 2 876