— 153 — zelne Kind nicht individuell genug behandelt werden. Nur ausnahmsweiſe — wie nach Epidemien uſw. — kann für kurze Zeit darüber hinausgegangen werden. Nach den Berichten über die Verſetzungs⸗ ergebniſſe wurden Michaelis 1911 und Oſtern 1912 in den ſämtlichen Gemeindeſchulen — abgeſehen von den 42 bzw. 49 Kindern, die wegen andauernder Krankheit entweder die ganze Zeit oder den größten Teil derſelben beurlaubt waren: Michaelis Oſtern 1911 1912 % % a) nach der Normalklaſſe vI verſetzt 91,57 92,46 b) nach der B⸗Klaſſe vI verſetzt. 5,54 5,24 () ½ Jahr zurückverſetzttt 1,39 0,96 d) ½ Jahr zurückverſettz.. 0,54 0,54 e) der Hilfsſchule überveſen 0 84 0,80 f) der Schwerhörigenſchule überwieſen. „ „ „ 3 4 0,12 Dieſes günſtige Ergebnis erhält eine geringe Abſchwächung dadurch, daß Michaelis 1911 76 und Oſtern 1912 82 Kinder, zumeiſt Kranke, nach halbjährigem Schulbeſuch das Klaſſenpenſum noch einmal beginnen mußten. 2. A⸗Klaſſen. Nachdem die Maßnahmen zur Hebung der Volksſchulen in den weſt⸗ lichen Gemeindeſchulen bis zum Schluß des vierten Schuljahres durchgeführt waren, iſt zu Oſtern 1910 die Ausdehnung auf Klaſſe 111 0 erfolgt. Zugleich wurden die erſten A-Klaſſen I111 errichtet (vgl. Verwaltungsbericht 1910 S. 142). Die A⸗Klaſſen ſollen in 4 aufſteigenden Stufen mit je einjährigem Penſum zu einer über das Ziel der Normalklaſſen hinausgehenden Bildung führen. Die Kinder werden alſo bei Erledigung des Penſums eine Bildung empfangen, die etwa in der Mitte liegt zwiſchen derjenigen der normalen Volksſchule und der Realſchule. Auf dieſe Weiſe können dem Mittelſtande, insbeſondere dem Kaufmanns⸗ und dem Handwerkerberuf, noch mehr als bisher befähigte und gründlich vorgebildete junge Kräfte zugeführt werden. Die A⸗Klaſſen ſind — wie die B⸗Klaſſen — ein Teil der Volksſchule. Sie ſind in ver⸗ ſchiedenen möglichſt zentral gelegenen Schulen untergebracht und ſtehen unter der Aufſicht der be⸗ treffenden Rektoren. — Die Beſtimmung der Zahl dieſer Klaſſen und die Verteilung auf die vor⸗ handenen Schulen erfolgt nach dem jeweiligen Bedürfnis. Knaben und Mädchen werden geſondert unterrichtet, ſofern nicht die Rückſicht auf die Frequeng eine Kombination erheiſcht. Im April 1910 wurden zunächſt verſuchsweiſe errichtet: eine Knabenklaſſe an der Gemeinde⸗ ſchule XVvII und eine Mädchenklaſſe an der Gemeindeſchule XXII. Nahezu alle evangeliſchen weſt⸗ lichen Gemeindeſchulen haben Kinder an die beiden Klaſſen abgegeben. Nach den Berichten der Rek⸗ toren und Lehrer, die an den beiden Klaſſen beteiligt ſind, hat ſich die Einrichtung durchaus bewährt; die Kinder der A⸗Klaſſen können in dieſen unterrichtlich und erziehlich beſſer gefördert werden, als im Verein mit den übrigen Kindern. Oſtern 1911 wurden die beiden A⸗Klaſſen 111 in II. Klaſſen umgewandelt, entſprechend dem zu Grunde liegenden Lehrplan. Der Verſuch mußte zunächſt auf die erwähnten beiden Klaſſen beſchränkt bleiben, weil die nachgeſuchte Genehmigung der Aufſichtsbe⸗ hörden bis zum Schluß des Fahres noch nicht erteilt worden war. (Sie iſt inzwiſchen eingegangen.) 