— 138 — 2. Die höhere Waldſchule. Die im Jahre 1910 von der Stadt Charlottenburg für die körperlich ſchwachen Kinder der höheren Lehranſtalten im Grunewald errichtete Waldſchule iſt auch in dieſem Sommer wieder geöffnet geweſen. Während bisher nur Schüler der Klaſſen Sexta 0 und M, Quinta 0 und M und Quarta 0 und , ſowie Schülerinnen der entſprechenden Klaſſen der höheren Mädchenſchulen (VII—v) für die Aufnahme in Betracht kamen, ſind von Oſtern 1912 ab auch Schüler der 1. Vorſchulklaſſe und Schülerinnen der 8. Klaſſe der höheren Mädchenſchule auf⸗ genommen und aus dieſen eine Oſter⸗ und eine Michaelisklaſſe gebildet worden. Die Eröffnung der höheren Waldſchule erfolgte am 16. April, ihre Schließung am 2. Oktober 1912. Sie wurde zuletzt von 89 Knaben und 46 Mädchen beſucht. Zur Erteilung des Unterrichts wurden 5 Oberlehrer, 1 Oberlehrerin und 2 ſeminariſtiſch gebildete Lehrer heran⸗ gezogen. Außerdem war der Schule eine ſeminariſtiſch gebildete Lehrerin überwieſen. Dieſen Lehrkräften lag auch die Aufſicht über die Kinder außerhalb der Unterrichtsſtunden ob. Die Oberleitung über die Waldſchule lag wie in den Vorjahren in den Händen des Direktors der Siemens⸗Oberrealſchule, Profeſſor Dr. Gropp. Die Bewirtſchaftung hatte wieder der Vater⸗ ländiſche Frauenverein übernommen. Die Koſten für die laufende Unterhaltung der Waldſchule ſind für das laufende Rechnungsjahr etatsmäßig auf 37 070 % veranſchlagt worden. Der Aufenthalt in der Waldſchule hat für die Kinder nach den Feſtſtellungen des Waldſchularztes auch in dieſem Jahre den gehofften Erfolg gehabt. nber die höhere Waldſchule hat das Königliche Provinzial⸗Schulkollegium in Berlin unter dem 19. Juni 1912 folgende Verfügung erlaſſen: 1. Die höhere Waldſchule iſt eine von dem Herrn Unterrichtsminiſter genehmigte und von dem Königlichen Provinzial⸗Schulkollegium beaufſichtigte höhere Lehranſtalt, deren Lehraufgaben mit denjenigen der unteren Klaſſen einer Realſchule ſowie der entſprechenden Klaſſen eines Lyzeums bzw. mit denjenigen der VI. und V. eines Gymnaſiums bzw. Realgymnaſiums übereinſtimmen. 2. Das Lehrerkollegium der Waldſchule hat das Recht, die Verſetzung der Schüler und Schü⸗ lerinnen, welche die Michaelisklaſſen beſuchen, zu beſchließen. 3. Die Kinder ſind zum Beſuch der Waldſchule für das Sommerhalbjahr zu beurlauben und dürfen nach ihrer Rückkehr in die Stammſchule oder beim Uebergang auf eine andere Schule keiner Prüfung unterzogen werden. 4. Beim Uebergang auf die Waldſchule und bei ihrer Rückkehr in die Stammſchule werden ihnen keine Abgangszeugniſſe ausgeſtellt. Während der großen Ferien vom 6. Juli bis 12. Auguſt 1912 wurde, wie in den Vorjahren, in der Waldſchule eine Tagesferienkolonie eingerichtet. Die Aufſicht über die Kinder übte ein Lehrer aus. Sie wurde im Durchſchnitt von 37 Kindern beſucht. Auch hier konnte bei faſt ſämtlichen Kindern eine Kräftigung und Stärkung, ſowie eine Hebung des Geſamtbefindens erzielt werden. — Unterhaltungskoſten. Bezeichnung der Ausgaben und Einnahmen 1912 Befuch (Schurer und Schüteriunenz;: .... ———— 135 A. Ausgaben. %4 1. Perſönliche Koſten: Beſoldungen K , 12 293,55 Hilfslehrer, Vertretungen und Ueberſtunden 420,00 Katboliſcher Religionsunterrichee 80,00 Jüdiſcher Religionsunterricht ., 4. 70,00 Invaliden⸗ und Krankenkaſſenbeiträge 2., e e 99,59 VBergütung für ainen Schularstt 200,00 Löhne für das Wirtſchaftsperſonal und Wächter 2 289,95 Zulagen e, , e , , 2 400,00 1. Summe perſönlicher Koſten 17 853,09 2. Sächliche Koſten: VBetoſtigunssese. 12 014,49 Fahractd. . 2. 2 4 , e 223,10 Unterhaltung und Ergänzung der Geräte einſchließlich Neuanſchaffungen 1 961,04 Bauliche Unterhaltung einſchließlich Umbauten 1 334,57 Waſſerverbrauch 2 % , , e e, 185,99 Druckfachenn , , 1 855,27 Feuerverſſcheuung , , 12,52 Fernſprechgebühren , e , e 2 20,00 Zuſammen ſonſtige Koſten 17 606,98 2. Summe ſächlicher Koſten 17 606,98 Zuſammen Ausgaben über haupt 35 460,07 B. Einnahmen. Beiträge? 28 635,67 Verwendung ars Ferienkolonniee. — —4— 895,95 Zuſammen Einnahmen 29 531,62 Au sg aben abzüglich Einn ahmen 5 928,45 Hierzu: Abnutzungswert des Schulinventars 124,00 Pachtderrag.. : .— 1 848,00 Zuſammen Unterhaltungskoſten abzüglich der Einnahmen 7 900,45