— 210 — 10 von Privatperſonen gegen 21 und 10 im Vorjahre) zugegangen., Von den in dieſen Liſten verzeich⸗ neten 2960 Perſonen oder Familien waren 586 von 2 Seiten, 187 von 3 Seiten, 32 von 4 und 5 von 5 Seiten, zuſammen alſo 810 gleichzeitig von mehreren Seiten zur Beſcherung in Ausſicht ge⸗ nommen. 120 von der Geſamtzahl hatten in der Zeit vom 15. November bis 11. Dezember 1911 aus ſtädtiſchen Armen⸗ oder Stiftungsmitteln Unterſtützungen in barem Gelde oder durch Einkleidung ihrer Kinder erhalten. Die Zahl der zur Beſchenkung in Ausſicht genommenen Familien hat im Jahre 1911 gegen das Jahr 1910 um 810 zugenommen. Die Zunahme iſt darauf zurückzuführen, daß die Be⸗ ſcherungsliſten insbeſondere der arößeren Vereine durchweg mehr Perſonen als im Vorjahr enthielten, und daß außerdem ein größerer Verein, der im Vorjahr eine Liſte nicht eingereicht hatte, im Jahre 1911 wiederum eine ſolche eingeſandt hat. In der gemeinſamen Beſprechung am 15. Dezember 1911, zu der ſich auch diesmal eine größere Zahl von Privat perſonen und Vertretern der Vereine eingefunden hatte, wurden bei der Vergleichung der einzelnen Liſten in 11 Fällen Anderungen in der Art der Gaben vorgenommen, in 6 Fällen Gaben hinzugeſetzt und in 156 Fällen Gaben geſtrichen. 7. Stiftungen. I)r I. H. Gold ſchmidt ſches Legat. Die Verwalter des Dr. I. H. Goldſchmidt'ſchen Nachlaſſes haben der Stadtgemeinde zur Erinnerung an ihren ver⸗ ſtorben Vater 5000 ℳ unter der Bezeichnung „Dr I. H. Goldſchmidt'ſches Legat“ überwieſen. Die Zinſen dieſes Legats ſollen in Beträgen von nicht unter 50— ℳ zu Darlehen an ver⸗ ſchämte Arme und zwar auf Vorſchlag der Vereinigung der Wohltätigkeitsbeſtrebungen ver⸗ wendet werden. 8. Waiſenpflege einſchl. Fürſorgeerziehung (unter Ausſchluß der Waiſenkoſtpflege). a. Tätigkeit des Gemeindewaiſenrats. Der Gemeindewaiſenrat hat im Berichtsjahre 1911 folgenden Schriftwechſel mit den Vormundſchaftsgerichten zu erledigen gehabt: 909 (gegen 839) Vorſchläge zum Vormun d, 43 (gegen 32) zum Gegenvormund, 225 (gegen 215) zum Beiſtand, 680 (gegen 582) zum Pfleger, 49 (gegen 27 Mitteilungen in Fürſorgeerziehungs⸗ ſachen (unter Ausſchluß des bei den Perſonalakten geführten Schriftwechſels), 50 (gegen 47), Anfragen über Behandlung der Mündel, 387 (gegen 374) Mitteilungen über Beendigung der Vormundſchaft, 11 gegen 7) desgleichen der Gegenvormundſchaft, 15 ( gegen 25) desgleichen der Beiſtandſchaft, 154 gegen 155) desgleichen der Pflegſchaft, 80 (gegen 41) Anfragen, ob ein gerichtliches Einſchreiten im Intereſſe der Kinder geſchiedener Eheleute erforderl ich iſt, 160 ſonſtige Sachen. Dazu kommen Be⸗ ſtätigungen §98 (gegen 893) zum Vormunde, 25 (ge gen 35) zum Gegenvormunde, 205 (gegen 96) zum Beiſtande und 656 (gegen 391) zum Pfleger. Im ganzen ſind alſo 4547 Schriftſtücke bearbeitet worden. Unter der Aufſicht