— 842 — Am 3. Juni 1911 konnte mit der Ausführung der geſamten Anlage begonnen werden. Die Gründungsarbeiten nahmen der ungüſtigen Grundwaſſerverhältniſſe wegen mehr Zeit in Anſpruch als vorauszuſehen war, und führten bei Anlage der beſonders tiefen Heiz⸗ grube zu beſonders ſchwierigen Waſſerſenkungen. Die weiteren Rohbauarbeiten wurden dennoch ſo gefördert, daß die Abnahme des Hauptbaues und Klaſſenflügels am 19. März 1912 erfolgen konnte; Turn⸗ und Wandelhalle ſollen beſonders abgenommen werden. Der geſamte innere Ausbau wird derart betrieben, daß die Schulanlage nach den Herbſtferien 1912 in Betrieb genommen werden kann. Die eigentlichen Baukoſten ſind auf 1 100 000 ℳ bemeſſen und durch Gemeinde⸗ beſchluß vom 25. Oktober/1. November 1911 namentlich der entſtandenen Mehrkoſten bei den Gründungsarbeiten wegen um 11 700 %ℳ erhöht worden. Bau eines Waſſerturmes auf Weſtend. Mit der Erſchließung von Neuweſtend iſt die Frage der ausreichenden Waſſerverſorgung dieſes hochgelegenen Stadtgebietes eine brennende geworden. Bereits im Jahresbericht 1908 wurde über den damals bereits geplanten zweiten Waſſerturm und über den Beginn der Bauarbeiten berichtet. Nach Fertig⸗ ſtellung und Inbetriebnahme der Bauten möge zur Erläuterung der Abbildungen noch folgen⸗ des wieder angeführt werden. Weſtend liegt im Durchſchnitt eeeeeeeeeeeee, 2,00 über N. N. Der erfor⸗ 5 derliche Leitungsdruck muß bei der in Neuweſtend vorgeſehenen 4 ge⸗ ſchoſſigen Bebauung in Straßenhöhe durchſchnittlich 30 bis 34 m Waſſer⸗ ſäule betragen, woraus ſich unter Berückſichtigung des Rohrreibungs⸗ verluſtes die Höhe des mittleren Waſſerſtandes im Waſſerbehälter auf ungefähr 98,00 über N. N. er⸗ gibt. Der mittlere Waſſerſtand des ſchon vorhandenen Turmes liegt je⸗ doch nur auf — 84 über N. N. Auch mußte entſcheidend für die Errichtung des neuen Waſſerturmes ins Gewicht fallen, daß im Falle einer erforderlich werdenden In⸗ ſtandſetzung des alten Behälters von 1000 chm Inhalt keinerlei Reſerve vorhanden geweſen wäre, die eine gefahrloſe Fortſetzung der Waſſer⸗ lieferung gewährleiſtete. Der alte Turm iſt mit dem neuen durch ein Gebäude verbunden, in welchem zu ebener Erde eine Waſſermeſſerprüf⸗ ſtation, ein Wachraum, Magazin⸗ räume, eine kleine Werkzeug⸗Repa⸗ raturſchmiede, Bureauräume für den Magazinverwalter und die Waſſermeſſerkontrolleure, ſowit im Obergeſchoß zwei Dienſtwohnungen für Wächter untergebracht ſind. In dem neuen Turm wurden unter dem Behälter für die Hochdruckzone des Weſtendplateaus ein zweiter Be⸗ hälter in gleicher Höhe mit dem Be⸗ hälter des alten Turmes als Re⸗ ſerve eingebaut. Der untere ſowohl wie der obere Behälter haben ein Faſſungsvermögen von je 500 chm. Für die Pumpſtation iſt elek⸗ triſcher Antrieb im Anſchluß an das ſtädtiſche Elektrizitätswerk gewählt, weil auf dieſe Weiſe die für einen Villenvorort unerläßliche Geräuſch⸗ und Geruchloſigkeit am vollkommen⸗ ſten erreicht werden konnte. Die 2 2 . . beſtehen aus 1 2 direkt mit Drehſtrom⸗Motoren ge⸗ meuer Waſſerturm in Weſtend. kuppelten, auf einem gemeinſamen Fundamentrahmen montierten Zen⸗ trifugalpumpen mit automatiſcher Anlaß⸗ und Ausrückvorrichtung von je 100 Liter ſekundlicher Leiſtung. Eine dieſer Pumpen kann den Maximalbedarf von 200 Litern pro Kopf und Tag für etwa 30 000 Einwohner liefern, die zweite dient als Reſerve. Die Anlage iſt bis auf die dreifache Leiſtung erweiterungsfähig, wodurch den Bedürf⸗ niſſen für die fernſte Zukunft genügend Rechnung getragen iſt. Mit dem Bau 'des Waſſerturmes, dem der Gemeindebeſchluß vom 30. April/ 20. Mai 1908 zugrunde liegt, wurde am 21. September 1908 begonnen. — Im No⸗