— 872 — 5. Entwurfsarbeiten. Im Laufe des Jahres 1911/12 ſind innerhalb der Hochbauverwaltung eine große Zahl von Entwürfen angefertigt, und zwar nicht nur ſolche, deren Ausführung nach den beſtehenden Beſtimmungen von Amtswegen Sache der Hochbauverwaltung iſt, ſondern auch ſolche, durch welche ſie anderen Verwaltungszweigen auf deren Anſuchen geholfen hat. So iſt namentlich auf Wunſch der Tiefbauverwaltung die architektoniſche Bearbeitung mehrerer Brücken, die Entwurfsbearbeitung einiger Häufer auf dem Rieſelfeld, ferner auf Wunſch der Waſſerwerksverwaltung die architektoniſche Bearbeitung ihrer Erweiterungsbauten u. a. m. durch die Hochbauverwaltung erfolgt. Auch die Beſchlüſſe der Kunſtdeputation und der Grundeigentumsdeputation haben in einzelnen Fällen Arbeiten für die Hochbauverwaltung hervorgerufen. Vor allem aber waren es folgende Entwürfe und Entwurfsarbeiten, welche im Laufe des Jahres die Hochbauverwaltung von Amts wegen beſchäftigten: 1. Entwurf für einen Krankenklaſſenpavillon auf Weſtend. Entwurf für einen Neubau der Sophie⸗Charlotten⸗Schule mit Frauenſchule. Entwurf der Studienanſtalt in der Sybelſtraße. Entwurf der Gemeindedoppelſchule in der Oranienſtraße. Entwurf eines Ruderbootshauſes für die Schule der höheren Lehranſtalten. Vorentwurf für ein Waiſenhaus. Erweiterungsbauten an der Siemens⸗Oberrealſchule und am Realgymnaſium in der Schiller⸗ ſtraße (Vorentwürfe). Erweiterungsbau der Badeanſtalt in der Krumme Straße (Vorentwurf). Vorarbeiten für den Bau eines Altersheims (Puls⸗Stiftung). Vorarbeiten für die Bebauungsmöglichkeit mehrerer ſtädtiſcher Grundſtücke, und ſchließlich Pläne für die Vorbereitung einer neuen Anleihe. Der unter 4) erwähnte Entwurf für die Gemeindedoppelſchule in der Oranienſtraße zeitigte eine ſo hohe Koſtenſumme, daß ſich der Magiſtrat genötigt ſah, einen beſonderen Magiſtratsausſchuß einzuſetzen, der ſich mit der Frage zu beſchäftigen hatte, auf welche Weiſe eine Verbilligung der Schulneubaukoſten erreicht werden könne. In einer größeren Anzahl von Sitzungen hat der Magiſtratsausſchuß dieſe Frage ſowohl nach der Seite des Bauprogramms als auch nach der Seite der baulichen Ausführungs⸗ weiſen geprüft und namentlich für das Bauprogramm der Gemeindeſchulen feſte Grundſätze auf⸗ geſtellt. Der Erfolg der langen Beratung hat ſich darin gezeigt, daß der urſprüngliche Vorentwurf mit einer Koſtenſumme von 1 100 000 ℳ durch einen inzwiſchen zur Ausführung genehmigten Entwurf von 1 020 000 %ℳ Koſten erſetzt worden iſt. B. Tiefbau. 1. Die wegepolizeiliche Tätigkeit. Mit dem Antrage auf Genehmigung wurden vorgelegt von dem Königlichen Polizei⸗Präſidium 122 Entwürfe für Neubauten und 1061 für Umbauten und kleinere Ergänzungsbauten, im ganzen 1183 Bauanträge; von anderen Verwaltunaen 112 Entwürfe für den Einbau von Gas⸗, Waſſer⸗ und Kabelleitungen in einer Geſamtlänge von 41 305 m. Uber den Umfang der Arbeiten, die durch die einzubauenden Leitungen der öffentlichen Kanaliſation, die Herſtellung neuer Straßen und die Umpflaſterung derjenigen Straßen, die anläßlich der Umpflaſterung eine von der vorhanden geweſenen, abweichende Einteilung erhalten baben, erforder⸗ lich wurden. geben die Sonderberichte der Tiefbauämter 1 und II Auskunft. Über die neu herzu⸗ ſtellenden und abzuändernden Straßenbahnanlagen unterrichtet Abſchnitt VvIII dieſes Berichts „Das Verkehrsweſen“. 2 2 4— Es fanden insgeſamt 286 ſtraßenbaupolizeiliche Prüfungen von Neu⸗ und Umbauten ſtatt. 94 mit Granitplatten, Moſaikpflaſter und Reihenſteinen (bei Ausfahrten) befeſtiate Bürgerſteige vor Neubauten wurden abgenommen. Die ſeit dem 1. Juni bzw. 1. Juli 1912 eingeſtellten beiden Straßenaufſeher haben 1990 ſchadhafte Stellen in Bürgerſteigen und Fahr⸗ dämmen gemeldet. Außerdem erfolgten 1833 Uberwachungen, und zwar wegen Verlegung von Gasröhren 317, Waſſerröhren 585, Kabeln der Elektrizitätswerke 269, Kabeln der Feuerwehr 24, Gleiſen der Großen Berliner Straßenbahn 198, Gleiſen der Weſtlichen Berliner Vorortbahn 3, ferner wegen Ver⸗ leaung von Röhren der Berliner Kanaliſation 14, der Berliner Elektrizitätswerke 4, der Berliner Waſſerwerke 6, der Berliner Gaswerke 5. des Tiefbauamts 1I 49, der Hochbahngeſellſchaft 1, außerdem wegen Verlegung von Kabeln der Poſt 47 und des Polieivräſidiums 8. wegen Aufſtellung von Bau⸗ aäunen und Gerüſten 121 und wegen Pflanzung von Bäumen 73, ſchließlich wegen verſchiedener Aus⸗ führungen der Tiefbauämter III und IV 9. 2. Straßenpflaſterungen. Es wurden 26 Koſtenanſchläge für den Etatsentwurf für 1913 mit einer Geſamtfahr⸗ dammfläche von rund 60 000 am aufgeſtellt. An den zu unterhaltenden Straßen wurden ausaeführt oder beaufſichtigt 1 336 821,51 am mit Pflaſter und 99 265 am mit Chauſſierung befeſtigte Straßenflächen. Ausbeſſerungen murden insgeſamt 6833 norgenommen, und zwar am Straßenpflaſter 16 größere im Geſamtumfange von 22 532,89 am und 22 kleinere, außerdem 6795 an Bürgerſteigen. Die Herſtellung der in der vorſtehenden Tabelle aufgeführten Neupflaſterungen der Fahrdämme iſt im Wege öffentlicher Ausſchreibung an Unternehmer vergeben worden. Am 1. April 1912 waren im Stadtgebiet an Aſphalt⸗ und an Stein⸗ oder Temver⸗ ſchlackenpflaſter außerhalb der Straßenbahnkörper 1 336 821,51 am vorhanden. Im Berichts⸗ — — * 98 2 8 — —