— 170 — D. Schillertheater und Deutſches Opernhaus. 1. Das Schiller⸗Theater. Beſondere, das Schiller⸗Theater betreffende Ereigniſſe ſind nicht eingetreten. An Pacht hat die Schiller⸗Theater⸗Aktiengeſellſchaft für 1911 113 350 ℳ entrichtet. Die Stadtgemeinde hat im Berichtsjahre gemäß § 5 des Pachwertrages für das Schiller⸗ Theater gezahlt: a) 6774,30 ℳ. Gemeindegrundſteuer, b) 420— %ℳ Gemeindegewerbeſteuer. Zur Gemeindeeinkommenſteuer war das Schiller⸗Theater frei veranlagt. Es handelt ſich bei dieſen Steuern um Ausgaben, die rechnungsmäßig zwar er⸗ hoben werden, der Stadtgemeinde aber wieder zufließen. Aus dem gemäß § 4 des Pachtvertrages gebildeten „Fon ds zur In ſt an d⸗ haltung des Theaters“ wurden für verſchiedene Reparaturen 714,80 ℳ an die Schiller⸗Theater⸗Aktiengeſellchaft erſtattet. Der Fonds hatte am Schluſſe des Berichtsjahres einen Beſtand von 6092,37 ℳ. 2. Deutſches Opernhaus. Der Gedanke, für die Bürger Groß⸗Berlins ein volkstümliches Opern⸗ theater zu ſchaffen, vereinigte Ende des Jahres 1910 eine Reihe von Männern zu einem „Komitee zur Begründung eines volkstümlichen Opernunternehmens in Groß⸗Berlin“. Dieſes Komitee beſchloß in der Sitzung am 26. Januar 1911, eine Opern⸗Betriebs⸗ Aktien⸗Geſellſchaft mit einem Kapital von 1 Million Mark zu begründen. Ende Januar 1911 wurde das Komitee mit dem Antrage bei uns vorſtellig, die Stadt möge ein Opernhaus auf einem ihr gehörigen Gelände erbauen und an die Betriebs⸗Aktien⸗Geſell⸗ ſchaft „Deutſches Opernhaus“ verpachten. Nach eingehender Prüfung des Antrages durch die ſtädtiſchen Körperſchaften wurde der im Anhang abgedruckte Vertrag mit der genannten Geſellſchaft abgeſchloſſen. Nachdem die erforderlichen Grundſtücke abgekauft waren, wurde im Juli 1911 mit dem Bau des Opernhauſes nach den Plänen und unter der Oberleitung des Stadtbau⸗ rats Seeling begonnen. Für den Bau einſchl. Beſchaffung der Grundſtücke, die eine Fläche von rund 9250 qam umfaſſen, ſteht ein im Wege der Anleihe aufgebrachtes Kapital von 5 260 000 ℳ zur Verfügung. Mit Ende des Berichtsjahres war das Haus im Rohban feaum geſtellt. Der Bau ſoll ſo beſchleunigt werden, daß die Eröffnung Herbſt 1912 erfolgen ann. Zur Beratung aller den Bau und Betrieb des Opernhauſes betreffenden Fragen iſt eine aus 5 Maaiſtratsmitgliedern und 10 Stadtverordneten beſtehende Deputation eingeſetzt.