— 2861 — Von den angeführten Diphteriennterſuchungen ſtammten aus Schulen und Anſtalten 1201, hiervon waren 188 poſitiv, 1013 negativ. Die Unterſuchungen des Waſſers der ſtädtiſchen Waſſerwerke fanden wie bisher monatlich ſtatt, für das Waſſerwerk Jungfernheide wöchentlich und er⸗ ſtreckten ſich auf bakteriologiſch⸗chemiſche Prüfung. Außerdem wurden verſchiedentlich Un⸗ terſuchungen der Filter und einzelnen Brunnen vorgenommen. Die Geſamtzahl der Unter⸗ ſuchungen betrug 195 gegen 200 im Vorjahr. Ausge ührt wurden auch wie bisher die Un⸗ terſuchungen der Angeſtellten auf Typhusbazillen mit negativem Ergebnis. Von den Straßenbrunnen wurden 16 einer viermaligen, 9 einer zweimaligen Unterſuchung unterworfen, außerdem einige neue Brunnen geprüft, insgeſamt 87 Unterſuchungen vor⸗ genommen. Hieran ſchließen ſich die Unterſuchungen des Waſſers des ſtäd ti ſchen Volksbades und eines neuen Brunnens in Sommerfeld (Oſthavelland). Bei den Milchunterſuchungen trat von Oktober ab eine weſentliche An⸗ derung ein, indem die Milchlieferungen für die Säuglingsfürſorgeſtellen den hieſigen Molkereien übertragen wurden. Insgeſamt wurden bei den wöchentlichen Probeentnahmen 377 Unterſuchungen ausgeführt. Ter chemiſche Teil aller Unterſuchungen wurde durch Ober⸗ apotheker Dr Beckſtroem übernommen. Wie bisher fand auch zweimal im Jahr eine Prüfung der Dampfdesin⸗ fektionsapparate der ſtädtiſchen Desinfektionsanſtalt ſtatt. Die Geſamtzahl der vom Unterſuchungsamt ausgeführten Arbeiten betrug ſomit (098 diagnoſtiſche und 670 hygieniſche Unterſuchungen, zuſammen 6768, gegen 3654 im Vorjahre. Die Ein nahmen des Unterſuchungsamtes haben 4386 ℳ ((1910: 4164 ℳ), die Ausgaben 10 285,11 % (1910: 9252,45 ℳ betragen. S. Die Desinfektionsanſtalt. Infoge der ſtarken Zunahme an Desinfektionen iſt es notwendig geweſen, zur Entlaſtung des Verwalters einen Aufſeher (Klaſſe 10) einzuſtellen, dem 1 2 einigen Verwaltungsarbeiten hauptſächlich die Kontrolle der Wohnungsdesinfektionen obliegt. Das Perſonal beſtand ſomit aus 1 Verwalter, 1 Aufſeher, 15 ſtändigen Des⸗ infektoren und 4 gegen Stundenlohn beſchäftigten Arbeitern (Hilfsdesinfektoren). Ferner ſtehen für den Fall einer Epidemie und für außergewöhnliche Vorkommniſſe 30 Mann von den Straßenreinigungsmannſchaften als Desinfektoren zu Verfügung. Ein Wiederholunaskurſus für die Straßenreinigungsmannſchaften fand in der Zeit vom 15. September 1911 bis 1. Januar 1912 ſtatt. Von den zur Ausbildung abgeordneten Mannſchaften waren 26 auf § Tage und 4 auf 14 Tage kommandiert. Die Koſten hierfür betrugen 821,40 ℳ. und ſind der Deputation für das Straßenreinigungs⸗ und Feuerlöſchweſen erſtattet worden Um den in der Zeit des Wohnungswechſels im März 1912 an die Anſtalt ge⸗ ſtellten Anforderungen nachkommen zu können, mußten 3 Hilfskräfte (ausgebildete Straßen⸗ reinigungsarbeiter) herangezogen werden. Dem Hilfsperſonal wurde ein Lohnaufbeſſerung zuteil. Die ſtaatlich ge⸗ vrüften Hilfsdesinfektoren wurden als beruflich voraebildete Arbeiter anerkannt, und er⸗ hielten einen Stundenlohn von 52 Pfennigen. Die Hilfsarbeiter erhielten 45 ſtatt 44 Pfennig pro 59 % und nach einjähriger ununterbrochener Arbeitszeit einen Monatslohn von 107, 50 ℳ. Zur Anſtellung als ſtändige Desinfektoren gelangen iert nur ſolche Perſonen, die das Zeugnis über die Befähiguna als ſtaatlich gerrü ter Desinfektor beſtten. Die ſtaat⸗ lichen Ausbildunaskurſe und Prüfungen finden nach Bedarf jährlich zweimal und zwar im Frühjahr und Herbſt in Berlin ſtatt. Am 13. September 1911 und 29. Februar 1912 wurden die Damofdesinfektions⸗ Avparate durch den Leiter des Unterſuchungsamtes für anſteckende Krankheiten einer Prüfung cuf Leiſtungsfähigeit unterzogen. 2 6 Durch Beſchluß dre ſtädtiſchen Körperſchaften vom A Dant wurde der Einführun 17. Jannar 1912 9 der allgemeinen Bücherdesinfektion zugeſtimmt. Die Desinfektionen fielen zur vollſten Zufriedenheit aus, ſelbſt an den wertvollſten Büchern mit Goldſchnitt, war kemerlei Leſchädigung zu bemerken. Die Gebühren für Bücherdesinfektionen wurden wie folgt feſtgeſetzt: für einen Korb, enthaltend etwa 100 Bücher gewöhnlichen Formats. 2 ℳ für jeden weiteren Kobb 1