— 8 — und Aſchenheim ab. Sämtliche Herren wurden von der Stadtverordnetenverſammlung am 28. Juni 1911 für die Wahlzeit vom 1. Januar 1912 bis zum 31. Dezember 1917 wieder⸗ gewählt. Die Einführung in der Sitzung der Stadtverordnetenverſammlung amn 10. Ja⸗ nuar 1912 begleitete der Oberbürgermeiſter mit folgenden Worten: Im Magiſtrat ſind mit Ablauf vorigen Jahres § Sitze frei geworden, die von der Stadtver⸗ ordnetenverſammlung mit den bisherigen Inhabern wieder beſetzt worden ſind, und zwar ſind gewählt worden die Herren Mittag, Ring, Dr de Gruyter und Aſchenheim zum zweiten Male, die Herren Moll, Ir Schmitt, Ir Jaffé zum dritten Male und unſer älteſtes Mitglied, Herr Stadtälteſter Stendel zum vierten Male. Meine Herren, in dieſer Wiederwahl, zweiten und drikten wiederholten Wiederwahl ſehe ich und ſehen wir alle wohl einen in hohem Maße erfreulichen Beweis für das vertrauensvolle Ver⸗ hältnis, in dem unſere Stadtverordnetenverſammlung zu unſerem Magiſtrat ſteht, und im Namen des Magiſtrats erlaube ich mir, bei dieſer Gelegenheit Ihnen, meine Herren Stadtverordneten, den herz⸗ lichſten Dank für dieſe wiederholte Wiederwahl auszuſprechen, die wir warm und freudig empfinden. Aber auch Ihnen, meine verehrten Herren Kollegen, gilt der herzliche Dank der ganzen Stadt und unſeres Magiſtrats dafür, daß Sie bereit geweſen ſind, die Laſt und Bürde Ihres Amtes, das nicht immer leicht iſt und nicht immer mit lauter Roſen durchflochten iſt, wieder auf Ihre Schultern zu nehmen. Seien Sie überzeugt, daß wir anderen Mitglieder des Magiſtrats uns von ganzem Herzen darüber gefreut haben, daß Sie wieder die Bänke unſeres Magiſtrats zieren werden, und daß Sie uns wieder bei unſeren verantwortungsvollen Arbeiten helfen werden. Möchten Sie nie bereuen, das Amt wieder übernommen zu haben! Möchte es Ihnen immer und ſtets Freude und Genuß bereiten! Indem ich Sie, meine verehrten Herren, auf den von Ihnen bereits geleiſteten Dienſteid verweiſe, überreiche ich Ihnen die Beſtätigungsverfügung, die der Regierungspräftdent für Sie aus⸗ geſtellt hat. 7 Hierauf nahm Stadtverordnetenvor ſteher Kaufmann das Wort: Meine ſehr geehrten Herren Stadträte! Auch ich begrüße Sie namens der Stadtver⸗ ordnetenverſammlung aufs allerherzlichſte bei Ihrer Wiedereinführung in die Amter, die Sie bereits ſeit langen Jahren bekleiden. Der Willkommensgruß, den ich Ihnen zu bieten habe, braucht nur kurz zu ſein: ich nehme Bezug darauf, daß die Stadtverordnetenverſammlung Sie einhellig wieder mit Ihrem Mandate bekleidet hat, und daß wir darin unſer Vertrauen und unſern Dank für ihre bisherige Tätigkeit ausdrücken. Ich wünſche von Herzen, daß Sie alle noch recht lange Ihres Amtes walten, und daß Sie weiter in Ihrer Arbeit die Befriedigung finden mögen, die in dieſer ſelbſtloſen, hin⸗ 20 4. Tätigkeit für ſämtliche Mitglieder der ſtädtiſchen Körperſchaften liegt. Ich heiße Sie herz⸗ lich willkommen. Allgemeine Angelegenheiten der Verwaltung. In der Hochbauverwaltung haben die Hochbau⸗Inſpektionen 1, 11, III die Be⸗ zeichnung „Hochbauamt 1, II, 111“, die Hochbauinſpektion IV die Bezeichnung „Maſchinenbauamt“, in der Tiefbauverwaltung die Tiefbauinſpektionen 1, II, 111 die Bezeichnung „Tiefbauamt 1, I1, III1“, das Brückenneubaubureau die Bezeichnung „Tiefbauamt IV“ erhalten. An Stelle der Amtsbezeichnungen: Bauinſpektor, Stadt⸗ bauſekretär, Straßenreinigungsoberinſpektor ſind die Amtsbezeichnungen Stadtbaumeiſter (Bauamtsvorſteher), Oberbauſekretär und Straßenreinigungsdirektor getreten. Neugeſchaffen ſind Beamtenſtellen mit den neuen Amtsbezeichnungen Magiſtratsrat, Magiſtratsbaurat, bauleitender Techniker. Außerdem ſind im Berichtsjahre Beamtenſtellen neu geſchaffen für: 1 Magiſtrats⸗ aſſeſſor, 2 Bureauvorſteher, 12 Stadtſekretäre, 11 Sekretariatsaſſiſtenten, 12 Beamte der Klaſſe A V, 1 Gartendirektor, 1 Kabelinſpektor des Elektrizitätswerks, 1 Magazinaſſiſtent und 1 Betriebsgehilfe für die Waſſerwerke. Die hieſigen Standesämter ſind vom 1. Mai 1911 ab für das Publikum an den Wochentagen von 8 Uhr (bis dahin 9 Uhr) vormittags bis 2 Uhr nachmittags geöffnet. Zur Vereinfachung des Geſchäftsganges iſt der im Anhang abge⸗ druckte Magiſtratsbeſchluß vom 3. Juni 1911 — 1. 1/445 — betreffend die auftragsweiſe Vollziehung von Kaſſenanweiſungen erlaſſen. Auch iſt die Verwendung von Tintenſtiften bei der unterſchriftlichen Vollziehung von Kaſſenanweiſungen, von Richtigkeitsbeſcheinigungen und Vermerken auf Rechnungen uſw. zugelaſſen worden. Mit dem Sanatorium „Birkenhof“ bei Greiffenberg i. Schleſ. iſt ein Abkommen getroffen, wonach ſtädtiſchen Beamten und Angeſtellten, die an Nervenſchwäche und an organiſchen Erkrankungen des Muskel⸗ und Nervenſyſtems leiden, der Aufenthalt in dieſem Sanatorium zu angemeſſenen Preiſen ermöglicht wird. Der dem Statiſtiſchen Amt angegliederte und dem Direktor des Statiſtiſchen Amtes unterſtellte „Städtiſche Preſſedienſt“ hat ſich auch im verfloſſenen Berichts⸗ jahr bewährt. Rund 320 Nachrichten über Vorgänge in der Städtiſchen Verwaltung ſind an Groß⸗Berliner Tageszeitungen und Zeitſchriften jeder Parteirichtung verſandt worden. Auch ſeitens der Tagespreſſe wurde der ſtädtiſche Nachrichtendienſt vielfach durch Anfragen in An⸗ ſpruch genommen. 2. Die Stadtverordneten⸗Verſammlung. „Geſchäftsführung“). Die Verſammlung konnte bei Beginn des Geſchäftsfahres 1911 ihre Tätigkeit mit der Vollzahl von 72 Mitgliedern aufnehmen. Im Laufe des ) Der Bericht umfaßt das Kalenderjahr 1911.