— 85 — vember 1909 wurden die Behälter zum erſten Mal in Benutzung genommen; die übrigen Bauteile, Werkſtätten uſw. ſind ſeit Sommer 1910 in vollem Gebrauch. Mit Rückficht auf die Lage des Bauplatzes in einer Villengegend und an einer Haupt⸗ verkehrsſtraße hat Stadtbaurat Seeling auf eine monumentale Geſtaltung des Turmes Bedacht genommen, der in ſeinem oberen Aufbau ſo ausgebildet iſt, daß er auch als Ausſichts⸗ turm dienen kann. Bewilligt waren für den Bau — ohne Maſchinen — 268 000 ℳ,; die Ausführung ſtellte ſich auf rund 265 700 dℳ. Erſter Erweiterungsbau des Rathauſes. Mit den Bauarbeiten für die erſte Er⸗ weiterung des Rathauſes wurde am 31. Auguſt 1911 begonnen, nachdem der Bauentwurf und der Koſtenanſchlag durch Gemeindebeſchluß vom 15./28. Juni 1911 genehmigt waren. Die Ausſchachtungs⸗ und Maurerarbeiten zunächſt für den zukünftigen Keller unter der den Teil an der Berliner Straße beherrſchenden Sparkaſſe wurden beſchleunigt in Angriff genommen, während die übrigen Maurerarbeiten mangels einer baupolizeilichen Genehmigung vorläufig nicht gefördert werden konnten. Nach deren Eintreffen am 5. Februar 1912 begann die Bautätigkeit auf der ganzen Bauſtelle und wurde programmäßig vorwärts getrieben, während die Kellerräume der Sparkaſſe zum 20. Juni 1912 auf Wunſch des Sparkaſſen⸗ vorſtandes nach Anlegung eines beſonderen vorläufigen Zuganges für den Gebrauch bereit⸗ geſtellt wurden. Krankenhaus für Geburtshilfe Sophie⸗Charlotten⸗Straße 116. Da die in der ge⸗ burtshilflichen Abteilung des ſtädtiſchen Krankenhauſes, Kirchſtraße 19/20, zur Verfügung ſtehenden Betten dem wachſenden Bedürfnis nicht mehr genügten und ſich das Fehlen einer beſonderen Abteilung für die Unterbringung und Verſorgung von an Kindbettfieber und anderen Infektionskrankheiten leidenden Gebärenden und Wöchnerinnen fühlbar machte, wurde der Bau eines beſonderen Krankenhauſes für Geburtshilfe auf dem ſtädtiſchen Grundſtück in der Sophie⸗Charlotten⸗Straße beſchloſſen und der endgültige Bauentwurf für den 1. Bau⸗ teil, umfaſſend die aſeptiſche und ſeptiſche Abteilung, durch Gemeindebeſchluß vom 27. April / 24. Mai 1911 genehmigt. Nach Erteilung der baupolizeilichen Genehmigung wurde Mitte September mit den Ausſchachtungsarbeiten begonnen. Die Maurerarbeiten wurden ſo geför⸗ dert, daß am 30. Mai 1912 die Rohbauabnahme erfolgte. Die endgültigen Bauentwürfe für das Koch⸗ und Waſchküchengebäude und das Keſſel⸗ und Maſchinenhaus fanden am 25./31. Januar 1912 die Zuſtimmung der Gemeinde⸗ körperſchaften, ſo daß auch dieſe Gebäude nunmehr in Angriff genommen werden können. Als Koſten für den I. Bauabſchnitt wurden 2 774 000 ℳ bewilligt. „Waldhaus Charlottenburg“ in Sommerfeld⸗Oſthavelland. Nachdem durch Gemeinde⸗ beſchluß vom 14./21. Juni 1911 die Mittel für zwei Pavillons ſowie für die Einleitung der Bauarbeiten bewilligt waren und der Kreisausſchuß die Anſiedelungsgenehmigung grund⸗ ſätzlich erteilt hatte, — das Verfahren zur Feſtſetzung der Anſiedelungsgebühren und Bedin⸗ gungen ſchwebt noch — wurde Mitte Auguſt 1911 mit den Arbeiten begonnen. Es kamen zunächſt die Zufahrtsſtraße, die Umwehrung und die Waſſerverſorgungsanlage zur Ausfüh⸗ rung. Die letztere iſt ſo angelegt, daß das geſamte Hauptverteilungsnetz, ſowie die Brunnen und die Saugleitung vor Inangriffnahme der Gebäude fertiggeſtellt wurden und das Waſſer für die Bauarbeiten und nötigenfalls für Feuerlöſchzwecke durch eine auf zwei Jahre ent⸗ liehene Benzinmotoranlage mit Hochbehälter gefördert wird. Die Gebäudeleitungen, der Waſſerturm und die elektriſche Förderanlage können ſpäter ohne Betriebsunterbrechung herge⸗ ſtellt und eingeſchaltet werden. Zugleich wurde das Baubureau errichtet, welches ſo bemeſſen und geſtellt iſt, daß es nach Inbetriebnahme der Anſtalt als Iſolier⸗ oder Beobachtungs⸗ ſtation benutzt werden kann. Die geſamten Rohbauarbeiten zu allen Gebäuden ſind in einem Loſe öffentlich ausgeſchrieben und Ende Oktober 1911 an die Aktiengeſellſchaft für Bauausführungen, Berlin W., Kegeben ocdes. Die Bauarbeiten an den beiden großen Pavillons (für je 111 Betten) begannen Mitte No⸗ vember, und bis zur Jahreswende wurden auch die Ausſchachtungsarbeiten zu den Kertgen Gebäuden in Angriff genommen. Die Mittel hierfür und damit für die ganze Anlage wurden durch Gemeinde⸗ beſchluß vom 9. November6. Dezember 1911 bewilligt. Vom Anfang Januar bis Ende Februar 1912 ruhten die Bauarbeiten. r außergewöhnlich harte Froſt machte ſtarke Schutzvorkehrungen erforder⸗ lich, die allerdings in nicht ſehr großem Umfange durchgeführt zu werden brauchten, da erſt bei drei Gebäuden Mauerwerk und ſchüttungen, im übrigen nur Erdarbeiten ausgeführt waren.