— 191 — Manche Anregung und andererſeits auch manche Hilfe erhielt das Wohnungsamt von anderen ſtädtiſchen und privaten Einrichtungen, die mittelbar oder unmittelbar eine Fürſorgetätigkeit ausüben. Schon nach dem erſten Arbeitsjahr kann feſtgeſtellt werden, daß das in den Grundſätzen vorgeſehene Zuſammen⸗ arbeiten des Wohnungsamtes mit jenen Fürſorge⸗ und Wohlfahrtseinrichtungen gute Früchte gezeitigt hat und zum weiteren Ausbau nötigt. Nur kurz hinweiſend genannt ſeien in dieſer Hinſicht die ſtädtiſche Armen⸗ und Waiſenverwaltung mit allen ihren haupt⸗ und ehrenamt⸗ lichen Organen, die Vereinigung der Wohltätigkeitsbeſtrebungen, der Hauspflegeverein, die Fürſorgeſtelle für Alkoholkranke, die Säuglingsfürſorgeſtellen, die Schulpflegerinnen des Jugendheims und die ſtädtiſche Lungenfürſorgeſtelle. Stellte ein Wohnungspfleger lungen⸗ kranke Perſonen feſt, ſo benachrichtigte er kurzer Hand die Fürſorgeſtelle, um feſtzuſtellen, ob der Kranke der Fürſorgeſtelle bereits bekannt war; die Wohnungspflege wurde in dieſen Fällen der Fürſorgeſtelle überlaſſen, der Vorgang jedoch ſo lange beim Wohnungsamt geführt, bis eine befriedigende Ordnung der Verhältniſſe ſtattgefunden hatte. In mehreren Fällen gab das Wohnungsamt die Veranlaſſung, daß lungenkranke Perſonen durch die Fürſorgeſtelle beſſer untergebracht wurden. — Nicht unerwähnt ſoll endlich bleiben, daß durch die Mit⸗ arbeit der Stadtärzte in den Wohnungsausſchüſſen in vielen und oft gerade recht ſchwierigen Fällen erfreuliche Erfolge erzielt wurden. So darf man ſchon am Ende des erſten Tätigkeitsjahres feſtſtellen, daß die Wohnungsaufſicht — wie wir glauben, nicht zuletzt wegen ihres durchaus pfleglichen nicht⸗ polizeilichen Charakters — zahlreiche Mängel, bauliche wie Benutzungsmängel, aufgedeckt und durch eine ebenſo gründliche wie wohlwollende Wohnungspflege beſeitigt hat. Die oben be⸗ reits erwähnte, demnächſt erſcheinende ſtatiſtiſche Beleuchtung der Beobachtungen des Woh⸗ nungsamtes wird dann das ihre tun, um die durch die Wohnungsaufſicht in objektipſter Weiſe feſtgeſtellten Mängel unſeres großſtädtiſchen Kleinwohnungsweſens noch deutlicher, als durch dieſen Bericht möglich iſt, den weiteſten Kreiſen vor Augen zu ſtellen, und damit den von ſo mancher berufenen Seite erſchallenden Ruf zu ihrer Abſtellung verſtärken helfen. Die folgenden Tabellen ſollen eine zahlenmäßige Überſicht über die Tätigkeit des Wohnungsamtes bieten. Zu ihrem beſſeren Verſtändnis wird auf die im vorigen Verwal⸗ tungsbericht — Anhang, S. 238 u. ff. — abgedruckten gemeindlichen und polizeilichen Be⸗ ſtimmungen für das Wohnungsamt verwieſen. Die erſte Tabelle gibt über die Zahl der von den beiden Wohnungspflegern vorgenommenen Beſichtigungen und die Zahl der Beanſtandungen Aufſchluß: Art der Beſichtigung: 85 t⸗ Zahl der 0. — ordentlich, Summe efan a. 0. außerordentlich ſumme beſichtigten Häuſer 447 128 282 4n321 0. 113 beanſtandeten Häuſer 5 3.0 71 184 beſichtigten Klei 0 2297 3046 gten Kleinwohnungen 2. 0 249 3046 beanſtandeten Kleinwohnungen 44% 442 1025 beſichtigten großen Wohnungen r 4 520 beanſtandeten großen Wohnungen 22% 21 22 Nachbeſichtigungen 7 — — 1713 geſamten Beſichtigungen — — 5561 Aus dieſer Tabelle ergibt ſich, daß 65% aller beſichtigten Häuſer und 34% aller beſichtigten Kleinwohnungen (Wohnungen von 1 und 2 Zimmern nebſt Küche) in irgend einer Beziehung bean⸗ ſtandet werden mußten. Bei den beſichtigten großen Wohnungen ſind auch diejenigen Wohnungen mitgezählt, wo ſich Dienſtbotengelaſſe oder Schlafſtellen nicht vorfanden, alſo ein Anlaß zu näherer Be⸗ ſichtigung nicht vorlag. Die zweite Tabelle gewährt eine Ueberſicht über die Art und die Zahl der einzelnen Beanſtandungen und die Art ihrer Erledigung, ſoweit eine ſolche bereits im Berichts⸗ jahre erfolgen konnte: