— 204 — erfolgt ausſchließlich durch die ſtädtiſche Fürſorgeſtelle für Lungenkranke. In Lungenheilſtätten ſind im Verichtsjahre im ganzen auf Koſten der Stabt 248 Perſonen (106 Männer, 97 Frauen und 45 Kinder) behandelt worden, davon 221 auf Koſten des Etats der Geſundheitspflege mit 37 191,43 ℳ und 27 (bereits laufend unterſtützte) auf Koſten der Armenverwaltung mit 8087,14 ℳʒ̃ Koſten. 18 an Knochentuberkuloſe leidende Kinder ſind im Cecilienheim in Hohenlychen behandelt worden, 6 auf Koſten der Armenverwaltung, 12 auf Koſten des Geſundheitspflege⸗Etats. Auf den Armen⸗Etat entfallen von den Geſamtkoſten von 5271,30 ℳ 2155,30 ℳ. 56 tuberkuloſeverdächtige oder an Skrophuloſe leidende Kinder ſind den Seehoſpizen Boldixum und Norderney über⸗ wieſen worden, 16 auf Koſten der Armenverwaltung mit einem Koſtenaufwand von 2705,95 ℳ, 40 auf Koſten des Geſundheitspflege⸗Etats mit einem Koſtenaufwand von 6293,29 ℳ. Unheilbare Lun⸗ genkranke ſind in der Zahl von 92 in Pflegeheimen für nicht mehr heilbare Kranke behandelt und verpflegt worden, 19 davon auf Koſten der Armenverwaltung. Die Geſamtkoſten haben 35 732,66 Mark betragen, von denen 10 085,92 ℳ auf den Etat der Armenverwaltung entfallen. In den Wald⸗ erholungsſtätten ſind auf ſtädtiſche Koſten im ganzen 1464 Perſonen verpflegt worden, 64 Männer, 170 Frauen und 1230 Kinder, von ihnen 109 Tag und Nacht. Von den Geſamtkoſten von 47 628,40 ℳ entfallen auf den Armenetat 12 815.20 ℳ. Weitere 15 Männer, 23 Frauen und 118 Kinder fanden in den Walderholungsſtätten auf Freiſtellen Aufnahme, zum Teil für Rechnung des von der Stadt dem Volksheilſtättenverein vom Roten Kreuz überwieſenen Freiſtellenfonds. Nach Bädern (Oeynhauſen, Schmiedeberg, Nauheim und Polzin) ſind 13 Perſonen von der Armenverwaltung mit einem Koſtenaufwand von 1066.65 ℳ entſandt worden. In der Berlin⸗ Brandenburgiſchen Krüppelheilanſtalt ſowie im Oberlin hauſe und in Wilhel⸗ minenhof ſind 23 Perſonen mit einem Koſtenaufwand von 13 617,10 ℳ behandelt worden. Der Nervenheilſtätte Haus Schönow ſind 8 Perſonen überwieſen worden, für die 1022,80 ℳ Koſten entſtanden ſind. In Trinkerheilſtätten ſind 11 Perſonen behandelt worden, deren Kuren, ſoweit ſie ſchon beendigt ſind, 2305 58 ℳ. Koſten verurſacht haben. Dem Pflegeheim für erb⸗ lich kranke Kinder in Friedrichshagen wurden 4 Säuglinge überwieſen, die bis zum voll⸗ endeten 4. Jahre dort verbleiben ſollen und im Berichtsjahre 783 ℳ] Koſten verurſacht haben. Einer orthopädiſchen Behandlung ohne Anſtaltsaufnahme wurden 17 Kinder in 2 hieſigen Inſti⸗ tuten zugeführt und dafür 1560,25 ℳ aufgewendet. In der Charlottenburger Säuglings⸗ klini'k wurden 221 kranke Säuglinge mit einem Koſtenaufwand von 34 620 ℳq, und im Kaiſerin⸗ Auguſte⸗Viktoria⸗Haus 164 Säuglinge und Mütter mit 19 649.27 ℳ Koſtenaufwendung be⸗ handelt. Zur 3wangskrankenbehandluna auf polizeiliche Anordnung wurden dem ſtädtiſchen Krankenhaus Kirchſtraße 90 Perſonen überwieſen. Die dadurch entſtandenen Koſten haben 6158,06 ℳ betragen. Mit der Privatwohltätigkeit iſt wie bisher auch weiterhin enge Fülung zu halten verſucht worden, insbeſondere iſt die ſtändige tägliche Verbindung mit der Ver⸗ einigung der Wohltätigkeitsbeſtrebungen und die Teilnahme an deren Sitzungen auch weiterhin aufrecht erhalten worden. Wie ſeit vielen Jahren, iſt auch in dieſem Jahre bei der Weihnachtsbeſcherung auf eine möglichſte Verſtändigung aller Ver⸗ eine und Einzelperſonen, die Gaben zu verteilen beabſichtigten, hingewirkt worden. Die Auskunftsſtelle der Armenverwaltuna verfügt zurzeit über 22 341 Per⸗ ſonalbogen, aus denen ſie über ebenſoviele Perſonen und Familien Auskunft zu erteilen in der Lage iſt. In 406 (im voriaen Jahre 254) Fällen ſind Anfragen an ſie gerichtet worden, von denen ſie in 296 Fällen auf Grund der Perſonalbogen Auskunft zu erteilen vermochte. Weſentlich mehr iſt die Auskunftsſtelle der Vereiniauna der Wohltätiakeitsbeſtrebungen, mit der die ſtädtiſche Auskunftsſtelle in täglichem wechſelſeitigem Austauſchverkehr ſteht, in An⸗ ſpruch genommen worden, 6035mal gegen 4701mal im Vorjahre. In der Waiſenvfleae hat die Nermehrung der Geſchäfte die Teilung eines Bezirkes — des 7. — im Laufe des Jahres notwendia gemacht. unter Aufſicht des Gemeindewaiſenrats ſtanden am 1. April 1912 6979 Mündel gegen 6377 am 1. Avril 1911. 189 Mündel ſchieden dadurch aus daß ſie im Laufe des Jahres le ai⸗ timiert wurden. Im Berichtsjahre iſt im Einvernehmen mit dem Könialichen Polizeivräſidium die Neuerung getroffen worden, daß die Polizei dem (&e meindewaiſenrat von allen minderjährigen Ausländern, die ohne Eltern hier zuziehen, und allen zuziebenden unehbelich aeborenen minderjährigen Ausländern Anzeige macht, und daß dieſe Minderiähriaen den einzelnen Beairkswaiſenräten zur Überwachung. nötigenfalls unter Zuziehung der Waiſenpflegerinnen, über⸗ wieſen werden. Als Haltekinder unter 6 Iahren (die jetzt ebenſo wie die ſtädtiſchen Pflegekinder und die unter Generalvormundſchaft ſtehenden Kinder bis zum vollendeten 2. Lebensijahre in erſter Reihe durch die Säuglinasfürſorgeſtellen und deren berufsmäßig tätige, mit der modernen Säualinasfürſorge vertraute Schweſtern beaufſichtigt werden) ſtanden am 1. April 1912 403 unter der Aufſicht des Gemeindewaiſenrates, darunter 182 unter einem Jahre gegen 431 (192 unter einem Jahr) am 1. April 1911. Die Zahl der in ſtädtiſche Koſtvflege genommenen Kinder hat, wie ſchon erwähnt. im Berichtsjahre 1614 gegen 1519 im Vorjahre betragen, von denen allerdings am Jahresſchluß 402 wieder aus der ſtädtiſchen Pflege ausgeſchieden waren. 1 Zur Verhütung der Übertragung von Erbſyphilis bei Pflegekindern ſind nach Schluß des Berichtsfahres beſondere Grundſätze aufgeſtellt und die für erforderlich erachteten Maß⸗ nahmen getroffen worden. Die von dritter Seite für ſtädtiſche Pflegekinder aezahlten Beiträge ſind wie bisher bis zur Höhe von 300 ℳ für iedes Kind zinsbar anaeleat worden. Ende 1911 beſtanden 209 ſolche Svar⸗ kaſſenbücher mit einer Geſamteinlage einſchließlich Zinſen von 33 233.82 ℳ. 5 Von den in ſtädtiſcher Pflege befindlichen Kindern ſtanden am 1. April 1912 502 gegen 443 im Voriahre unter Generalvormundſchaft. Die Zahl der überhaupt unter Generalvor⸗ mundſchaft ſtehenden Kinder iſt im Berichtsiahre von 1561 auf 1978 angewachſen. Im Laufe des Jahres ſind durch den Generalvormund 124 598 ℳ für ſeine Mündel vereinnahmt worden, von denen 18 132.41 % (agegen 11 828.60 % im Vorjahre) der Stadt an verauslagten Pflege⸗ geldern wieder erſtattet worden ſind.