auszuzahlen. Der größte Teil dieſer Perſonen würde ohne die Tätigkeit der Schreibſtube wahrſcheinlich genötigt geweſen ſein, die Hilfe der öffentlichen Armenpflege in Anſpruch zu nehmen, dieſe iſt ſo durch den Zuſchuß, den die Stadtgemeinde der öffent⸗ lichen Schreibſtube in Höhe von 2000 ℳ jährlich gewährt. um etwa das Vierfache entlaſtet worden. Durchſchnittlich ſind in der Schreibſtube 23 Perſonen beſchäftigt geweſen, deren Durchſchnittswochenverdienſt ſich auf 12,84 ſtellte. Von den Aufträgen entfielen die meiſten auf Adreſſenſchreiben (2 632 874 Stück), hektographiſche Abzüge (2340), Maſchinenabzuge (253 482) und Abſchriften mit der Hand und mit der Schreibmaſchine (8376 Seiten). Von 208 Firmen wurden im Jahre 1910 Aushilfen verlangt, und es gelang der Schreibſtube, 197 Arbeitſuchende in ſolche Aushilfsſtellen zu bringen, aus denen ſich in 32 Fällen feſte Stellungen entwickelt haben. Die öffentliche Schreibſtube wird von der Stadt mit einem Jahresbeitrage von 2000 ℳ unterſtützt. D. Das Ledigenheim. Nach dem Geſchäftsbericht der Volkshotel⸗Aktien⸗Geſellſchaft „Ledigenheim“ hat auch das abgelaufene Jahr die Erwartungen befriedigt. Das Haus war ununterbrochen voll beſetzt und das Betriebsergebnis zeigt einen gleichmäßigen, langſam ſteigenden Ueberſchuß. Im Betriebsjahr wohnten 888 Mieter im Heim, hiervon 37 einen Tag, 38 2—3 Tage, 24 4—6 Tage, 32 7—10 Tage, 29 ½ Monat, 97 1 Monat, 238 2—5 Monate, 118 6—9 Monate, 42 10—12 Monate, 218 über ein Jahr, 15 ſeit Eröffnung des Heims. Die Bewohner des Hauſes ſetzten ſich zuſammen aus: 101 ungelernten Arbeitern, 430 gelernten Arbeitern und Handwerkern, 47 Hausdienern, Kellnern und Köchen, 140 Handlungsgehilfen, Reiſenden und Bureauangeſtellten, 67 Beamten aller Art, 32 Technikern, Ingenieuren und Schriftſtellern, 28 Penſionären, Rentenempfängern und dergl., 8 Lehrlingen, 7 Gewerbeſchülern, 17 Studierenden der techniſchen Mittel⸗ und Hochſchulen, 11 Soldaten. Davon waren 118 noch nicht 20 Jahre alt, 611 ſtanden im Alter von 21—40 Jahren, 64 % 7 41—50 77 57 1 51 60 7/ 2⁵ 7 7 61—70 13 „„ „ , Mler 70 „ Die Ordnung im Hauſe wurde nicht geſtört. An Erbbauzins führte die Geſellſchaft 1285 ℳ an die Stadtgemeinde ab. Durch die Ergebniſſe des bisherigen Betriebes des Ledigenheims iſt be⸗ wieſen, daß der Gedanke der Errichtung von ſich ſelbſt erhaltenden Unterkunftshäuſern für unverheiratete Arbeiter praktiſch durchführbar iſt. E. Das Wohnungsamt. In Ausführung eines Beſchluſſes der ſtädtiſchen Körperſchaften wurde im Berichts⸗ jahre ein ſtädtiſches Wohnungsamt eingerichtet. Da das Amt ſeine Tätigkeit erſt am 1. März 1911 begonnen hat, muß von einem eingehen deren Bericht hierüber, insbeſondere auch von der Darbietung ſtatiſtiſchen Materials, in dieſem Jahre abgeſehen werden. Es ſei nur erwähnt, daß Wohnungspflege, (Wohnungsinſpektion), koſtenloſe Vermitt⸗ lung von Kleinwohnungen, Ueberwachungdes Schlafſtellenweſens, Wohnungsſtatiſtik und poſitive Wohnungsfürſorge die Hauptauf⸗ gabe des neuen Amtes ſind. Die für das Wohnungsamt erlaſſenen Beſtimmungen über die Organiſation der Wohnungspflege, die Grundſätze über die Beſchaffenheit von Wohnungen und die Wohnweiſe ſowie die Geſchäftsordnung für die Organe der Wohnungspflege ſind im Anhang abgedruckt. In Ergänzung dieſer Beſt immungen ſind zwei Polizeiverordnungen betr. die Wohnungsanmeldung und das Schlafſtellenweſen erlaſſen worden, die gleichfalls im Anhang zu finden ſind. Ausführlich iſt über die Organiſation des Wohnungsamtes in einer für die Dres⸗ dener Hygieneausſtellung ausgearbeiteten Broſchüre „Das Charlottenburger Wohnungsamt“