Arbeitgebern (Hausbeſitzern uſw.) die für die von ihnen Beſchäftigten Invalidenmarken nicht ver⸗ wendet hatten, eingezogen werden. Gemäß §§ 155 und 157 des Geſetzes wurde der Magiſtrat als untere Verwaltungsbehörde zur Entſcheidung von Streitigkeiten in 41 (1909: 34, 1908: 24) Fällen angerufen. Da⸗ von wurden erledigt: 1910 1909 1908 durch förmliche Entſcheiduung 20 22 2 durch Vorbeſcheidd. 19 6 17 durch Zurücknahme und auf andere Weiſe. 2 6 5 In 3 Fällen (1909: 1, 1908: 0) wurde die diesſeitige Entſcheidung durch Beſchwerde bei dem Regierungspräſidenten, jedoch ohne Erfolg, angefochten. 3. Die Unfallverſicherung. Gewerbe⸗ und Bauunfallverſicherung. Die Zahl der Anmeldungen zur Unfallver⸗ ſicherung iſt gegen die vergangenen Jahre erheblich angewachſen. Es wurden 655 (1909: 494, 1908: 395) Betriebe zur Verſicherung angemeldet. Die weitaus meiſten entfallen auf die Nord⸗ öſtliche Baugewerks⸗Berufsgenoſſenſchaft und die Nordöſtliche Eiſen⸗ und Stahlberufsgenoſſen⸗ ſchaft und zwar auf die erſtere 205 und die letztere 167; hierauf folgen die Lagerei⸗ und Fuhrwerks⸗Berufsgenoſſenſchaft mit je 63, die Fleiſchereiberufsgenoſſenſchaft mit 52, die Be⸗ kleidungsinduſtrieberufsgenoſſenſchaft mit 24, die Nahrungsmittelinduſtrieberufsgenoſſenſchaft mit 17, die Berufsgenoſſenſchaft für Feinmechanik mit 16, die öſtliche Binnenſchiffahrts⸗ berufsgenoſſenſchaft mit 14 Betrieben. Die noch fehlenden Betriebe ſind auf die übrigen Berufsgenoſſenſchaften verteilt. Die Aufnahme in das Kataſter wurde bei 9 Betrieben ab⸗ gelehnt. 2 Betriebsinhaber erhoben hiergegen Beſchwerde beim Reichsverſicherungsamt, welche auch Erfolg hatten. 212 Betriebe wurden im Kataſter gelöſcht und zwar infolge Betriebsver⸗ legungen und Einſtellungen. Auch hier entfällt die Mehrheit der Löſchungen mit 129 auf die Nordöſtliche Baugewerks⸗Berufsgenoſſenſchaft, die übrigen 83 gelöſchten Betriebe kommen auf die ſonſtigen Berufsgenoſſenſchaften. Gemäß § 104 des Gewerbeunfallverſicher ungsgeſetzes wurden von der Nordöſtlichen Bau⸗ gewerks⸗Berufsgenoſſenſchaft 6 (1909: 4) Anträge wegen Sicherung der fälligen Prämien⸗ beträge geſtellt und diesſeits die erforderlichen Anordnungen gegen die zahlungsunfähigen Unter⸗ nehmer erlaſſen. Im Berichtsjahre wurde von 24 (1909: 20, 1908: 16) Unfallverletzten Einſpruch gegen die vorläufigen Rentenfeſtſetzungen der Berufsgenoſſenſchaften erhoben. Kapitalabfindung ihres Rentenanſpruches beantragten 19 (1909: 16, 1908: 22) Renten⸗ empfänger. Dieſen Anträgen wurde in Uebereinſtimmung mit dem Gutachten der Armendirektion zu⸗ geſtimmt. Infolge Antrages der Schmiedeberufsgenoſſenſchaft wurde gemäß § 121 des Gewerbeunfall⸗ verſicherungsgeſetzes 1 Beamter vereidigt. Zur Deckung der Entſchädigungen für Unfälle, welche bei Bauten von geringerer als ſechstägiger Dauer (§ 23 b des marandt der Renwenſteer 2 vorgekommen ſind, hatte die Stadt⸗ g, als Anteil an die Verſicherungsanſtalt der Nordöſtlichen Baugewerks⸗Berufsgenoſſenſchaft den etrag von 663,45 ℳ (1909: 743,84 ℳ, 1908: 661,39 ℳ) abzuführen. Unfallverſicherung für Land⸗ und Forſtwirtſchaft. Das Grundſteuerſoll der Sektion 6 der Brandenburgiſchen landwirtſchaftlichen Berufsgenoſſenſchaft, die nur die Stadt Charlotten⸗ burg umfaßt (vergl. Verw. Bericht 1907 S. 139) betrug nach der Umlageberechnung der Bei⸗ träge 4225,93 ℳ (1909: 4486, 54 ℳ, 1908: 4275,92 ℳ). Unter Zugrundelegung dieſes Be⸗ trages waren 4300,71 ℳV (1909: 4740,72 ℳ, 1908: 4630,84 ℳ) an Beitragen aufzubringen. außerdem wurden 73,05 ℳ (1909: 243,26 ℳ, 1908: 184,06 ℳ) an Verwaltungskoſten er⸗ ſtattet. Die Mitgliederzahl der Sektion ſtellte ſich auf 155 (1909: 162, 1908 162). Für die Einziehung der Beiträge erhielt die Sadtgemeinde 84,52 ℳ (1909: 94,81 ℳ, 1908: 96,30 ℳ) Hebegebühren. Von 14 (1909: 12, 1908: 12) Unfällen iſt nur 1 (1909: 3, 1908: 2) als rentenpflichtig aner⸗ kannt worden (Handverletzung). Im Berichtsjahre ſind 4 Rentenbeſcheide erteilt worden, und zwar 1 Feſtſtellungsbeſcheid und 3 Ablehnungsbeſcheide, welche ſämtlich rechtskräftig ſind. B. Die ſtädtiſche Sparkaſſe. Allgemeines. Die Sparkaſſe hat ſich auch in dieſem dem 23. Geſchäftsjahre, erfreu⸗ lich weiterentwickelt. In dem letzten Jahre erreichte die Anzahl der Sparer zum 1. Male 100 000 und der Betrag der Spareinlagen 50 Millionen. Die genauen Zahlen ſind in den bezüglichen Ueberſichten gegeben. Zur weiteren Bequemlichkeit der Sparer und zur Entlaſtung des ſtets mehr und mehr anſchwellenden Verkehrs in der Hauptſtelle wurde anfangs Mai eine neue Neben⸗ ſtelle, Nr. II, in dem zur höheren Töchterſchule II1 gehörigen Direktorwohnhaus in der Danckelmannſtraße 26/28, ſowie eine weitere, die VIII. Annahmeſtell e, in der Wilmers⸗ dorferſtraße 147 eröffnet. Der Verkehr in der neuen Nebenſtelle hebt ſich langſam aber ſtetig von Monat zu Monat. Die bisherige Satzung mit ihren Nachträgen wurde am 1. November 1910 durch eine neue erſetzt, welche von den ſtädt. Körperſchaften unter dem 25. Mai 1910 beſchloſſen und vom Oberpräſidenten unterm 26. Juni 1910 genehmigt iſt.