— 91 — 3. Brücken und andere Bauten. Brücken. Die Unterhaltung und Ausbeſſerung der Brücken erforderte einen Aufwand von 14 822,74 .. Del. Anſtrich der Eiſenkonſtruktion der Brücke über den Verbindungskanal im Zuge der Kaiſerin⸗Auguſta⸗Allee und der Röntgenbrücke ſowie zum Teil der Kaiſerdamm⸗Brücke wurde erneuert: bei der erſtgenannten Brücke wurde außerdem die Betonſchicht unter der Pflaſterung erneuert und das Steinpflaſter umgepflaſtert. Die Brücken über die Ringbahn im Zuge des Königsweges und der Knobelsdorffſtraße erhielten einen neuen Bohlenbelag, der bei der Caprivi⸗Brücke und dem Siemens⸗ Stege teilweiſe erneuert wurde. nber die Brücken⸗Neubauten iſt Folgendes zu berichten: An der im Anfang des Jahres 1911 begonnenen Marchbrücke, deren Unterbau bis zur Geländeroberkante am 31. März 1912 fertiggeſtellt war, wurden im Berichtsjahr die Bildhauer⸗, Kunſt⸗ ſchmiede⸗ und ſonſtigen zur künſtleriſchen Ausgeſtaltung gehörigen Arbeiten nach den Entwürfen des Herrn Stadtbaurat Seeling ausaeführt. Ferner wurde das Steinpflaſter des Fahrdammes entfernt und durch Holzoflaſter erſetzt. Da die projektierte Ladeſtraße am rechten Ufer des Landwehrkanals vor⸗ cusſichtlich in den nächſten Jahren nicht zur Ausführung kommt, iſt der nördliche für dieſe Ladeſtraße vorgeſehene Nebenbogen durch Mauern an den Stirnſeiten geſchloſſen worden. Der ſo geſchaffene Raum iſt durch Rabitzwände in drei Abteile zerlegt worden. die von dem Tiefbauamt 1, der Gartendirektion und der Direktion der Straßenreinigung zur Unterbringung von Geräten uſw. benutzt werden. Die eiſerne Straßenbrücke auf den Dahlemer Wieſen am Spandauer Berg, die den neuen Zufahrtsweg von der Spandauer Chauſſee nach dem Kraftwerk der Geſellſchaft für Hoch⸗ und Untergrundbahnen über die Berlin⸗Lehrter und die Berlin⸗Hamburger Eiſenbahn hinweg⸗ führt, iſt gegen Ende des Monats Juli fertiggeſtellt worden und wurde im Anfang Auguſt 1912 in Benutzung genommen. Die alte Zufahrtsſtraße mit dem in Schienenhöhe liegenden Bahnübergang wurde darauf beſeitigt. Die im Zuge der Reisſtraße über die Spree führende Fußgängerbrücke (der Siemens⸗ Steg) war bisher Eigentum des Eharlottenburger Elektrizitätswerkes. Sie wurde in den Jahren 1899 bis 1900 von der Firma Lahmeyer & Co. gebaut, um eine Verbindung zwiſchen den Spreeufern zur Überführung von Kabeln und ſonſtigen von dem Elektrizitätswerk ausgehenden Leitungen herzuſtellen. Im Berichtsjahre 1912 iſt die Brücke der ſtädtiſchen Tiefbauverwaltung übergeben worden. Von dieſer wurden daran zu beiden Seiten des Gehweges eiſerne Konſolen zur Verlegung der Fernheizrohre an⸗ gebracht, die von dem Keſſelhaus des Elektrizitätswerkes das zur Heizung erforderliche heiße Waſſer nach dem Charlottenburger Rathaus leiten. Da weder ein Brückenbuch, noch ausreichende Zeichnungen von dem Siemens⸗Stege vorhanden waren, wurde das Bauwerk neu aufgemeſſen. Nach dieſer Aufmeſſung wurden Zeichnungen angefertigt und ein Brückenbuch angelegt. Andere Bauten. Mit dem Bau der unterir diſchen Bedürfnisanſtalt auf dem