des Gemeindewaiſenrats ſtanden am 1. April 1911 6377 Mündel. Der Zugang für 1911 betrug 1397. der Abgang 795, ſo daß am 31. März 1912 ein Beſtand von 6979 Mündeln verblieb. Der Abgang von Mündeln fand aus folgenden Gründen ſtatt: Großjährig wurden 193, ver⸗ ſtorben ſind 96, legitimiert wurden 189, aus Charlottenburg verzogen 271, weil die Pflegſchaft infolge Wegfalles des Grundes aufgehoben wurde und aus anderen Gründen 46. b. Aufſicht über die Haltekinder. Die Aufſicht über die Haltekinder, d. h. die gegen Entgeit von den Eltern oder ſonſtigen Verpflichteten in Pflege gegebenen Kinder unter 6 Jahren wird durch die einzelnen Waiſenräte, Waiſenpflegerinnen und Stadtärzte als Beauftragte des Königlichen Polizei⸗Präſidiums geführt. Über jedes Kind wird halbjährlich berichtet. Daneben erfolgen Sonderberichte, ſobald Anträge zu ſtellen oder irgendwelche Maß⸗ nahmen zu treffen ſind. Haltekinder unter 1 Jahr werden ſeit dem 1. Juli 1910 in erſter Reihe durch die Säuglingsfürſorgeſtellen beaufſichtigt. Seit dem 1. April 1911 iſt dieſe Aufſichtsführung bis zum vollendeten 2. Lebensjahre ausgedehnt worden. Haltekinder waren am 1. April 1911 der Aufſicht des Gemeindewaiſenrats unterſtellt 431, darunter 192 unter 1 Jahr. Der Zugang für 1911betrug 538, darunter 382 unter 1 Jahr. Der Ab⸗ gang betrug 566. Der Beſtand am 31. März 1912 war 403, darunter 182 unter 1 Jabr. Der Abgang an Haltekindern fand aus folgenden Gründen ſtatr: Verſtorben ſind 28, darunter 7 unter 1 Jahr. Das 6. Lebensjahr vollendeten 63, aus Charlotten burg verzogen 259, in ſtädtiſche Koſtpflege wurden übernommen 95, von dem Vater, der Mutter oder den Eltern wurden in eigene Pflege übernommen 45, in unentgeltliche Pflege von Dritten übernommen 73. c. General⸗(Berufs⸗) Vormundſchaft. Die Zahl der unter General-Vormundſchaft ſtehenden Mündel iſt im Berichtsjahre von 1561 auf 1978 geſtiegen. Von den am 1. April 1911 unter General⸗Vormundſchaft ſtehenden 1561 Mündeln ſchieden im Laufe des Jahres durch Legitimation 132, durch Tod 66, durch Verzug 47, durch Adoption 3, zuſammen 248 aus. Es verblieben demnach am 1. April 1912 noch unter Vormundſchaft 1313 Mündel. Geburts⸗ anzeigen gingen vom 1. April 1911 bis 31. März 1912 1047 ein und zwar 944 über Kinder, die in Eharlottenburg und 103 über Kinder, die auswärts geboren waren. Von den 944 in Charlottenburg geborenen Kindern wurden im Krankenhaus Kirch ſtr. 489, in der Wohnung der Mutter 315, im Kaiferin⸗Auguſte⸗Victoria⸗Hans 105, bei Hebammen und in Privatkliniken 35 geboren. Die 1047 Ge⸗ burtsanzeigen betrafen 1053 Kinder. Es waren unter ihnen 6 3Zwillingspaare und zwar 1 männliches, 1 weibliches und männlich und weiblich. Von den 1053 Kindern waren männlich 497, weiblich 556, Der Konfeſſion der Mutter nach waren evangeliſch 825, katholiſch 217, moſaiſch 10, Diſſident 1.