IY. Die ſtädtiſchen Betriebe. 1. Die Gaswerke. (Die Deputation für die ſtädtiſchen Gaswerke hat einen Sonderbericht herausgegeben, der eingehendere Angaben ent⸗ hält, auf den hiermit verwieſen wird.) Allgemeines. Im abgelaufenen Berichtsjahr 1911 konnten die ſtädtiſchen Gaswerke auf 50 Jahre ihres Beſtehens zurückblicken. Am 15. Dezember 1861 wurde die noch heute in Betrieb befindliche Gasanſtalt I am Charlottenburger Ufer eröffnet. Die geſchichtliche und die wirtſchaftliche Entwicklung unſerer Gaswerke innerhalb dieſer 50 Jahre haben wir in einer Denkſchrift niedergelegt. Es erübrigt ſich daher, an dieſer Stelle nochmals eingehender darauf einzugehen. Nur einige der wichtigſten Zahlen, die allgemeines Intereſſe verdienen, werden in der nachſtehenden Tabelle wiederholt: In Gasverbrauch Angelegtes Gas⸗ Reingewinn Vetriebs⸗] Weittlere auf den ] Kapital nach Abzugſ preis ausſchließlich Zinſen 1ape Bevölke⸗ im ganzen Kopf der der getilgten je und 284 rungszahl Bevölkerung Schuld 1 um Abſchreibungen chm obm % 4 %ſ E 1871 19 500 347 733 17,83 337 092 92 24 9 186 — 1881 31 600 1 386 705 42,30 864 192 82 18 88 513 — 1891 86 000 6 370 200 74,07 4 058 608 36 18 520 953 —— 1901 191 900 25 032 400 130,45 14 110 626 54 13 365 417 — 1906 247 300 41 553 700 168,03 14 413 425 23 13 2 070 883 — 1911 312 200 57 739 088 184,94 18 650 400 96 13 **3 121 446 — % Das Zuſammentreffen einer Reihe von ungünſtigen Verhältniſſen, insbeſondere außergewöhn⸗ liches Anſchwellen des Schuldendienſtes infolge bedeutender Neubauten, ferner teure Kohlen und geringe Einnahmen für Koks uſw. haben das wirtſchaftliche Ergebnis des Jahres 1911 herabgedrückt. Einſchließlich 535 844,69 ℳ Koſten für die öffentliche Beleuchtung, die der Gaswerksverwaltung ſeit dem Jahre 1908 nicht mehr erſtattet werden. Die Entwicklung der Gaswerke iſt in den erſten zehn Jahren ihres Beſtehens eine langſame, vom Jahre 1871 ab aber eine reißend ſchnelle und bis zum letzten Betriebs⸗ jahre 1911 ſtetige geweſen. Darin hat auch das ſeit dem Jahre 1901 errichtete ſtädtiſche Elektrizitätswerk, obgleich deſſen Wettbewerb dem Gasabſatz zweifellos Abbruch tut, an ſich nichts zu ändern vermocht. Der Gasabſatz hat ſich in den 20 Jahren von 1871 bis 1891 nahezu um das Zwanzigfache, in den letzten 20 Jahren dagegen nur um das Neunfache erhöht; die abſolute Vermehrung des Abſatzes ragt aber auch in den letzten Jahren weit über die Steigungen in früheren Jahren hinaus. Die durchſchnittliche jährliche Zunahme betrug in der Zeit von 1871 bis 1881 - 103 900 ehm von 1881 bis 1891 - 498 350 ehm von 1891 bis 1901 1 866 200 ebm von 1901 bis 1906⸗ 3 304 260 ehm von 1906 bis 1911 ⸗ 3 237 080 ehm. Dieſe Tatſache iſt um ſo bemerkenswerter, als nach der Errichtung der ſtädtiſchen Elektrizitäts⸗ werke gerade die in früheren Jahren größten Gasabnehmer zur elektriſchen Beleuchtung übergegangen ſind. Die Gaswerke haben aber eine Deckung des hierdurch eingetretenen Ausfalls durch den Zuwachs einer großen Zahl kleiner Gasabnehmer gewinnen müſſen.