— 109 — Das Beſprengungsgebiet umfaßte 647 303 am, die allgemeine Straßenbe⸗ ſprengung erfolgte an 195 Tagen. Der Waſſerverbrauch ſtellte ſich für das Waſchen der Straßen auß.. 192 148 cbhm für das Beſprengen der Straßen außft 121 315 „ für die verſuchsweiſe Einſchlemmung des Kehrichts auf. 5 7633, Zuſammen 319 231 ehm. Die Verſuche zu Staubbekämpfung wurden in größerem Umfange durchgeführt. Mit gutem Erfolge gelangte Chlorcalciumlauge zur regelmäßigen Anwendung auf chauſſierten Straßen und Pflaſterſtraßen. Das ſeit 1909 eingeführte Verfahren der Schneebeſeitigung (vgl. Bericht 1909, S. 85), welches inzwiſchen auch von andern Groß⸗Berliner Gemeinden angenommen worden iſt, hat ſich auch in dieſem Berichtsjahre ſehr gut bewährt. Der im allgemeinen milde Winter wurde 9e zwei Kälte⸗ und Schneeperioden, die in den Monat Februar fielen, unterbrochen. In beiden Fällen mußten vorübergehend Hilfskräfte und Hilfswagen angenommen werden. Es wurden 7 864 chm Schnee durch Geſpanne und 15 555 cbm durch Karrenarbeit, zuſammen 23 419 chm, mit einem Koſtenaufwande von 17 864 % beſeitigt. 3. Die Müllbeſeitigung. Im Berichtsjahre wurden aus dem Stadtgebiet abaefahren 36 281 t Aſche, Schlacken und Hauskehricht, 5068 t Speiſereſte und 11 856 t ſonſtige Müllbeſtandteile. Die der „Dreiteilung“ Allgemeinen Müllverwertungsaeſellſchaft m. b. §. zuſtehende Vergütung beträgt 1,80 ℳ. für den Kopf der Bevölkerung. Der als Gebühr zur Erhebung gelangende Prozentſatz des Gebäudenutzungswertes betrug wie im Vorjahre 0,9. In der Verwertung des Hausmülls iſt eine grundlegende Veränderung ein⸗ getreten. Die Speiſereſte werden nicht mehr direkt an Schweine verfüttert, ſondern zu einem dauerhaften und verſandfähigen Kraftfuttermittel aufbereitet. Die Erfahrung hatte gezeigt, daß die großſtädtiſchen Speiſereſte für eine Fütterung von mehreren Tauſend Schweinen nicht mit Vorteil verwendet werden können. Die Gewichtszunahme der Tiere war nicht befriedigend; dazu kamen erhebliche Verluſte durch die bei einem ſo großen Beſtande unvermeidlichen Seuchen. Aus dieſem Grunde wurden ſchon ſeit Jahren Verſuche gemacht, die Speiſereſte durch einen beſonderen Aufbereitungsprozeß zu einem brauchbaren Futtermittel zu verarbeiten. Dieſe Verſuche haben mummehr zu einem brauchbaren Verfahren geführt. Das jetzt produzierte Futtermittel wird ſo hohen Temperaturen unterworfen, daß alle ſchädlichen Keime mit Sicherheit vernichtet werden. Das Futtermittel, Melkogen (Milcherzeuger) genannt, iſt im Auftrage der Deutſchen Landwirt⸗ ſchaftsgeſellſchaft von Geheimrat Profeſſor Dr Hanſen⸗Königsberg in eingehenden Fütterungs⸗ verſuchen mit gutem Erfolge erprobt worden. Es hat ſich gezeigt, daß es an Nährſtoffgehalt der Weizenkleie und den Zuckerrübenſchnitzeln gleichkommt, während es durch die ſpezifiſch aünſtige Wirkung auf den Fettgehalt der Milch die genannten Futtermittel noch übertrifft. Das Melkogen wird gerne gekauft, ſo daß die geſamte Produktion zu gewinnbringenden Preiſen einen glatten Abſatz findet. Die Frage der Verwertung der ſtädtiſchen Speiſereſte dürfte hierdurch gelöſt ſein. 4. Die Abort⸗ und Bedürfnisanſtalten. Im Stadtgebiet befinden ſich 6 Abortanſtalten, 12 Bedürfnisanſtalten (Piſſoirs) und 9 vereinigte Abort⸗ und Bedürfnisanſtalten (darunter 4 unterirdiſche). 3 neue Abort⸗ und Bedürfnisanſtalten (darunter 1 unterirdiſche) ſind im Bau. 5. Die Bekleidungskammer. Den im Außendienſt beſchäftigten Bureaudienern ſind gemäß Abſ. IV der Grundſätze für die Gewährung von Dienſtkleidung an ſtädtiſche Arbeiter zu ihrer bisherigen Dienſtbekleidung noch Tuchpelerinen verabfolgt worden. Die ſtädtiſchen Gärtner haben nach Abſ. III dieſer Grundſätze anſtatt der bisher gelieferten Dienſtmützen grüne Hüte erhalten. Die Geſamtzahl der Bekleidungsempfänger hat ſich im Laufe des Berichtsjahres von 892 auf 931, alſo um 39 Köpfe vermehrt. 6. Die Uhrenanlage. Am Schluß des Berichtsjahres waren 321 Uhren an die ſtädtiſche Uhrenanlage ange⸗ ſchloſſen. Hiervon ſind 32 öffentliche Uhren in Zeitungskiosken, 186 Uhren in ſtädtiſchen Ge⸗ bäuden (28 Turm⸗ und 158 Nebenuhren) und 103 in Privatgebäuden. Für ihren An⸗ ſchluß waren 24,8 Km Kabel erforderlich, wovon 1,5 km neu verleat ſind. Die große Anzahl der Uhrenanſchlüſſe im Laufe des Berichtsjahres bedingte die Auf⸗ ſtellung einer zweiten Akkumulatorenbatterie für Kabel II und III der Anlage. Die geſamte Anlage hat ſich weiter gut bewährt.