außerdem nirgends, wie z. B. in Halle, die Häufung von Sterbefällen auf einzelne Häuſer während des Verlaufs mehrerer Jahre ergeben. Noch günſtiger als die Geſamtbevölkerung aber verhielten ſich die Für⸗ ſorgeſtellen. Unter dem wiederholten Vorbehalt, daß die Sterblichkeitsſtatiſtik für ſich kein entſcheidendes Maß für den Erfolg der Säuglingsfürſorge iſt, ergibt die Betrachtung der Sterblichkeitsverhältniſſe die folgenden mit Rückſicht auf die Sommerhitze auffallend günſtigen Reſultate. Wie die Tabellen X und XI lehren, ſtarben während der Fürſorge 228 Säug⸗ linge gegen 181 des Vorjahres und zwar 151 eheliche und 77 uneheliche (im Vorjahr 125 und 56); davon an Magendarmkatarrh 39 (18 und 21) gegen 28 (19 und 9). Die Sterblich⸗ keit des ganzen Jahres war 8 % gegenüber 7,4% des Vorjahres. Die Überweiſung von Säuglingen in die geſchloſſenen Heilanſtalten aus der Geſamt⸗ bevölkerung war gegenüber dem Vorjahre erheblich geſteigert, teils wegen der größeren Zahl der Erkrankungen, teils wegen der ſteigenden Erkenntnis, daß die frühzeitige Hoſpitaliſierung in moderne, gut eingerichtete Anſtalten ein wirkſames Hilfsmittel iſt. Es wurden der Säug⸗ lingsklinik und dem Kaiſerin⸗Auguſte⸗Viktoria⸗Hauſe überwieſen 839 Säuglinge gegenüber 565 des Vorjahres und zwar in den Sommermonaten 281 gegen 133 des Vorjahres. Schwerer als die ſtat iſt iſchen Zahlen über die Sterblichkeit fallen die kliniſchen Berichte der Säuglingsärzte über das Verhalten der Erkrankun gen ihrer Pflegebefohlenen im Sommer 1911 ins Gewicht. Sie betonen übereinſtimmend, daß die ſchweren Vergiftungen verſchwindend ſelten, die eigentlichen H itzſchläge ſehr ver⸗ einzelt waren, daß zwar die Erkrankungsziffern ſtiegen, und dies meiſt erſt in der zweiten Hitzeperiode, aber im allgemeinen leichterer Natur weren. Rühmend hervorgehoben wird der Nutzen der Eiweißmilch. Beſonders betont wird auch der günſtige Geſund⸗ heitszuſtand der unehelichen Flaſchenkinder, obgleich ſelbſtverſtändlich durchweg der Nachteil der unnatürlichen Ernährung gegenüber der Bruſtnahrung durch die größere Zahl der Erkrankungen auf das deutlichſte in die Erſcheinung trat. Die Gutartig⸗ keit der zahlreich beobachteten Darmerkrankungen unter dem Einfluß frühzeitiger Beachtung und Beratung geht aus der folgenden Mitteilung einer Fürſorgeſtelle hervor: Von 507 Säug⸗ lingen, die im Sommervierteljahr die Fürſorgeſtelle aufſuchten, erkrankten 115 (22,7 %) an ee e davon über die Hälfte im Auguſt, von dieſen ſtarben aber nur 3 Kinder. Auffallend häufig wurden im Sommer Hautausſchläge feſtgeſtellt. Die Beobachtungen der Säuglingsfürſorgeärzte erhalten eine gewichtige Stütze durch die Berichte der Stadtärzte, die 1911 noch die Pflegekinder, Haltekinder und unter Generalvormundſchaft ſtehenden Kinder überwachten und die erkrankten ärmeren Kinder be⸗ handelten. Es ſei auf die im Bericht über die Tätigkeit der Stadtärzte wiedergegebene Auße⸗ rung des einen Stadtarztes verwieſen, der die durch Belehrung und Erziehung geſteigerte Sorgſamkeit der Mütter betont, und auf ſie die ihm, wie den anderen Stadtärzten, auffallende Seltenheit der ſchwereren Darmerkrankungen der Säuglinge im Sommer 1911 zurückführt. Nähere Einzelheiten und Schlüſſe im Zuſammenhange wird der angekündigte Sonderbericht bringen. Uber die Milchabgabe der Fürſorgeſtellen 1911 und im Ver⸗ gleich zu den Vorjahren gibt die folgende Zuſammenſtellung Aufſchluß. Die Fürſorgeſtellen haben 1911 116 852 Liter paſteuriſierte Milch und 134 764½ Liter rohe Milch für Säuglinge abgegeben; 75 % davon gegen Bezahlung von 10 Pf. für ½ Liter, 25% auf Empfehlung der Armen⸗Kommiſſions⸗Vorſteher und Waiſen⸗ räte unentgeltlich (die als Stillunterſtützung an ſtillende Mütter gewährte Milch iſt in dieſen Zahlen nicht enthalten). Auf ärztliche Anordnung beſonders hergeſtellte trinkfertige Por⸗ tionen ſind in der Zahl von 29 194 abgegeben worden: 61 % davon gegen Bezahlung, 33 % koſtenlos. Auch für jede bezahlte Vortion leiſtet die Stadtaemeinde einen Zuſchuß von zur⸗ zeit 21 Pf., bei der Kindermilch einen ſolchen von 12 Pf. für den Liter. Außerdem wurden 3782 Portionen Eiweißmilch verausgabt; 63% davon gegen Bezahlung, 37 % koſtenlos. De die Portion 50 Pf. im Einkauf koſtete, leiſtete die Stadtgemeinde für jede bezahlte Portion einen Zuſchuß von 30 Pf. Milchabgabe der Säuglingsfürſorgeſtellen. Es wurden abgegeben 1. 2 rohe Milch trinkfertige Portionen Jatr] vantemeiſierte Mülch jur Säugunge dufammen Mulch Eiweißmilch über⸗ davon über⸗ davon üder⸗ davon über⸗ davon über⸗ baupt unentgelilich haupt unentgeltlich baupt unentgeltlich haupt unentgelttich] haupt —— 1 2 1049 7 2 14. 7 4(IAd. —II44 1907f 108 310 55 523 28] 1 539 — (41988 5 525 20] 12 034 5 389 — 1908f 208 576 ,20 34⸗ 34] 2 260 235 10] 210 836 ½¼ 70 882 34 19 090 7 91s (41 1300] 214 0524 ſ75 260 % 35] 1 548,] 3½ —]215 621¼25 261 35f 30 119%13 323 14 191] s3 %§ 50½31] 2 41¼, 115, 2ſ224 510%a8 981½¼31 24 13 15 080 44]2 1911] 116 852 2 2 8½ 28ſ131 761½31 186½22] 251 616¼63 455 2] 20 104%¾11 522½f 8,