— 29 — Den in der ſtädtiſchen Verwaltung beſchäftigten gering beſoldeten Beamten, Privat⸗ dienſtverpflichteten und Arbeitern iſt eine einmalige Teuerungszulage nach folgenden Grundſätzen gewährt worden: Perſonen, die einen eigenen Haushalt haben, erhalten eine einmalige Beihilfe von 30 ℳ, ſolche Perſonen mit mehr als 3 unterſtützungsbedürftigen Kindern eine einmalige Beihilfe von 40 . Unter „eigenem Haushalt“ iſt ein Hausſtand zu verſtehen, in dem der Beamte uſw. Familienangehörigen oder ſonſtigen nahen Verwandten Wohnung und Unterhalt gewährt. Dieſe Leiſtungen bleiben beſchränkt auf die Gehalts⸗ und Lohnempfänger nach dem Stande vom 31. März 1912, deren Gehalr oder Lohn nicht mehr als 2000 ℳ jährlich betragen hat. Zu den betreffenden Empfängern gehören nur Beamte und Privatdienſtverpflichtete ſowie die nach Arbeitsvertrag 1I1 angenommenen Arbeiter (ſtändige Arbeiter im Monatslohn und andere Arbeiter, die ununterbrochen wenigſtens 6 Monate in ſtädtiſchen Dienſten geſtanden haben. Als Nachweis für die Erfüllung der Vorausſetzungen für die Zulagegewährung (eigener Haushalt bezw. Vorhandenſein von mehr als 3 Kindern) genügt eine ſchriftliche Erklärung des Empfängers. Kinder, die das 16. Lebensjahr vollendet haben, werden nicht mitgezählt. Bei Feſtſtellung der Grenze von 2000 ℳ werden Familienzulagen, Stellenzulagen, Über⸗ verdienſt und ähnliche Bezüge nicht berechnet. Bei Feſtſtellung der Mindeſtdienſtzeit für die nicht ſtändigen Arbeiter (im Tagelohn) ſind Unterbrechungen bis zu drei Arbeitstagen im Einzelfalle nicht zu berückſichtigen. Für die nach Arbeitsvertrag I1I1 angenommenen Arbeiter gilt die Vorausſetzung einer Mindeſtdienſtzeit nicht. Eine Nachzahlung an die inzwiſchen aus dem ſtädtiſchen Dienſt ausgeſchiedenen Perſonen findet nicht ſtatt. Es erhielten 1570 Empfänger zuſammen 48 640 ℳ. Fürſorge bei Krankheit in der Familie. Der zwiſchen der Stadtgemeinde und dem Hauspflegeverein Char⸗ lottenburg — Geſchäftsſtelle Berliner Straße 137 — unterm 4. Januar 1904 ge⸗ Senſene Vertrag hat auch im Jahre 1911 weiter beſtanden (vergl. Verwaltungsbericht 1906 Seite 16). Die Zahl der Pflegefälle betrug im Rechnungsjahre 1911 54 mit 647 ganzen und 44 halben Pflegetagen. Der Koſtenbeitrag der Stadtgemeinde belief ſich auf 639,— d. §. Beteiligung an gemeinnützigen Veranſtaltungen. Die Stadtgemeinde hat gewährt: a) der Charlottenburger Bäckerinnung zu der im Mai 1911 zur Feier ihres 200jährigen Be⸗ ſtehens veranſtalteten Jubiläumsausſtellung für Bäckerei, Konditorei und verwandte Ge⸗ werbe einen Beitrag von 1000 ℳ und einen Ehrenpreis im Werte von 220 ℳ, b) 41 dem Stafettenlauf Potsdam⸗Berlin im Juni 1911 einen Ehrenpreis im Werte von c) dem Damenſchwimmverein „Nixe“ aus Anlaß des nationalen Wettſchwimmens im November 1911 einen Ehrenpreis im Werte von 150 ℳ, d) dem deutſchen Eislauferverband — Eislaufbezirk Berlin — einen Wanderpreis für den Wettbewerb im Schnellaufen auf dem Eiſe in Groß⸗Berlin im Werte von 200 ℳ, e) der Charlottenburger Schneiderinnung zu der im Juni 1912 zur Feier ihres 200jährigen Beſtehens veranſtalteten Ausſtellung einen Beitrag von 500 . An Zuſchüſſen zu Wohltätigkeitsveranſtaltungen und an Vereinsbeiträgen hat die Stadtgemeinde im Jahre 1911 gezahlt: A. Allgemeine Wohlfahrtspflege. % 4 Vereinigung der Wohltätigkeitsbeſtrebungen 4) altgemeiner Beitrag a 2 4 000 v) zur Deckung der Koſten der Jugendgerichtshilfeeee 4 000 () zur Unterhaltung einer Schreibſtube für Stellenlooèee.. 2 000 d) Miete für die vom Vaterländiſchen Frauenverein Charlottenburg im Cecilien⸗ hauſe, Berliner Str. 137, für die Vereinigung der Wohltätigkeitsbeſtrebungen, die öffentliche Schreibſtube und dem Verein gegen Verarmung zur Ver⸗ fügung geſtellten Räume 3 500 e) für Beleuchtun 264 51 Zur Unterhaltung der 3 000 Vaterländiſcher Frauenverein Charlottenburg, Abteilung vI „Arbeitergärten“, Ent⸗ ſchädigun 1 000 Charlottenburger „Bismarcksruh“, Sonntagsfrieden“, „Spandauer Entſchädigung für Waſſer 610 Verein zur Förderung der Blumenpflege, Entſ 300 Beſchäftigungsverein des Kaiſer⸗Friedrich⸗A 1 000 Gemeinnütziger Verein für Rechtsauskunft in Groß⸗Berlin 3 000 400 Derem „Arbeiterinnenwohr“ E. V. 500 Berliner Aſylverein für Obdachloſe 1000 24574 51