3. BKlaſſen. Der im Schuljahre 1907 in Klaſſe vI begonnene Verſuch der Sonde⸗ rung der Kinder nach Normalklaſſen und B⸗Klaſſen (val. Verwaltungsbericht 1907 S. 120 f., wurde zunächſt im Weſten der Stadt weiter fortgeführt und hier im Jahre 1908 auf Klaſſe , 1909 auf Ktlaſſe IV, 1910 auf Klaſſe 111 und 1911 auf Klaſſe 11 der evangeliſchen Schulen ausgedehnt. Da der Verſuch an den weſtlichen Schulen ſich bewährt hatte, ſo erfolgte mit Genehmigung der König⸗ lichen Regierung von Oſtern 1909 ab die Ausdehnung dieſer Maßnahmen auf die öſtlichen evan⸗ geliſchen Schulen und zwar zunächſt von Klaſſe vI ab, ſo daß die Sonderung der Kinder nach Normal⸗ tlaſſen und B⸗Klaſſen im Rechnungsjahr 1911 in ſämtlichen »I., v. und I. Klaſſen der evangeliſchen Schulen und in den Klaſſen 111 und II der weſtlichen Schulen durchgeführt war. Ferner wurde mit Genehmigung der Königlichen Regierung von Oſtern 1911 ab der Verſuch auf die katholiſchen Ge⸗ meindeſchulen ausgedehnt, indem zunächſt in Klaſſe „1 die Sonderung durchgeführt wurde. Die Zahl der 4. . betrug im Sommerhalbjahr 1911 53 (darunter 1 katholiſche), im Winterhalbjahr 61 (da⸗ runter 2 katholiſche). Zur Überweiſung nach den B⸗Klaſſen gelangten diejenigen Kinder, welche nach einjährigem Beſuche der Grundklaſſe bzw. der vorhergehenden Normalklaſſe für die Verſetzung nach der höheren Normalklaſſe noch nicht reif genug waren, ſei es, daß ſie in einem Hauptlehrgegenſtand große Lücken hatten, ſei es, daß eine größere Anzahl geringerer Lücken ſich über das Penſum der gangen Klaſſe verteilte, ſo daß ein Mitfortkommen in der nächſten Normalklaſſe ausgeſchloſſen erſchien. ie Aufgabe der B⸗Klaſſen iſt, in 1=2 Jahren ſowohl dieſe Lücken auszufüllen, als auch das Penſum der entſprechenden Normalklaſſe zu bewältigen. Die Schülerzahl der B⸗Klaſſen iſt auf höchſtens 30 feſt⸗ geſetzt, ſo daß der Lehrer die Möglichkeit hat, jedes einzelne Kind im Unterricht intenſiver heranzu⸗ ziehen und die weſentlichſten Teile des Lehrſtoffes eingehender zu behandeln. In den unteren E⸗ Ktlaſſen werden Knaben und Mädchen gemeinſam unterrichtet. In den III. Klaſſen kann und in den II. Klaſſen ſoll eine Trennung der Geſchlechter erfolgen. Im Sommerhalbjahre 1911 war je eine nur mit Knaben oder Mädchen beſetzte II B⸗Klaſſe, im Winterhalbjahr 1911/12 waren je zwei nur mit Knaben oder Mädchen beſetzte III B-Klaſſen und je drei ebenſolcher II1 B-Klaſſen vorhanden; alle übrigen B-Klaſſen waren gemiſchte Klaſſen. Die Zahl der Unterrichtsſtunden in den B⸗Klaſſen iſt mit Rückſicht auf die körperliche Schwäche vieler Kinder gegenüber den entſprechenden Normalklaſſen faſt durchweg herabgemindert, ſie betrug in vI B: 21 ſtatt 22, in B: 25 ſtatt 26, in IV BE: 27 ſtatt 28 bei den Knaben, 28 ſtatt 30 bei den Mädchen und in II E: 31 ſtatt 32 bei den Knabenklaſſen. Auch der Lehrſtoff iſt etwas gekürzt. Den ſchwächſten Kindern der B⸗ Klaſſen wurde von Anfang an vom Klaſſenlehrer Nachhilfeunterricht erteilt. Dieſem wurden auch wie in den Normalklaſſen Bic 4 ... welche 12 den Stus ¼. 29 Sgemaſee verhindert waren. ie Erfolge waren wi recht erfreulich. a n Berichten über die Verſetzun ebniſſe wurden Deichaelts 1911 und Oſtern 1512 funsfersbmiſſe murne 20