— 170 — 8 Uhr morgens bis 3 Uhr nachmittags geöffnet ſind. Dieſe Aenderung erwies ſich als not⸗ wendig, weil gerade am Sonnabend oft noch in den frühen Nachmittagſtunden Frauen zur Hausreinigung uſw. beſtellt werden, während die ſpäteren, ſonſt der Dienſtbotenvermittlung vorbehaltenen Nachmittagsſtunden nur eine ſehr geringe Frequenz aufwieſen, da Dienſtmädchen in der Regel am Sonnabend keine Zeit zum Aufſuchen eines neuen Dienſtes erhalten. Für die Zeitungsreklame wurden im Berichtsjahre wieder etwas größere Mittel zur Verfügung geſtellt, ſo daß in fünf Berliner und in zwei Charlottenburger . . wöchentlich je einmal inſeriert werden konnte; zum Teil dürfte es auf die vermehrte Zeitungs⸗ reklame zurückzuführen ſein, daß in dieſem Jahre die Vermittlungsergebniſſe in jeder der Frauenabteilungen um etwa 1000 geſtiegen ſind, während die Vorjahre nur bei weitem geringere Steigerungen aufzuweiſen hatten. Von dem bisher üblichen Verfahren, durch die Polizei Reklamezettel in die Dienſt⸗ bücher einkleben zu laſſen, wurde Abſtand genommen, da es ſich in der Praxis zeigte, daß die Dienſtboten dieſes als eine Beläſtigung empfanden; es werden jetzt kleine Heftchen, ent⸗ haltend Aufklärungen über die Vorteile des ſtädtiſchen Arbeitsnachweiſes, von der Polizei in die Dienſtbücher eingelegt. Um bei der Vermittlung von Anfängerinnen⸗Stellen für jugend⸗ liche Dienſtmädchen etwas ſorgfältiger zu Werke gehen zu können und nicht allein auf die Angaben angewieſen zu ſein, welche die Arbeitgeber ſelbſt in der Geſchäftsſtelle machen, iſt beſchloſſen worden, dieſe Stellen vor der Beſetzung durch ehrenamtlich tätige Helferinnen prüfen zu laſſen. Dieſer Beſchluß wird erſt im neuen Geſchäftsjahre zur Ausführung gelangen. Alles Nähere darüber, wie oft ein und derſelbe Arbeitſuchende ſich im Zeitraum eines Jahres um Arbeit bemüht und wie oft einem Arbeitſuchenden eine Stelle nachgewieſen wird, die Verteilung auf die verſchiedenen Berufe, auf die einzelnen Monate, eine Zuſammenſtellung über die angebotenen Löhne in der Abteilung für ungelernte Arbeiter ſowie der Dienſt⸗ boten uſw. iſt aus dem Sonderbericht erſichtlich. Gewerbsmäßige Stellenvermittlung. Ueber den Umfang der gewerbsmäßigen Stellen⸗ vermittlung in Charlottenburg wurde uns durch das Königliche Polizeipräſidium wieder das Zahlenmaterial zur Verfügung geſtellt. Die Tätigkeit jener iſt aus der folgenden Tabelle erſichtlich. Zahl Durch⸗ der Offene Stellen Stellenſuchende Beſetzte Stellen ſchuttt Jahr auf einen Stellen⸗ Stelten⸗ vermittler] weibl. männl. zuſ. weibl. männl. zuſ. weibl. männl. zuf. vermittler 1904 92 20 6700 37 20 707 18 184 40 18 224] 16 554 33 16 587 180 1905] 112 26 076 199 26 275] 22 292 159 22 451 19 429 159 19 588] 175 1906 98 24 513) 142 24 655J 20 138 235 20 373ſ 17 899 131 18 030] 184 1907 91 J24 371I 950 25 321] 20 268] 961 21 229 18 162) 821 18 983] 208 1908 82 ſ43 749 1 271 45 020] 41 365 1 498 42 863 38 085 1 195 39 280) 479 1909 89 51 417 530 51 947 43 3984 301 43 695 39 572 266 39 838] 448 1910 83 38 072 885 38 957J 25 784 1 688 27 472 20 335 584 20 91 228 Nachdem die Zahl der Stellenvermittler im Vorjahr von 82 auf 89 geſtiegen war, iſt die Zahl in dieſem Jahr auf 83 zurückgegangen. Ein Einfluß des nenen Stellen⸗ vermittlungsgeſetzes iſt aus dieſer Zahl nicht ohne weiteres zu erblicken, da die Zahl auch in früheren Jahren Schwankungen aufwies. Der Rückgang in der Vermittlungstätigkeit iſt darauf zurückzuführen, daß ein ſogenanntes Wohnungsreinigungs ⸗Inſtitut in den beiden Vorjahren mit der Zahl von etwa 15 000 vermittelien Stellen in den Geſamtzahlen aufgeführt iſt. In dieſem Jahre ſind die Zahlen dieſes Inſtituts nicht aufgenommen, da dasſelbe nicht mehr zu den gewerbsmäßigen Stellenvermittlern gerechnet wird. Mitgliedſchaft in Verbäuden. Der ſtädtiſche Arbeitsnachweis gehört als Mitglied dem „Verbande Deutſcher Arbeitsnachweiſe“ ſowie dem „Verbande Markiſcher Arbeitsnachweiſe“ an. An der vI. Verbandsverfammlung und Arbeitsnachweiskonferenz, die vom 26. bis 28. Oktober in Breslau ſtattfand, nahmen der Vorſitzende, je ein Vertreter der Arbeitgeber und Arbeitnehmer, ſowie die Verwalterin unſerer Zweigſtelle — Frauenabteilung — teil. Die Verhandlungen ſind inzwiſchen im Druck erſchienen. Der Verband Märkiſcher Arbeits⸗ nachweiſe, welcher bisher aus Mangel an Mitteln keine Tätigkeit entfalten konnte, hat am 1. Februar eine Neuorganiſation beraten und beſchloſſen. In den neugewählten Vorſtand, welchem Vertreter der Provinz, der Städte, der Handelskammer, Handwerkskammer und des Herbergsverbandes gehören, iſt auch ein Vertreter unſerer Stadt gewählt. Für die Tätigkeit des Verbandes wurde ein Arbeitsprogramm feſtgelegt. Als deren Grundſatz iſt zu betrachten, den auf dem Lande und in kleineren Städten vorhandenen Arbeitskräften möglichſt reiche und vielſeitige Gelegenheit zur Betätigung zu geben, dadurch dem planloſen Zuzuge nach den Großſtädten vorzubengen und möglichſt auch den in die Großſtädte ſchon Abgewanderten und