Reichskanzlerplatz wurde im Oktober 1912 begonnen. Dieſe Anſtalt iſt in Anlehnung an die bereits in Charlottenburg ausgeführten Anſtalten entworfen worden, und hat im weſentlichen eine dieſen entſprechende Raumeinteilung und Ausſtattung erhalten. Sie enthält außer dem Aufenthaltsraum für die Wärterin einen Piſſoirraum mit 9 Ständen, und je einen Abortraum für Männer und für Frauen mit je 3 Aborten. Die Abmeſſungen der Räume ſind jedoch gegenüber den früher ausgeführten Anſtalten eingeſchränkt worden, um die Koſten möglichſt herabzuſetzen. Am 31. März 1913 war die Anſtalt bis auf die Inſtallationsarbeiten fertiggeſtellt. Im Auguſt 1912 wurde mit dem Bau des Pumpwerkes und der Kaskadenanlage am nörd⸗ lichen Ende des Lietzenſees auf dem Witzlebenplatz begonnen. Dieſe Anlagen ſollen dem Lietzenſee friſches Grundwaſſer zuführen und das im See befindliche Waſſer durch Überleitung über die Kas⸗ kadenanlage mit der Luft in Berührung bringen und auffriſchen. Das Pumpwerk beſteht aus einem unter der Erdoberfläche liegenden Maſchinenraum, in dem ſich eine mit einem Elektromotor gekuv⸗ pelte Zentrifugalpumpe befindet. Dieſe ſaugt aus 4 in der Nähe des Maſchinenraumes abgeſenkten Rohrbrunnen Grundwaſſer und drückt es durch eine Rohrleitung über die Kaskadenanlage oder auch durch 2 beſondere Abzweige der Rohrleitung in den ſüdlichen Teil des Lietzenſees am Dernburg⸗Platz. Die Zentrifugalbumve kann durch eine beſondere Leitung auch Waſſer unmittelbar aus dem Sec am Witzlebenplatz entnehmen und dann dieſes Seewaſſer durch die Rohrleitung nach dem Dernburg⸗ Platz drücken, wo es über die Kaskaden oder durch die beiden Abzweige der Rohrleitung wieder in den See zurückfließt. 4. Die Stadtentwäſſerung. Entwäſſerungsgebiete. Das geſamte Stadtgebiet iſt nach den neueſten Angaben des Vermeſſungsamtes 2355,4712 ha groß. Die nachfolgenden Angaben beziehen ſich nur auf die an die Charlottenburger Pumpwerke angeſchloſſenen Entwäſſerunasgebiete I bis III. Die Größe der an die Stadtentwäſſerung tatſächlich angeſchloſſen en Straßen⸗. Dach⸗ und befeſtigten Hofflächen, jedoch mit Ausſchluß aller nicht angeſchloſſenen Grün⸗ und Eiſenbahnflächen, betrug im Berichtsjahre für Gebiet I 653,91 ha, IIa 121,92 ha, IIb 11,01 ha, III 65,95 ha. „Dückern 3 Stück — außer Betrieb geſetzt wurden an Tonrohrleitungen 160 m — uUeber die Einwohnerzahl und die Länge der Leitungen in den einzelnen Gebieten gibt folgende Zuſammenſtellung Aufſchluß: Neu gebaut wurden im Gebiet 1 11a IIb III an Tonrocrleitungen. 14324 m 1544 m —— 458 m „gemauerten Kanälen 33 m — — — Sütenuſſen,... 14 Sng 7 Stück — 4 Stück 1 7 2 1 5 7 Anzahl der 14 10 Am Jahresende vorhandene m eg uugei Tonrohr⸗ Gemauerte Notansläſſe Cutee e Al Wr leitungen Kanäle (Tonrobre und 5 (Mitte Ottober 1912) m m große Profile) 1 243 858 116 995 22 944 4 667 II a 13 256 40 825 9 164 365 1Ib 20 8 809 621 596 I11 19 182 15542 5 718 557 Summe für 1912 276 316 182 176 38 447 6 185 dagegen für 1911 269 265 178 875 38 414 6 185 alſo 1912 gegen 1911 mehr 7 051 3 301 33 — 12*